StVo und Co – Regeln für Lastenräder

Lastenräder sind im kommen und besonders in Kombination mit Elektromotor eignen sie sich für viele Einsatzzwecke- sowohl für große Einkäufe, Transport von Kindern aber auch für den Wirtschftsverkehr sind sie eine unkomplizierte, sichere und günstige Alternative.

Aber wie groß darf ein Lastenrad sein, wo muss man damit fahren? Wie viele Menschen darf man transportieren? Wie schwer darf es sein? Alle diese Fragen sind bei vielen nicht recht bekannt… der e-Rad Hafen hat die wichtigsten Regeln zusammengestellt, mit Sorgfalt aber ohne Gewähr 🙂

Einfach hier klicken!

Übrigens eine Händlersuche und viele gute Infos zu Lastenrädern gibt es vom VCD – für Privatleute und für Unternehmen.

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Shimano – STEPS – Mittelmotorenvergleich Teil 3

Im zweiten Anlauf nach 2010 hat Shimano 2014 den Schritt gewagt und den ersten eigenen Pedelec-Antrieb auf den Markt gebracht.

Fahreindruck

Optisch ist der Shimano sehr nahe am aktuellen Bosch-Antrieb, allerdings etwa ein Kilogramm leichter. Der Antrieb macht er einen sehr ordentlichen Eindruck, gut abgestimmt und kraftvoll, Lautstärke etwa wie bei den Mitbewerbern Bosch oder Impulse. Der Motor regelt vor dem Schaltvorgang ab und dadurch ist das Schalten mit der Nabenschaltung unter Last ziemlich problemlos, das kurze Hochdrehen, das man nach dem Schalten kennt, fällt weg. Die Schub-Unterbrechung ist m.E. deutlicher und präziser als beim Impulse 2.0. Neben dem leichteren Schalten, soll das kurze Abregeln beim auch die Lebensdauer der Nabe erhöhen und Verschleiß an Kette und Ritzel verringern. Das Antriebskettenblatt (über 36 Zähne) ist deutlich größer als bei neueren Bosch-Motoren (nach Classic-Line). Hier auch ein kurzer Bericht von e-Bike Experte Wolfram Hartmann. Neu für 2016 ist die voll-Automatik, das Steps System arbeitet mit einer Shimano Nabenschaltung zusammen und schaltet in jeder Fahrsituation automatisch in den passenden Gang. Bei Probefahrten mit einem Bakfiets Cargobike fand ich die Schaltung perfekt, nur am Berg musste man auf den manuellen Modus zurück schalten, da die Automatik stets einen zu schweren Gang einstellte.

Produktvorstellung

Falter/Bike & Co und die ZEG hatten für 2014 die Exklusiv-Rechte den Shimano STEPS zu verbauen, seit 2015 wird der Antrieb allerdings bei vielen weiteren Herstellern verbaut, auch bei Spezialrädern wie etwa Hase Bikes oder Backfiets.nl. Die Verkaufszahlen haben sich allerdings bisher noch nich so entwickelt, wie man es sich hätte vorstellen können. Der Antrieb wurde 2014 auf der Radhbühne der Rad und Outdoor vorgestellt.

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Komponenten des Steps Antriebs, Foto: Shimano

Ein paar wichtige Facts

Akku und Motor wiegen unter 6kg: Motor 3,2 Kilogramm, der Akku hat 418 Wh und wiegt 2,5 Kilogramm. Er soll sich in vier Stunden vollständig aufladen lassen. Es gibt eine Gepäckträger-Variante, der Akku kann aber auch am Unterrohr montiert werden. Dort wirkt er allerdings wie auch bei Brose oder Bosch recht klobig. Maximales Drehmoment ist 50 Nm. Zwei Kurbelblätter werden erhältlich sein: 38 und 44 Zähne.

