Mit dem E-Bike nach Südfrankreich, 1. Tag

Wann wenn nicht nach der Eurobike hat man richtig Lust auf Fahrradfahren? Nun muss ich in der nächsten Woche am Dienstag in Bern – und am Freitagabend in Südfrankreich, nahe Nîmes sein. Insgesamt gut 800 Kilometer an fünf vollen Fahrtagen.

Warum nicht mit dem E-Rad?

Statt mit dem Zug zu fahren, kam ich auf die Idee, das ganze mit dem Rad zu machen, genauer mit einem E-Rad. Nach kurzem Organisieren hatte ich von Cannondale ein Mavaro mit Zweitakku zur Verfügung und dazu eine Reihe toller anderer Testartikel:

Genug, um sich die nächsten Tage ordentlich zu verausgaben!

Los geht’s! Die ersten Etappen

Zelt, Sack und Pack auf den robusten Gepäckträger geschnallt, und um ca. 12 Uhr ab nach Meersburg von wo aus die Fähre nach Konstanz fährt. Ein kleiner Abstecher und dann weiter über Frauenfeld, Winterthur bis nach Grafstal. Soweit die Fakten.

Bei grauem Himmel über den klaren Bodensee; Foto: e-Rad Hafen

Leider hat es heute den ganzen Tag aus Eimern geregnet und es war recht windig. Ich war schon mal heilfroh über das Navi, denn mein Outdoor-Smartphone ist zwar wasserdicht, aber das Touchscreen funktioniert sehr schlecht, wenn es naß ist. Das Navi dagegen ließ nicht nicht stören, hatte immer ein gutes GPS Signal und so konnte ich relativ entspannt nach dem kleinen Display fahren – trotz der mir unbekannten Route.

Die Strecke ist sehr schön, sie beginnt auf dem Rhein-Radewg und geht dann lange Zeit entlang der Schweizer Veloroute 60. Es geht viel auf und ab und überall im Kanton Thurgau passiert man außer Obst-Plantagen auch alte einzelne Obstbäume mit reifen Pflaumen oder Äpfeln. Nachdem ich zunächst komfortable Einstellungen für die Route wählte (Verkehr vermeiden, Tunnel vermeiden), wuchs die geplante Distanz für die ersten beiden Tage von 180 Kilometern auf 240 und nachdem der erste Akku in der Stufe „Tour“ nach 55 Kilometern leer war (Tour ist die zweite von vier Stufen, ich habe ca. 25 Kilogramm Gepäck und wiege knapp 85 Kilo) war klar: So wird das nicht klappen mit Bern bis morgen Abend. Also kamen die Komforteinstellungen kurz vor Winterthur weg und die Strecke wurde gut 40 KM kürzer. Seitdem fahre ich aber auch ziemlich nahe parallel zur Autobahn :-(. Der zweite Akku war neigte sich dann nach weiteren 45 Kilometern dem Ende, ich hatte ab und an auf Stufe 3 gewechselt, weil es steil war und ohnehin langsam Abend wurde.

Maggi Town!

Als dann die letzten Kilometer Reichweite anbrachen und es immer noch nass und kühl war, hatte ich plötzlich etwas Sorge ob es denn so passgenau eine Unterkunft geben würde. Denn auf Wild-Campen hatte ich erstens keine Lust und ein Steckdose ist nun mal auch ein Muss mit dem E-Rad… selbstgewählte Technikabhängigkeit.

Im nächsten Ort Kempttahl fuhr ich also von meiner malerischen Schnellstraße ab in Richtung Ortskern. Links am Bahnhof steht dort ein riesiger ockerfarbener Gebäudekmplex, der ziemlich unbenutzt aussieht. Unterkunft Fehlanzeige. Alles ausgestorben am Sonntagabend. Im nächsten kleinen Ort Grafstal hatte ich dann mehr Glück und fand den einen ruhigen Landgasthof mit dem schönen Namen „Frieden“. Umgezogen und bei bestem Thurgauer Most und leckeren Rösti mit Raclettkäse erzählten mir Wirt und Wirtin dann einen Schwung aus dem Schweizer-Gastro Leben und beantworteten mir die Frage, was es mit dem Gebäude am Bahnhof Kemptthal auf sich hatte: Hier begann 1869 die Geschichte von „Maggi“ – der Maggi Julius nämlich machte Lebensmittel für Arbeiter*innen, hergestellt aus Leguminosen und irgendwann kam dann auch die Gewürzsauce die wohl die meisten kennen dabei raus; aber lest selbst. Ich habe mich sehr über das Foto von ca. 1900 gefreut, das die Auslieferung der Maggi-Produkte Lastenrädern zeigt; das Foto könnte gut das genannte Gebäude sein:

Maggi-Auslieferung per Fahrrad (um 1900), Quelle: Wikipedia zur freien Verwendung

Morgen stehen entspannte 140 Kilometer nach Bern auf dem Plan, früher losfahren ist wohl Pflicht. Das Wetter kann nur besser als heute werden.

Mehr e-Rad Hafen? Hier Berichte zur Eurobike 2014 und die bisherige Tour:

 

 

Eurobike 2014 – Pictures of nearly all Cargo-Bikes!

