Für eine ganz andere (e)-Fahrradpolitik!

Wie vor ein paar Tagen berichtet, könnte in der EU ein erheblicher Anteil (12-26%) der Klimaziele im Transportbereich erreicht werden, wenn alle so viel (e)-Radfahren würden, wie die Dänen. Das heißt in etwa 1000km pro Jahr. Für Deutschland wäre das eine Verdreifachung (der Bericht steht hier). Was heißt das konkret?

Wie viel (e)-Radverkehr ist möglich?

Wege bis 10km können problemlos mit dem (e)-Rad gemacht werden, das dauert etwa eine halbe Stunde und ist damit meist schneller als alle anderen Verkehrsmittel. 10 km bedeutet, dass etwa 50% der Pendelwege mit dem (e)-Rad gemacht werden könnten (es sind derzeit nur 8%, siehe Bericht hier). Laut der Studie Mobilität in Deutschland 2008 (MiD 2008) ist ein Weg in Deutschland im Schnitt knapp 12km lang. Das Umweltbundesamt hat festgestellt, dass über die Hälfte aller Fahrten mit dem Auto nach weniger als 5km enden. Mann kann also davon ausgehen, dass mindestens die Hälfte der Wege in Deutschland mit dem (e)-Rad gemacht werden könnten. Das Fahrrad hat aber nur 10% Anteil an den Wegen (und 3% an der Kilometerleistung).

Eine Verdreifachung ist daher, was die Zahl der Wege und die Kilometerleistung betrifft, durchaus denkbar. Also warum nur ein paar Prozent Radverkehrsanteils-Steigerung anpeilen? Warum nicht 40% der Wege und sagen wir 12% der Kilometerleistung? Das wäre mal ein ehrgeiziges Ziel und ehrgeizige Ziele sind im Verkehrsbereich anbetracht des Klimawandels absolut angebracht.

Die Zeit ist reif für das Ende der Auto-Normativität

Nicht nur der Klimawandel drängt hin zu einer Verkehrswende- weg vom Auto hin zu (e)-Rad, ÖPNV und Fußverkehr. Auch soziale Aspekte sprechen dafür. Immer weniger Haushalte haben ein Auto, viele können und wollen sich keines leisten. Auto fixierte Maßnahmen wie die „Abwrackprämie“ sind anachronistische Klientelpolitik mit dem Blick durch die Windschutzscheibe. Andererseits haben 82% der Haushalte ein (e)-Fahrrad (MiD 2008) und wer keins hat, kann sich in vielen Städten für wenig Geld eins leihen. Aufgrund der Verfügbarkeit und der Kosten sind (e)- Fahrräder also sozial weit weniger exklusiv und ermöglichen ein hohes Maß an Teilhabe.

(e)-Fahrradverkehr braucht Raum und Investitionen

Die Diskussion um Rüpel-Radler, die dieses Jahr pünktlich vor der IAA unter anderem vom Spiegel losgetreten wurde (hier mein Artikel dazu), hat neben viel Schaumschlägerei vor allem zwei Dinge klar gemacht:

  1. Mehr Leute wollen Fahrradfahren
  2. Es geht im Verkehr vor allem um Platz und um Investitionen

Was man tun kann

Laut ADFC-Fahrradmonitor erwarten 64% der Menschen von der Politik mehr Investitionen in Radwege. Das Ziel müsste sein, die Nutzung des Fahrrads spürbar zu erleichtern und Barrieren zur Nutzung abzubauen, wo immer es möglich ist. Dazu gibt es viele Möglichkeiten, von Kaufzuschüssen für Fahrräder bis zu Zweiradparkhäusern an allen Bahnhöfen. Es müsste laufend evaluiert werden, welche Maßnahmen die besten Effekte haben. Ein paar Ideen:

„Jederzeit-Verfügbarkeit“ kostenlose Veleihsysteme

Nach dem Vorbild vieler anderer Großstädte in Europa (bspw. Paris oder Ljubljana) sollte jede Stadt in Deutschland ein Fahrrad-Verleihsystem einführen, bei dem mindestens die erste halbe Stunde kostenlos ist. Ob Tourist oder Anwohner – so hätte jeder und jede immer ein Rad zur Hand.