Der Antrieb hat drei Unterstützungsstufen: „Eco“, „Normal“ und „High“ (sowie Off). Im „Eco“-Modus soll die Reichweite bei bis zu 120 Kilometern liegen, im „Normal“-Modus bis zu 100 km, in Stufe „High“ bis zu 80 km Reichweite erzielt werden.

Weiterentwicklungen

Zunächst war der Antrieb vor allem für den Komfortbereich bestimmt, 2016 kommt dazu eine etwas dynamischere „Light offroad“-Version raus, sie ist für sportlicheres Fahren auf Schotter- oder Waldwegen gedacht. Für diese Version wurde die Firmware sportlicher prgrammiert und für die Kombination mit Kettenschaltungen optimiert. Zudem steht für den Unterrohr-Akkutyp eine neue, verstärkte Halterung zur Verfügung. Eine echte Steps-MTB Version soll ebenfalls bald erhältlich sein. Damit will Shimano in den wachsenden eMTB Markt vorstoßen, in dem sonst die Konkurrenz von Bosch, Yamaha und Brose beinahe davon läuft. Zwar sind an Akku (500Wh Akku am Unterrohr) und Aussehen der neuen Steps Variante erst mal nichts besonderes – aber die Option den Antrieb ideal auf die Mountainbike Komponenten der XT Serie anzupassen klingt vielversprechend. Und auch wenn der Steps bisher eher für Alltags-Räder zum Einsatz kam – im MTB Bereich hat Shimano einen großen Namen und daher möglicherweise trotz dieses späten Einstiegs in den Markt nocht gute Chancen auf erhebliche Marktanteile.

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Steps MTB Version, Foto: Shimano
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Die Motoreinstellung per Fingerzug. Ganz im Stil eines Schalthebels – praktisch für die MTB Anwendung. Foto: Shimano

Das Display wurde für 2016 ebenfalls überarbeitet, vergrößerte Bildschirmfläche sowie eine größere und schärfere Schrift verbessern die Lesbarkeit.

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e-Rad Hafen Homestory Nr 4: Voll-Karacho mit p18- filtzbike

Mein Freund Steini – ein großer Fan der E-Rad Entwicklung schildert hier kurz sein Vergnügen mit dem flitzbike P18, ein umfassender Testbericht meinerseits folgt noch:

Der Titel sagt es schon, es handelt sich bei dem Flitz Bike um ein schneller Pedelec und wenn ich sage schnell, dann meine ich schnell. Der Nabenmotor hinten beschleunigt das Gefährt so kräftig, dass man an der Ampel jeden PKW stehen lässt. Es ist ohne weiteres möglich, im normalen Stadtverkehr mit zu schwimmen und mit diesem Rad ist man im städtischen Bereich ziemlich sicher auch auf langen Strecken schneller als das Auto.

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Spaß auf der Teststrecke

Getestet habe ich auf der üblichen Strecke von Berlin nach Biesenthal, erst etwa 8Km durch die Innenstadt, dann Bundesstraße mit Radweg, dann Wald. Besonders angenehm aufgefallen ist mir die direkte Unterstützung des Motors (mehr zum Ortlinghaus Motor hier). Sobald man ins Pedal tritt ist die Power da. Auch läuft der Antrieb nicht nach, was ich als echten Gewinn empfinde. Das 18-Gang Getriebe im Tretlager kommt einer NuVinci Schaltung in puncto Komfort schon recht nahe und ich persönlich bin ein Fan von dem Zahnriemenantrieb, ohne dass ich genau sagen könnte, warum. Fühlt sich besser an, macht keine Geräusche, toll einfach. Apropos Geräusch, das einzige was ich hören konnte war der Fahrtwind, der mir bei 45 Km/h um die Ohren saust. Der Antrieb ist extrem leise.

