Es ist bei den meisten Fluggesellschaften nicht möglich, die Akkus eines Elektrorads an Bord mitzunehmen, jedenfalls dann nicht wenn sie mehr als 100Wh Kapazität haben. Und das haben die meisten (hier mehr zur Berechnung der Kapazität). Am besten fragt man vorab nach.
Li-Ion Akkus gelten als Gefahrengut Klasse 9. Sie können bei Kurzschlüssen explodieren, und Brände erzeugen. Händler müssen sie sicher verpacken und mit einem dazugehörigen Testzertifikat verschicken.
Auch das Versenden mit der Post ist nicht problemlos, im Zweifel vorher beim Versandunternehmen fragen.
Manche Elektroräder können ihren Akku beim Bremsen oder beim bergab Fahren laden. Dafür muss der Motor als Stromgenerator geschaltet werden. Das geht nur bei Nabenmotoren, die in jeder Fahrsituation mit gedreht werden. Es gibt einige Vorderrad- und Hinterradantriebe die rekuperieren (einige ION Antriebe, BionX, Greenmover, XION usw.) Mittelmotoren können bisher nicht Rekuperieren, da der Motor still steht wenn man rollt oder bremst.
Rekuperation lohnt, wenn es ein längeres Stück bergab geht. Im Idealfall werden rund 10% Energie zurückgewonnen. Wer also regelmäßig längere Abschnitte bergab fährt, für den lohnt Rekuperation. Für den Flachland-Normalbetrieb ist der technische und kostenmäßige Aufwand im Vergleich zum Nutzen recht groß. Im städtischen Stop-and-Go kann sich Rekuperation allerdings ebenfalls lohnen, insb. bei Lastenrädern.
Ganz grob: Eine Akkuladung hält in der Regel zwischen 20 und 80km. Die große Spanne kommt zustande, weil Fahrstil, Akkukapazität und eine Reihe anderer Faktoren eine große Rolle spielen und sehr unterschiedlich sein können. Zudem gitl auch beim E-Rad: Ausreichender Reifendruck und geschmierte Kette lassen das Rad leichter und damit Energie sparender rollen.
Ein Beispiel: Aus der praktischen Erfahrung zeigt sich, dass bei Fahrten ohne Gepäck, ohne starke Steigungen und einem Fahrergewicht von ca. 80 kg der Stromverbrauch in der höchste Stufe zwischen 7 und 10 Wattstunden Wh liegt, man käme also mit einem 300Wh Akku zwischen 43 und 60km weit. Wählt dagegen eine Person mit 50 Kilogramm Gewicht die mittlere Stufe kann sie locker doppelt so weit kommen.
Generell gilt natürlich: Je größer der Akku und je kleiner der gewählte Unterstüzungsgrad, desto besser die Reichweite. Weiter sind wenig Stop and Go, -Steigungen, -Gewicht (Fahrender und Gepäck) und gutes eigenes Schaltverhalten Faktoren, die die Reichweite positiv beeinflussen. Wer im Winter fährt sollte zudem ein Polster bei der Kapazität des Akkus einrechnen, da kalte Akkus nicht die volle Kapazität abrufen können (mehr zu Akkus im Winter hier).
Die Testberichte von Extra Energy e.V. enthalten Reichweite-Angaben für unterschiedliche Fahrbedingungen.
Der Akku eines Elektrorads ist so zu sagen sein „Benzintank“. Für Benzintanks wird die Größe in Litern gemessen. Die Kapazität des Akkus bemisst nun die Größe dieses Tanks und ist damit ein zentraler Faktor für die Reichweite eines Elektrorads.
Akkukapazitäten werden in der Regel entweder in Ampere-Stunden (Ah) oder Watt-Stunden (Wh) angegeben (das gilt übrigens auch für Notebook- oder sonstige Akkus).
Amperestunden oder Wattstunden?
Das richtige, da immer universell vergleichbare Maß für die Kapazität sind Wh, nicht Ah, dazu mehr unten in der Berechnung. Die Kapazität in Wh ist einer der entscheidenden Faktoren für den Preis des Akkus (andere wichtige Faktoren sind Gewicht, Lebensdauer, Ladegeschwindigkeit oder Sicherheit).
Was ist groß und was ist klein?
Als Orientierung für die Größe/Kapazität eines Akkus gilt:
bis 250 Wh sind Akkus mit geringer Kapazität
bis 400Wh mittlere Kapazität
alles darüber sind Akkus mit großer Kapazität
Kapazität ist nicht gleich Reichweite!
Nimmt man das selbe Rad und setzt einen doppelt so großen Akku ein, wird man damit in etwa die doppelte Reichweite erhalten. Vergleicht man allerdings zwischen unterschiedlichen Systemen, ist der Zusammenhang nicht mehr so einfach. Manche Systeme verbrauchen wesentlich mehr Strom als andere und kommen mit daher mit der gleichen Kapazität viel weniger weit. Das Bosch-System ist bspw. relativ effizient und kommt daher mit seinen 288Wh Akkus ähnlich weit, wie viele andere Systeme mit Akkus, die über 350Wh groß sind.
Berechnung
Watt-Stunden errechnet man indem man die Ampere-Stunden mit der Spannung des Akkus multipliziert (bspw. 10Ah x 26V= 260Wh). Da bei Elektrofahrrädern Akkus mit sehr unterschiedliche Spannungen verwendet werden, ist die Angaben von Ampere-Stunden irreführend. Denn 1 Ah bei 24V bedeutet weniger Kapazität als eine Ah bei 36V.
Ein Rechenbeispiel:
Ein Akku mit (Betriebsspannung 24V) kann 12Ah liefern, ein anderer (Betriebsspannung 48V) dagegen „nur“ 8 Ah. Welcher liefert mehr Leistung?
Akku 1 24V x 12Ah = 288Wh
Akku 2 48V x 8Ah = 384Wh
Akku 2 halt also trotz geringerer Ah Zahl die größere Kapazität.