Radwege Winterfest machen: Räumen und Überdachen

Wer die letzten beiden Jahre im Winter in Berlin geradelt ist, der weiß, wie gefährlich wochenlang vereiste und verschneite Radwege sind. Also: Im Winter konsequent Radwege räumen und überdachen! Denn mit Dach ist nicht nur das Thema Eis und Schnee erledigt, die Überdachung ist vor allem ein Regenschutz. Und mit der Regenanfälligkeit erledigt sich eines der wichtigsten Hemmnisse gegenüber dem Radfahren. (hier ein Bericht dazu wie das Räumen der Radwege in Kopenhagen funktioniert).

Mehr Radschnellwege und Fahrradstraßen

Weiter ist es für Radelnde jedes Mal enorm anstrengend und zeitraubend, nach Kreuzungen wieder auf die vorherige Geschwindigkeit zurück zu kommen. Kreuzungsfreie Radwege sind daher wünschenswert. Jede Stadt sollte Fahrradschnellwege testen, statt auf einen Testballon im Ruhrgebiet zu starren. Aber nicht nur Fahrradschnellwege: Fahrradstraßen, und großzügige Radstreifen am Fahrbahnrand sind weniger teuer und haben ebenfalls den Effekt, Radfahren schneller und sicherer zu machen (in Holland werden derzeit 675km Radschnellwege ausgebaut, pro Kopf wird im Vergleich zur BRD ein Vielfaches in Radverkehr investiert, 25€ pro Kopf im Jahr – hier mehr).

You get what you pay for

Natürlich kostet ein überdachter Radweg eine Menge Geld, vielleicht zwei Millionen Euro pro Kilometer. Auch kostenlose Verleihsysteme und Radschnellwege haben ihren Preis (allerdings werden letztere sowohl im Bau als auch im Erhalt deutlich unterhalb der Kosten für Autobahnen oder Bundesstraßen sein).

Für wirklich substantielle Verbesserungen für den Radverkehr wird es aber schnell um Beträge in Milliardenhöhe gehen. Eine Verkehrswende wird eben nicht ohne Umverteilen von viel Geld (und in den Städten auch Raum) funktionieren. Mit 2012 60 Millionen Euro Radbudget im Bundeshaushalt braucht man da gar nicht erst anfangen. Nicht mal ein Euro pro Bundesbürger und Jahr ist einfach „peanuts“ – ein schlechter Scherz!

Woher das Geld nehmen?

Wer die Investitionsrahmenplan des Bundesverkehrsministerium (BMVBS) ließt, stellt fest: In Deutschland werden durchaus Milliarden in Verkehrsinfrastruktur gesteckt, 41 Mrd. sind 2011 bis 2015 geplant (Pressemitteilung des BMVBS 15.12.11). Radverkehr spielt dabei aber kaum eine Rolle. Der aktuelle Bundesverkehrswegeplan für 2001-2015 umfasst 150 Mrd. Euro und enthält nach Informationen der Bürgerinitiative „Straßenbaumoratorium“ den Bau weiterer 1.900 km Autobahnen (Kosten: 15 Mrd. €), die Erweiterung von 2.200 km Autobahnen (13 Mrd. €) sowie den Aus- und Neubau von 5.500 km Bundesstraßen (19 Mrd. €) aus. Laut SPIEGEL werden derartige Ausbauten seit Jahren auf Basis von Prognosen, in denen der Autoverkehr vollkommen uberzogen wächst, durchgesetzt. Die A38 zwischen Göttingen und Halle kostete bspw. 1,3 Mrd. und wird nicht mal halb so viel benutzt, wie prognostiziert. Der in Berlin geplante Ausbau der A100 bedeutet sechs Kilometer Autobahn für 420 Millionen Euro. Dazu werden kaum frequentierte Bundesstraßen weiter ausgebaut (bspw. B178n, 220 Mio.) Auch Evaluierung findet nicht statt: Der SPIEGEL zitiert das BMVBS, es gäbe „keine betriebswirtschaftliche Evaluierung einzelner Neu- bzw. Ausbauabschnitte“.