Verbesserungsmöglichkeiten

Was gibt’s auf der Negativen Seite zu sagen, zu aller erst mal die Reichweite, um die 35Km nach Biesenthal zu schaffen musste ich konsequent die Unterstützung bei 2 von 5 lassen, sonst hätte es nicht gereicht. Das brachte allerdings kaum einen Nachteil, denn auch auf Stufe 2 bricht noch immer die Hölle los, wenn man in die Pedale tritt. Man darf sich fragen, warum die verschiedenen Stufen so dicht beieinander liegen, zwischen Stufe 2 und 3 habe ich quasi keinen Unterschied bemerkt.

Als nächstes fällt mir die Fahrstabilität ein, da hätte ich mehr erwartet. Schön, bei 45Km/h ist alles anders, aber auch schon bei gemütlichen 25Km/h hatte ich das Gefühl, die Lenkung könnte sich hochschaukeln und ins Schwingen geraten. Mein Vertrauen, das Rad einhändig zu lenken, um Handzeichen zu geben, war eher eingeschränkt. Ob das an dem doch sehr breiten Lenker und der Federgabel liegt? Als größtes und unnötiges Problem habe ich jedoch die Ladezeit empfunden. Innerhalb von 5,5 Stunden war der Akku immer noch nicht wieder voll, obwohl zuvor noch gut ein Strich von fünf möglichen auf der Ladeanzeige zu sehen war – Wie soll man denn mit einem solchen Energiehunger ansonsten einen angenehmen Tagesausflug unternehmen und den Akku für die Rückfahrt zügig wieder aufladen?

Der Rest sind Details, der Sattel war für mich nicht optimal und insgesamt war das Rad etwas zu groß für mich, aber dafür kann ja das Rad nichts.

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e-Rad Saison geht los!

Kaum ist es mal 10 Grad, geht es los mit dem medialen Karusell rund um Fahrrad und e-Rad. Hier eine kleine Übersicht als Wochenend-Lektüre:

Fahrradmarkt-Monitor 2014 mit 4000 Befragten (nicht zu verwechseln mit dem Fahrradmonitor des ADFC!):

Daraus: „Der Fahrradmarkt hat in den letzten Jahren insbesondere vom innovativen Fahrradtyp Pedelec profitiert, welches bei 40 bis 60jährigen Fahrradfahrern sehr beliebt ist. Das Interesse am Kauf eines Pedelecs ist groß, allerdings ergibt die Studie, dass über 40 Prozent der Interessenten nur weniger als 800 Euro auszugeben bereit sind. Zu diesem Preis gibt es allerdings kaum Modelle. Dennoch gehen wir auf Basis unserer Studiendaten vom insgesamt rund 400.000 Pedelec-Verkäufen für 2014 aus.“ und eine Abbildung, die zeigt: über 95% der Nutzenden sind zufrieden mit ihrem Elektrorad!

Eine e-Bike Studie Bosch e bike Systems…

…die belegt, dass der Trend zum Fahrrad anhält, dazu sehen viele das e-Rad als Alternative zum Auto wenn es zur Arbeit oder zum Einkaufen geht: „23 Prozent der Erwerbstätigen können sich vorstellen, mit elektrischem Rückenwind zur Arbeit zu fahren und das Auto auch mal stehen zu lassen. Ähnlich sieht es beim Einkaufen aus: Für 21 Prozent aller Befragten ist denkbar ein eBike zu nutzen, um damit ihre Besorgungen zu transportieren. Und sogar ein Drittel möchte künftig einen Ausflug oder eine längere Tour mit dem eBike unternehmen.“

Und dazu eine neue Marktübersciht zu e-Rädern..

..ähnelt sehr dem E-Bike-Finder heißt Greenfinder, soll aber in Zukunft alle Formen der e-Mobilität enthalten. Zu finden hier.

Viel Spaß bei der Lektüre!

