Zahlen zum Fahrradmarkt 2013 dazu Gewinnspiel und Infos VELOBerlin 2014

Heute war es wieder soweit – die Zahlen zum Fahrradmarkt des letzten Jahres – 2013 wurden auf der Pressekonferenz zur VELOBerlin bekannt gegeben. Veranstaltet wurde die PK von velo:konzept, ZIV (Zweirad Industrieverband) und VDZ (Verband des Deutschen Zweiradhandels).

Marktentwicklung Elektroräder 2013

Trotz Stiftung Warentest und hartem Winter 2013, geht der Trend zum E-Rad geht weiter, laut Siegfried Neuberger vom ZIV wurden 2013 410.000 Stück verkauft (Die E-Rad Produktion in Deutschland lag bei 278.000 Stück). Mehr als 95% des Marktes sind Standard Pedelecs bis 25 km/h Motorunterstützung. Insgesamt sind in Deutschland mittlerweile 1,6 Millionen E-Räder unterwegs. Der Durschnittspreis lag bei etwa 2000€.  Am deutschen Gesamtmarkt von rund 4 Millionen verkauften Rädern haben E-Bikes damit 11% Anteil (Zuwachs um +1%, der EU Markt lag 2013 übrigens bei 1,2 Mio Stück).

E-Räder verkaufen sich laut ZIV mittlerweile auch auf dem Land sehr gut. In der Stadt ist häufig die Abstellthematik ein Problem. Die Kundengruppen diversifizieren sich nach Aussagen vieler Händler*innen: Auch junge Menschen interessieren sich zunehmend für Pedelecs.

S-Pedelecs oder schnelle E-Räder

Haben laut ZIV einen Marktanteil von weniger als 5% (oder 6000-10.000 Stück). Es besteht Helmpflicht, allerdings ist weiter unklar, was es für ein Helm sein soll – ZIV und DVR setzten darauf, dass ein Fahrradhelm reicht. Für viele Nutzer*innen von S-Pedelecs ist ein Problem, dass auch außerhalb von Ortschaften Radwege nicht befahren werden dürfen – das sollte wenn es nach dem ZIV geht in Zukunft geändert werden. Wichtig für Hersteller: 2017 gibt es eine neue EU Betriebserlaubinsverordnung für S-Pedelecs, diese wird derzeit vorbereitet.

Lastenräder mit und ohne „E“

Ein anderer Trend, den Siegfried Neuberger extra hervorhob ist der zum Lastenrad, Neuberger betonte deren Potenzial für Kommunen,Unternehmen und Privatleute – er bezog sich explizit auf die Studie des ECF Projekts cyclelogistics, nach der 51% der innerstädtischen Transporte auf Lastenräder verlagert werden können (die Studie als pdf gibt es hier) und erwähnte seine Mitarbeit im VCD-Projekt „ich fahr Lastenrad“. Er kündigte an, dass der ZIV in Zukunft nach einer Möglichkeit suchen wird Lastenräder gesondert in der Verkaufsstatistik zu erfassen. Derzeit hat keiner eine genaue Vorstellung, ob nun pro Jahr 5.000 oder eher 20.000 verkauft werden.

Auch auf der VELOBerlin wird es eine umfangreiche Präsentation von Lastenrädern geben – Cargo Bike Fans Berlin, VCD und Velotransport werden eine große Vielfalt an RÄdern ausstellen – Velotransport allein präsentiert 17 Hersteller (allerdings sind darunter auch Anhänger).

Vermischtes zum Fahrradmarkt

Aus den vielen Zahlen hier ein paar Weitere, die mir besonders interessant erschienen: laut ZIV arbeiten 50.000 Beschäftigte in der Fahrradinindustrie, insgesamt macht die Branche 4 Mrd € Umsatz (Handel und Industrie mit Komponenten, Textilien und Reparaturen allerdings ohne Tourismus).

Die meisten Importräder nach Deutschland kommen aus: Kambodscha: 600.000 im Jahr, das hätte ich nie erraten! Was den Handel betrifft, so wachsten laut VDZ weiter die großen Akteure, kleinere verlieren Marktanteile. Das liegt laut VDZ vor allem an der Technisierung der Räder und am hohen Anspruch an Produktvielfalt bei den Kunden. Kleine müssen sich daher immer mehr spezialisieren. Teil dieser Dynamik sind auch E-Räder: Zwar bringen sie der Branche Wachstum (ca. 6% Umsatzzuwachs), aber wegen der schnellen technischen Entwicklung ist der Wertverlust groß und billige Abverkäufe von nicht mehr zum allerneuesten gehörenden Rädern sind ein großes Risiko – besonders für kleine Händler.

Zur VELOBerlin – Was gibt es zu sehen?