Update: Eine Studie von 9/2013 der FH Erfurt zeigt beispielhaft für Thüringen, Ostseeautobahn und Region Weser/Ems, wie Kosten bei Autobahnausbauten gegenüber dem Plan stets steigen, während die Nutzung und die wirtschaftlichen Effekte geringer sind, als prognostiziert.

Nebenbei: Man könnte auch 0,6 Mrd. € durch 1 Ct. Erhöhung der Minerölsteuer erhalten (bei 60 Mio. Tonnen Verbrauch an Diesel und Otto Kraftrstoffverbrauch 2015). Damit könnten wie in Holland 25€ pro Kopf und Jahr in Radverkehr investiert werden. Das wäre doch mal was.

Fazit: Eine Frage des politischen Willens!

Das Geld ist also da, man muss es nur für die richtigen Projekte ausgeben. Ein vollständiges Moratorium für den Autobahn und Schnellstraßen Aus- und Neubau würde bspw. sofort Milliarden frei machen, um eine ehrgeizige Förderung des (e)-Radverkehrs einzuleiten (allein in Anbetracht sinkender Bevölkerungszahlen und eines insgesamt sehr dichten Straßennetzes in Deutschland wäre das Moratorium vernünftig). Aber auch schon der Stopp einiger Großprojekte könnte einige Milliarden frei machen. Bund und Länder könnten sich dann, statt im „Straßen betonieren“, darin überbieten, innovative Projekte und Maßnahmen zu entwickeln, wie man (e)-Radfahren erleichtern und fördern kann.

Soll doch mal irgendwer erklären, warum das nicht richtig ist und/oder nicht gehen soll!

ECF Studie II: E-Räder als Pendelmaschine!

Wie im letzten Beitrag diskutiert, geht die Studie der European Cyclist Federation (ECF) davon aus, dass E-Rad fahren genauso wenig CO2 verursacht, wie normales radeln. Die Frage, welches Transportmittel ein E-Rad ersetzt, verliert damit etwas an Bedeutung. Solange nicht alle Wege zusätzlich sind, oder Fußwege ersetzt werden, schaden E-Räder auf keinen Fall. Jeder Weg, der zuvor mit Auto oder ÖV gemacht wurde, ist dagegen ein Gewinn fürs Klima.

aktueller Nachtrag 5/2016: Wer mit dem Rad zur Arbeit kommt, ist auch deutlich weniger krank, das zeigt die als pdf Verlinkte Studie von ecolibro und Juliane Kemen —

Nach einer holländischen Studie mit 1500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ersetzen E-Räder meist Auto- (39%) oder Fahrradfahrten (45%). Das ist eine ziemlich gute Quote, andere Studien gingen eher von knapp 30% ersetzten Autofahrten aus. Geht es ums Pendeln, ist die Bilanz noch besser hier werden 41% Auto- und 39% Fahrradfahrten ersetzt. Da Holland einen recht hohen Radanteil hat, ist es durchaus plausibel, in anderen Ländern noch mehr ersetzte Autofahrten anzunehmen.

Besonderheiten E-Rad gegenüber dem normalen Fahrrad?

In der gleichen dänischen Studie findet sich, dass Menschen, die ein E-Rad besitzen in der Regel 22% mehr damit fahren als zuvor mit einem normalen Fahrrad. Wird das E-Rad fürs Pendeln, also für Arbeitswege, genutzt sind es sogar 75% mehr. Der Grund dafür ist, dass 51% der Pendler häufiger das Auto stehen lassen, seit sie ein E-Rad haben. Außerdem steigt die durchschnittliche Distanz der Pendelwege um 56% von 6,3 auf 9,6 Kilometer.