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Zum ADAC – Skandale überfahren Bequemlichkeit

Der ADAC ist überzeugter Autolobbyist, einer der die Welt durch die sprichwörtliche Windschutzscheibe sieht. Einer der in Zeiten, in denen klar ist, der Autoverkehr muss abnehmen, unbeirrt weiter für absurde Autobahnausbauten, etwa für die A100 in Berlin eintritt. Fahrräder werden als unvermeidlicher Trend wohl oder übel auch thematisiert – aber doch eher für die Freizeitnutzung. Und entgegen der Faktenlage empfiehlt man für mehr Sicherheit statt Tempo30 doch lieber  Helme auf dem Fahrrad und basht E-Räder im Test mit der Stiftung Warentest.

Bequemlichkeit besiegt Gewissen

Trotzdem, dieser Laden genoss über Dekaden höchste Glaubwürdigkeit unter den Deutschen. 19 Millionen Mitglieder aus allen Gesellschaftsschichten und politischen Lagern, die größte Mitgliedsorganisation Europas. Ein Verein der laut Wikipedia jährlich Millarden Umsätze macht und dessen Transparenz schon lange in Frage steht (Vgl. bspw. Manager-Magazin 2004). Jaja, „ich find die Politik von denen ja auch nicht so gut“ und „ein bisschen unheimlich ist dieses Imperium„,. Trotzdem Gründe, darüber hinwegzusehen gab’s immer genug: „Der Service ist ja so toll und das ist so praktisch mit der Kreditkarte“ und „…als ich damals mit meinem Käfer in Kroatien liegenblieb, haben die so toll geholfen“. Dabei kann man Schutzbriefe auch bei umweltbewussten Verkehrsclubs oder Kfz-Versicherungen abschließen… ohne Intransparenz und Beton-Lobby. Macht aber nicht mal 1% der Menschen. Millionen Beweise, dass Bequemlichkeit ganz locker über Wissen und Gewissen siegt.

Skandale überwinden Bequemlichkeit

Was aber ist noch wirksamer als Bequemlichkeit? Zumindest kurzfristig: Empörung über Skandale! Und genau das, leider nicht die falsche Politik, fliegt dem ADAC jetzt um die Ohren. Da werden erst gefälschte Statistiken aufgedeckt, dann ein bisschen Korruption hier, unlauterer Wettbewerb dort usw. usf. Und schon ist es ein Flächenbrand, es knallt gewaltig. Es erinnert ein bisschen an die Empörungswelle wegen des Missbrauchs in der Katholischen Kirche, des CDU Spendenskandals, wegen Ackermann und der Deutschen Bank oder der schrecklichen Videos aus NATO Gefängnissen im Irak Krieg.

Naivität gegenüber Machtkonzentration

Dabei ist dieser Schmuddel wenig überraschend; wo Macht und Einfluss sich mit (unbegründeten) Vertrauen und wenig Kontrolle oder Transparenz paaren gibt es eigentlich immer krassen Missbrauch. Ohne die Auswirkungen der Skandale vergleichen zu wollen: Zeigt die immer neue Empörung nicht die Naivität der Menschen gegenüber mächtigen Institutionen? Solche, deren Struktur keiner richtig durchschaut, die man auch nicht unbedingt mag, die aber vermeintlich irgendwie doch seriös sind? Mehr Beispiele? Die große Versicherung der alle trauen, weil schon Opa bei denen war? Der Stromgigant der zwar AKWs betreibt, aber der halt so zuverlässig ist? Der globale Lebensmittelkonzern dessen Müsli immer an früher erinnert?

Der nächste Skandal kommt bestimmt, trotzdem reicht die Empörung nur um die Symptome, nicht aber die Struktur in den Blick zu bekommen: Zu viel Macht und Geld ist gefährlich und in Puncto demokratische Kontrolle und Transparenz ist es im neoliberalen Westen in aller Regel nicht weit her.