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Eurobike 2014 – Merkel Wants E-Bikes to Replace Trucks for Local Freight

In 2013 chancellor Merkel visited the Eurobike – it was election time. Lobbying and industry organizations were happy, they saw it as a recognition of the growing political importance of cycling. This year she was not there and none of the same organizations seem to be bothered. Strange enough, as this is a clear step backwards – there was no important federal politician at the Eurobike 2014. This should bother the bike scene.

Merkel as a cargo bike lobbyist?

Nevertheless Merkel was still present, a prominent „statement of Merkel“ was wandering through Eurobike halls – many international colleagues at the Eurobike seemed convinced that in Germany big investments would pave the way to carbon free inner-city transports on cargo bikes in the near future. And that Merkel herself was behind this. Now we were puzzled, that sounded unbelievable!

A very interesting lesson in media dynamics

Now how did that come to be? And what does it mean? Let’s go step by step: On 8th July the Green Party, namely parliamentarian Matthias Gastel asked the government a set of questions about cycling policy and potentials of ebikes and cargo bikes (this is called „kleine Anfrage“ – a parliamentarian right of all parties in the parliament). The government then has two weeks to answer.

The various page long answer (dated 30th July) of the government named many advantages of shifting traffic from cars to bikes and listed several projects that are funded by the government and, among many other things, said that they saw a big potential of cargo bikes in city deliveries : Die Bundesregierung ist der Auffassung, dass es noch ein großes, bislang nicht genutztes Potenzial für Lastenfahrräder – auch mit elektrischer Unterstützung –insbesondere im Liefer- sowie im Service- und Dienstleistungsverkehr vor allem in den Kommunen gibt.“ (Which means: The German government believes that there is a large potantial of cargo bikes, also with electric assistance – that is not used until now. In particular in the delivery and service sector in cities.“)

It is nice that they say that, but it really means nothing new in terms of actual measures that the government will or might take.

The Bundestags press service then published the answer on 11.8.2014 headlining catchy: Lastenfahrräder haben großes Potenzial (cargo bikes have a big potential). Still nothing much of a relevant press information.

Bloomberg gives it the spin

Now see what headline Bloooberg made out of it -the very same day: „Merkel Wants E-Bikes to Replace Trucks for Local Freight„, 11.8.2014. WHOOMP there it is! That is a very loose interpretaion of the facts, but the author in the following explains the background with links to the original documents (of course with a language barrier that hardly anyone will cross).

Then this made it’s way to the international media as an example below a picture of an article in the dutch „De Financiële Telegraaf“. Actually using a photo of Merkels 2013 visit at the Eurobike. Reading the dutch article as a final result, you may well think there is a cargo bike wave on the rise.

All in all a showcase how media gets a lot out of nearly nothing and how people receive it.

 

Zeitungsmeldung aus Holland; Foto: Jorrit Kreek

Now to keep this nice media hype gooing we should really find a journalist of a big German agency to ask Angela Merkel about „this Bloomberg headline“ that was published some weeks ago….

Note: The Green party who asked the question only reacted to the answer two weeks later. Not referring to any of the english reception that had happend before: see the Greens press statement here, 26.8.2014. The German press didn’t pick up the issue at all.

Note 2: Thanks Arne for giving the hints to figure this all out :-)!

More on Cargo Bikes

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Eurobike 2014 – Konsolidierung bei den E-Bikes

Der Titel sagt es aus- die Eurobike liefert dieses Jahr keine ganz großen Neuheiten. Eher kommt es einem so vor,  als werden bestehende Konzepte abgerundet und verbessert.

Zu Mittelmotoren – Alternativen zu Bosch werden immer besser

Das trifft zu auf die zum Vorjahr klar verbesserten Mittelmotoren von Yamaha (von mir getestet bei GIANT MTB), Brose (im Continental-Testrad, City Rad), TranzX (bei Victoria/Hartje auch City Rad). Während der TranzX durch seine schlanke, unauffällige Bauart auffällt, regelt er etwas abrupt ab. Der Brose hatte schon mal mehr Power, ist aber weiterhin extrem leise. Beim Yamaha bekommt man eine wahnsinnige Power dafür hat man ab und an ein pfeifen im Ohr wenn es losgeht. Auch der MPF Drive hat mir sehr gut gefallen, viel besser als früher, sehr leise und kraftvoll, allerdings schwerer als die anderen – das liegt anscheinend daran dass alle Zahnräder im Motor aus Metall statt Kunststoff sind.

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Der Boom geht weiter

Die zwei Millione-Marke der E-Räder in Deutschland fällt dieses Jahr, so viel steht an sich fest. Über die Hälfte aller angebotenen Modelle sind mit einem Bosch-Motor ausgestattet, wie die Kollegen vom e-bike-finder analysiert haben. Bei den Verkaufszahlen dürfte die Dominanz noch etwas krasser sein.

Neue Lastenräder

Aus dem Hause Radkutsche gibt es neue Modelle, aber auch größere Hersteller, etwa Hartje bringen neue Modelle raus. Das i:sy (mit GoSwiss Drive) ähnelt dem Load von Riese und Müller ist aber deutlich günstiger (rund 3600 Euro je nach Ausstattung) und auch ohne Motor erhältlich (1700 €). Weitere großer Hersteller wie Derby Cycles und die ZEG sind nach eigener Auskunft seit längerem in der Planung. Ich werde nach Indizien suchen.

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