Die Messe findet wieder in einem Rundparcours von 7 Hallen mit 250 Austeller statt. Aus der E-Rad Perspektive spannend: Der Shimano STePS Mittelmotor wird zum Testen vor Ort sein. Dazu die erwähnten Lastenradaustellungen. Ansonsten gibt es wieder den VELOBerlin Film-Award und im Rahmen der Metromobile wird es mit diversen Vorträgen und Podiumsdiskussionen um das Thema zukunftsweisende Mobilität im städtischen Raum und der Region gehen. Verknüpfen von Fahrrad, öffentlichem Personenverkehr und PKW stellen gekoppelt mit dem neuen Trend „Teilen statt Besitzen“ das Leitmotiv dar. Die Metromobile Sonderfläche befindet sich in Halle 14.

In Halle 13 werden Besucher*innen VELOArt finden – die Sonderschau für Kunst und Design rund ums Fahrrad. Accessoires, Kleidung, Illustrationen und Zubehör, dazu die Fotoausstellung von WE ARE TRAFFIC mit Radler*innen aus Berlin, Hamburg, Münster und Mallorca.

Karten für die VELOBerlin gewinnen!

Wer am Wochenende noch zur Messe will, kann hier dreimal je 2 Tickets aus dem Hafenbecken fischen, was ich dafür will ist einfach: Ein Foto von einem großen Parkplatz im Berliner S-Bahnring, oder, wenn es sein muss auch woanders. Alle Fotos werden für einen baldigen Blog-Post verwendet. Die ersten drei guten Bilder bekommen die Karten – sendet das Foto einfach an info@eradhafen.de!

Hier gibt es den Messeguide hilft Download des pdfs hier

Mehr e-Rad Hafen zu VELOBerlin und Lastenrädern

…und Weiteres

 

Pressekonferenz mit Fahrradmarkt-Daten 2011 und Vorstellung der VELOBerlin 2012

Ich fasse mich kurz, denn die Sonne scheint und ich (und Ihr) solltet draußen sein. Also was gab es Neues auf der gestrigen Pressekonferenz?

Zum Markt (mehr unter weitere Infos unten)

  • der E-Rad Markt ist laut Zweirad-Industrie-Verband e.V. (ZIV) 2011 auf 310.000 verkaufte Räder angestiegen, in Europa sind es geschätzte 900.000
  • 85% der verkauften Fahrräder und E-Räder sind STVO konform (!)
  • 2011 gab es ein Umsatzplus von 10%, E-Räder machen bereits etwa 25% des Umsatzes aus, es profitieren vor allem mittlere und große Händler davon
  • Gerade für kleine ist die teure Lagerhaltugn udn der rasche Wertverlust durch technische Innovationen eine Hürde (Verband des Deutschen Zweiradhandels e.V.- VDZ)
  • 69% der Räder werden über den Fachhandel verkauft, 8% über das Internet (steigende Tendenz)
  • Die Lieferzuverlässigkeit der E-Rad Hersteller lässt zu wünschen übrig

Technische Neuerungen und Gesetze

  • Schnelle E-Räder werden in Zukunft auch bis 45km/h schnell fahren, wenn nicht in die Pedale getreten wird
  • Die Zulässigkeit einer Schiebehilfe bis 6km/h an einem als Fahrrad klassifizierten E-Rad ist grundsätzlich bestätigt, eine entsprechende Verordnung des Ministeriums ist in Vorbereitung

Berlin

Christian Gaebler Staatssekretär für Verkehr, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
und Umwelt Berlin stellte kündigte an, dass die Radverkehrsmittel in Berlin bei 5 Millionen jährlich gehalten werden sollen. Von einer Erhöhung sagte er nichts, auch nicht von den Personalproblemem der Berliner Bezirke wenn es um die Planung von Radanlagen geht. Die Radstrategie soll auch auf E-Räder für längere Arbeitswege ausgeweitet werden (Pedelec-Korridor), dazu sollen E-(Lasten)räder im Lieferverkehr propagiert werden.

Zur VELOBerlin

Ulrike Saade von VELOKONZEPT erklärte dass das zweite Jahr der VELOBerlin sehr gut laufe, sieben Hallen zu füllen sei ein großer Erfolg. Es seien 31 E-Radmarken unter den Ausstellern… wie hier bereits angekündigt gibt es eine eigene E-Rad Bühne auf der VELOBelrin: E-Rad Bühne

Und hier ein paar Bilder von der bestens besuchten Pressekonferenz und dem anschließenden Kaffee und Kuchen konsumieren…

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Weitere Infos

Die Präsentation der Marktzahlen des ZIV gibt es hier als pdf.

Warum eine Internetseite zu Elektrorädern bzw. „Pedelecs“?