Zurück zum ADAC

Tja, noch brodelt die Seele der Menschen, Millionen wollen austreten, täglich gibt es neue Enthüllungen , der Skandal ist auf dem Höhepunkt. Der ADAC wackelt und hat Angst – doch wird sich wirklich etwas ändern? Hat sich die CDU geändert? Die Gesetze zur Parteienfinanzierung? Hat sich die Kontrolle des NATO Militärs geändert? Hat die Katholische Kirche sich geändert? Sind Banken heute moralisch integer? Ich würde sagen, eher nein. Wenig hat sich auch die Naivität gegenüber dieser Art von Akteuren geändert, es gibt auch keine Debatte über das Risiko, das solche unkontrollierten Megastrukturen bedeuten – denn„irgendwie brauchen wir sie ja doch, die Banken, Großkonzerne, Parteien und ADACs…“. Und das weiß man wahrscheinlich auch beim ADAC. Da heißt es: Bauernopfer bringen, Besserung geloben und aussitzen. In maximal zwei Wochen ist das Thema durch, der ADAC wird bis auf ein paar Narben so sein, wie zuvor. Dann wird man sehen, wie viele Menschen ganz ausgetreten sind oder bei einem kleineren Verein die gleichen Services bekommen. Und ob es hierzulande irgendwann mal eine breite Debatte über Geld, Macht, Vertrauen und Kontrolle gibt.

Nachtrag

Der Skandal scheint deutlich länger zu halten und der ADAC wird in seinen Grundfesten erschüttert, in den Medien, etwa der Süddeutschen Zeitung werden weiter viele wichtige Kritikpunkte am ADAC vorgebracht – von schlechter Behandllung der Mitarbeitenden, Profitgier bis hin zu Manipulationen praktisch aller Tests, alles ist dabei.

Dennoch gewinnt der ADAC weiter Mitglieder, die Kündigungen halten sich in engen Grenzen: Auch wenn wegen der Kündigungsfristen sicher noch viele nachkommen werden, sind es im Januar gerade 15.000 gewesen (Meldung des ADAC).

Praktisch werden

Wer jetzt spontan was tun will:

–          hier geht es bequem per Mail raus aus dem ADAC

Und wer dennoch einen Verkehrsclub will, dem sei der VCD empfohlen, der ist schön klein hat Schutzbriefe und weder viel Macht noch viel Geld. Und ja, der Autor arbeitet da, das mache ich hier besser mal transparent!

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Es gibt kein falsches Wetter, nur die falschen Reifen!

Gestern ging es dann plötzlich los – Blitzeis in Berlin, stürzende Radfahrer, schlitternde Autos, fluchende Fußgängerinnen. Die Feuerwehr ruft den Ausnahmezustand aus… Es sieht aus als habe die Stadt Berlin etwas dazu gelernt, denn wenigstens einen Tag später sind viele Rad- und Gehwege gestreut. Allerdings lassen trotzdem eine Menge Leute ihr Fahrrad stehen…und fahren entweder mit der BVG, fahren Auto oder gehen zu Fuß.

Mal was anderes: Spikes!

Ich habe mir nach einem ordentlichen Sturz auf meine Schulter und der trotzdem großen Lust, weiter Rad zu fahren einen, gestern Mantel mit Spikes montiert (statt wie gehabt zu meckern, was ich aber sicher auch mal wieder tu werde). Erstmal nur auf dem Vorderrad, denn wenn das wegrutscht, ist in der Regel alles zu spät.

Der Weg heute zur Arbeit war entsprechend entspannt, kaum Radfahrende und ein deutlich höheres Sicherheitsgefühl besonders in den Kurven und beim Bremsen.

Was haltet Ihr von Spikes? Ich werde weiter berichten…

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Sunstar – der Mittelmotor zum Nachrüsten

Was gibts Neues? Lest die neuesten e-Rad Hafen Artikel hier

Mittelmotoren kann man nicht nachrüsten, so heißt es auf vielen Internetseiten, in Fachzeitschriften oder bei Vorträgen zu Elektrorädern. Das stimmt so nicht! Bereits seit vielen Jahren gibt es eine Ausnahme, den Sunstar-Nachrüstsatz… und seit einer Weile gibt es einen Händler in Berlin, der sich auf die Nachrüstung dieses Antriebs spezialisiert hat: Bikenest. Ursprünglicher Impuls fürs Nachrüsten war, dass Standard-Pedelecs ihnen nicht gefielen und sie damit nicht zu den Kund*innen ihre Agentur fahren wollten:

„Wir haben für unseren Agenturbetrieb bei Firmennest E-Räder gesucht, um diese als Firmenfahrzeuge für unsere Termine innerhalb Berlins zu nutzen. Mit dem normalen Fahrrad war es gerade im Sommer problematisch nicht zu verschwitzt bei den Kunden anzukommen und mit dem Auto oder der Bahn benötigt man vergleichsweise lang. Da wir auf dem Markt keine schönen Pedelecs gefunden haben, sind wir aufs Nachrüstens gekommen.“ (Alexander Lemmer, Kopf des Bikenest-Teams)

Test des Creme Rads mit Mittelmotor

Entsprechend hübsch ist dann auch das Testrad, ein nachgerüstetes Creme-Rad (siehe Fotos), der Akku ist klein und auch der Antrieb kompakt und eher leicht (3,2 kg). Außer ein paar Kabeln ist er unauffällig. Beim Fahren spürt man einen sehr direktes Ansprechen, es gibt drei Unterstützungsmodi: Eco 75%, Normal 100% und Turbo 150%. Das System hat einen Kraftsensor. Auf dem Display ist nicht viel zu sehen – es ist auf Akkuladung und Unterstützungsstufe reduziert. Stellt man letztere auf die höchste Stufe bekommt man ordentlich Schub, wenn auch weniger als bei Serienmittelmotoren wie Bosch und Co.

Für die Stadt und überall, wo es nicht extrem bergauf geht reicht es aber allemal. Schön ist auch, dass der Antrieb sehr leise ist. Die Akkugröße ist mit 9Ah bei 24 Volt  = 206 Wh eher bescheiden. Es reicht in der Stadt für etwa 20km wenn die höchste Stufe eingestellt ist. Allerdings hat der Flaschen-Akku mittlerweile in der Regel 11Ah,  macht also 264 Wattstunden, das ist unteres Mittelmaß, aber wie gesagt, für die Stadt reicht es allemal. Das Gewicht von 2,1 kg ist dafür sehr gering. Die Batteriehalterung am Steuerrohr wiegt 395 g. Es gibt für das System auch einen 384Wh (16Ah) Gepäckträgerakku dieser wiegt 3,06 kg, der Gepäckträger 1,17 kg. Der gesamte Antrieb wiegt also je nach Konfiguration 5,7 und 7,4 Kilogramm.

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Preis und Garantie

Die Garantie für die Systemkomponenten wird für zwei Jahre gewährt. Für die Batterien gibt es ebenfalls 2 Jahre Garantie bis 1000 Ladezyklen und 70% Restkapazität (nach online Registrierung, ansonsten 1 Jahr und 500 Ladezyklen mit 70% Restkapazität). Der Preis für ein die 11Ah Flaschenakkuvariante liegt bei 1327,- Euro mit allen Teilen und die 16 Ah Gepäckträgervariante bei 1613,- Euro, inkl. Versand. Bedenkt man, dass ein Neues E-Rad mit Mittelmotor und akzeptabler Ausstattung bereits ab ca. 1800 Euro zu haben ist, dann ist der Preis recht hoch- es lohnt sich vor allem für Leute, die ein Fahrrad haben, das sie auf keinen Fall tauschen wollen. Entweder weil es genau passt, sehr hochwertig ist oder eben besser aussieht, als am Markt erhältliche E-Räder. Und so stellt Alexander Lemmer fest, es gibt einen Markt fürs nachrüsten:

„Bereits im ersten Jahr haben wir einen mittleren fünfstelligen Umsatz generiert. Bikenest.de hat sich von einem Nebenprojekt zu einem festen Bestandteil unseres Unternehmens entwickelt. Ich setze momentan meine ganze Energie daran, bikenest.de zu einem eigenständigen Unternehmensbereich auszubauen.“

Übrigens neben Nachrüst-Systemen gibt es bei Bikenest auch die Räder von Momentum Electric: Stylishe E-Räder aufs Wesentliche reduziert, dennoch technisch solide.