Ja warum eigentlich diese Seite und warum mache gerade ich sie? Dazu muss man etwas zurück schauen, eine…

Retrospektive zur Idee und Entstehung des e-Rad Hafens

Ende 2008 begann das Projekt „Starke Verbraucher für ein gutes Klima“ unter dem Motto „für mich. für dich. fürs klima.“, die umfangreiche Internetseite ist immer noch online, hier…

Beteiligt waren der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv), der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD), sowie eine Reihe anderer Organisationen und sämtliche Verbraucherzentralen der Länder.

Ziel des Projekts war es, neue Wege der Ansprache von Verbrauchern zu finden und den Einfluss des individuellen Verhaltens aufs Klima dabei „proaktiv“ in den Mittelpunkt zu stellen.
2010 fand im Rahmen des Projekts eine Radshow unter dem Motto „Dein Rad zählt“ statt. Mein Job war, die Radshow für den VCD mit der Agentur Velokonzept und der Firma MUTZ thematisch und organisatorisch zu entwickeln und an zahlreichen Stationen mit zu arbeiten.

Die Radshow war einer der großen Erfolge des Projekts- sie fand auf zahlreichen großen Festen wie dem NRW Tag, dem Umweltfest in

Der Autor in einem Beratungsgespräch, Pressefoto von www.verbraucherfuersklima.de

Berlin oder den Auto freien Tagen in Hamburg und Hannover statt. An insgesamt 40 Aktionstagen von April bis September 2010 wurden über 60.000 Menschen mit dem Thema Fahrrad und Elektrorad erreicht, im Schnitt wurden ca. 70 Probefahrten mit den standhaften E-Rädern der Show gemacht. Die Beraterinnen und Berater unter denen ich war, hatten mit hunderten Beratugsgesprächen alle Hände voll zu tun und vor allem eine Menge zu erzählen… Begeisterung und das Interesse an E-Rädern war beeindruckend. Immer wieder kamen Menschen strahelnd von einer Probefahrt zurück, besonders die, die davor gesagt hatten:

„ich kann noch selbst strampeln“, „so was brauch ich nicht, das nutze ich in 20 Jahren“ oder „ich weiß nicht, bin schon lange nicht mehr Rad gefahren“.

Dazu stellten die Leute immer wieder ganz grundsätzliche, einfache Fragen zu Preis, Technik, rechtlichen Aspekten und so weiter.

Auch der aktuelle Umweltminister Norbert Röttgen fand den Weg an unseren Stand vor dem Bundestag:

 

Minister Röttgen und vzbv Chef Billen vor einem Flyer "i-sy" und einem Jetstream von Riese und Müller, Pressefoto von www.verbraucherfuersklima.de
Umweltminster Röttgen lässt sich beraten, Pressefoto von www.verbraucherfuersklima.de

Und dann war die Show vorbei

Am Ende der Radshow war zwar das Gefühl: „Mir reichts, ich kann nicht mehr. Immer die selben Fragen am selben Stand“.

ABER eines war mir ziemlich klar:

The Show must go on!

Das Interesse an E-Rädern und damit auch der Beratungsbedarf  ist enorm! Das hat die Radshow allen Beteiligten gezeigt. Da das Projekt jedoch Ende 2010 beendet wurde war eben auch klar- die Form musste eine Andere werden… zahlreiche meiner Kollegen aus dem Prokjekt schreiben derzeit an spannenden neuen Projektideen und Konzepten…

Und Ich?

Ich habe nach insgesamt vier Jahren beim VCD festgestellt: So lange mich die Welt des Normaljobs und ich noch getrennte Wege gehen, möchte ich mich weiter mit dem Thema Elektroräder befassen und zwar im Sinne der Radshow, also um den Leuten zu zeigen: E-Räder sind eine spaßige und ungemein praktische Alternative zum Auto.

Aber universeller und niedrigschwelliger als die Radshow, nicht an Aufsehen erregenden Ständen und ohne so viel reden zu müssen 😉

Genau dafür ist die Lücke da! Eine Internetseite, die unabhängig von Herstellern und Branche informiert,  die Spass mach, einfache Fragen beantwortet und zu komplexeren Themen berät… die Bilder und Videos zeigt und dabei die Vorteile und Nutzerfreundlichkeit von E-Rädern darstellt… so was gab es (bis letzte Woche) noch nicht. Es mir fehlte nur noch der Name:

www.eradhafen.de

Et voilà, dachte ich: Der „e-Rad Hafen“ muss her, www.eradhafen.de wurde geboren (dazu mehr hier). Warum ich diesen Namen wollte, hat wohl viel mit eigenen Assoziationen mit Häfen zu tun- ein Tor in die Welt, offen mit Dingen von überall her und immer mit Blick aufs Meer.

Bisher läuft es gut, die Leute finden und lesen meine Seite immer mehr, das Bloggen und Schreiben ist eine unterhaltsame Angelegenheit und und wo immer ich vom e-Rad Hafen erzähle, sind die Reaktionen positiv!

Im Hafenbecken ist also was los.