Aber zurück zum Nachrüsten: Wer jetzt besonderes Interesse am Sunstar Mittelmotor-System hat: Bikenest hat ein Gewinnspiel gestartet und verlost einen Nachrüstsatz als Hauptgewinn:

http://www.bikenest.de/e-bike-pedelec-umbausatz

Allen die Mitmachen: Viel Erfolg!

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Eurobike 2013: Hintergrund zum „Continental-Brose“-Antrieb

Update 7/2015: Alle Infos zum aktuellen Brose Antrieb – im Vergleich zu anderen Antrieben.

Der Motor, der da am Continental-Stand recht unauffällig im Rahmen eines MTB und eines Trekking-E-Bikes untergebracht ist, ist nicht von Continental sondern von Automobilzulieferer BROSE entwickelt, Continental steuert vor allem das Vertriebs und Servicenetz, sowie die Kontakte in die Fahrradbranche bei. Brose hat mit der Entwicklung vor einigen Jahren begonnen und als es dann letztes Jahr wieder mehr zu tun gab in der Autobranche, kam das „nicht-Automobil-Projekt E-Bike-Motor“ ins Stocken. Jetzt ist der Mittelmotor fahrbereit und mehr als das: Schon optisch eine Freude, ist der sehr kompakte Antrieb ein tragendes Teil des Rahmens, formschön integriert statt „angeflanscht“. Beim Anfahren ensteht erstmal ein kleines Fragezeichen im Gesicht der Testfahrenden, „wo ist der Mittelmotorensound?“ Das Fragezeichen weicht einem Lächeln, wenn man festgestellt, der Antrieb bleibt leise, dennoch ist er ungemein durchzugsstark. In Nullkommanichts ist man an der Unterstützungsgrenze angelangt und es wird abgeregelt.

Langes Warten auf Brose

Schon letztes Jahr war ein Foto eines Cube Prototyps mit dem Brose-Antrieb in die Medien geraten – bspw. Zeitschrift EBike. Während des ExtraEnergy-Tests letztes Frühjahr wurde das Modell für interne Zwecke getestet, die Ergebnisse wurden aber nicht im Test veröffentlicht. Mir gefiel er schon da sehr gut, der Antrieb hatte ganz klar die Anlage, dem Bosch-Motor Konkurrenz zu machen, nur an der Motorsteuerung musste noch etwas getan werden. Auf der Eurobike, kam dann allerdings kein Brose bei Cube (Cube baut mittlerweile Bosch ein). Auch sonst war leider nichts zu sehen von diesem tollen Antrieb…dafür verschiedene Gerüchte, Brose habe „das Projekt gestoppt“, es an „SRAM abgegeben“ oder anderweitig verkauft, hieß es.

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Und wer das Brose Video mit Eindrücken vom Entwicklungs-Team sehen will, hier.

Stattdessen wurde auf der Eurobike 2012 der AEG Antrieb präsentiert – weit weniger fertig, als der Brose schon im Frühjahr 2012 war. Und so wundert es auch nicht so sehr, dass der AEG ein Jahr später auf der Eurobike 2013 immer noch nicht fertig ist, dafür aber Brose in Zusammenarbeit mit Continental ein Antriebssystem liefert, das ausgezeichnete Ansätze zeigt. „Wir reden jetzt mit verschiedenen Radherstellern, werden dann den Produktionsstandort in Berlin entsprechend der Vorbestellungen ausbauen und nächstes Frühjahr mit der Produktion anfangen.“ sagt Christoph Bantle, Leiter des E-Bike Bereichs bei Brose.

Schön, dass es scheinbar doch noch klappt mir der neuen Konkurrenz zu Bosch.

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