Potential von Fahrrad und E-Fahrrad auf dem Arbeitsweg

Das macht deutlich, welches Verlagerungspotential (Elektro)fahrräder aufweisen. In Deutschland sind 45% der Arbeitswege unter 10km (siehe Grafik unten, häufig sind die Distanzen, die gependelt werden häufig auch länger, als 10km. Für diese Strecken kann die Kombination von (e)-Rad und ÖV dem Auto besser Konkurrenz machen -allerdings nur bei problemloser Fahrradmitnahme bzw. guten Abstellanlagen).

Von 34 Millionen Erwerbstätigen fahren dennoch nur 8%, oder etwa 3. Millionen Menschen mit dem Rad, fette 60% sitzen im Auto (siehe zweite Grafik unten, einfach auf „vor“ klicken. Weitere Infos des Statistischen Bundesamts, hier). Es könnten gut und gerne 45% sein, also gut 15 Millionen Arbeitende. In Anbetracht dessen wird deutlich wie wichtig und zugleich unter repräsentiert Projekte wie „Mit dem Rad zur Arbeit“ sind. Arbeitenden, die mit dem Rad zur Arbeit fahren wollen, sollte man eines schenken, statt ihnen Dienstwagen zu vergünstigen. Was für ein Hohn erst, dass der Berliner Senat seinen Abgeordneten nicht einmal Diensträder statt – wagen erlaubt (siehe taz am 24.11.2011)!

2012_PendlerEntfernung_1

Fazit

Auch in diesem Zusammenhang gilt: Radverkehrsforderung sollte derzeit die vornehmste Pflicht jedes (EU)-Staates sein. Warum nicht einmal ein bisschen wie beim EEG vorgehen:

Der Bund setzt feste, strenge Kriterien für Radverkehrsprojekte und finanziert alles, was diesen Kriterien entspricht und einen bundesweiten Leuchtturmcharakter hat. Schluss mit schrumpfenden Fördertöpfen! Mal sehen, wie viel Geld und Projekte im Radbereich umgesetzt werden können.

ECF-Studie: Elektroräder und Klimawirksamkeit

In der Studie „Cycle more Often 2 cool down the planet! -Quantifying CO2 savings of Cycling“ der European Cyclist Foundation, die letzte Woche veröffentlicht wurde, werden die CO2-Emissionen verschiedener Verkehrsmittel pro Kilometer berechnet.

Das haben schon viele andere getan, allerdings nicht für Fahrräder. Denn da scheinen die Emissionen ja erst mal Null zu sein. Wenn man allerdings wie die ECF die Produktion des Rads und den Kraftstoffverbrauch sowie die -produktion (beim Rad den zusätzlichen Nahrungsbedarf der Fahrenden) berücksichtigt, wird es komplizierter. Eine solche Lebenszyklus-Analyse* ist aber gleichzeitig wesentlich aussagekräftiger als eine reine Betrachtung des Betriebs. Besonders spannend ist die Studie, weil sie das Ganze auch noch für E-Räder und Autos durchrechnet.

13 mal besser als Pkw, (e)-Radfahren schont das Klima! Foto: ECF

Fahrrad

Für ein Rad, das 8 Jahre lang 2400km pro Jahr gefahren wird (gesamt also 19.200km) fallen laut Studie durchschnittlich 5gCO2/km für Produktion und Erhalt an. Die Studie geht davon aus, dass der menschliche Energieverbrauch durch die Anstrengung ansteigt. Daher kommen ca. 16gCO2/km für die Produktion des zusätzlichem Essen für den Fahrenden dazu (diese Annahme orientiert sich am EU-Schnitt der Nahrungsproduktion pro Kalorie, im Einzelfall hängt das sehr stark von der Menge tierischer Produkte in der Nahrung ab). Gesamt Fahrrad: 21gCO2/km (Personenkilometer).

E-Rad/Pedelec

Beim e-Rad  (gleiche Lebensdauer) sind die Werte zunächst höher, die Studie setzt 7gCO2/km für Produktion und Erhalt an, vor allem Akku und Motor erhöhen die Werte. Dazu kommen 9gCO2/km für den Energieverbrauch (dieser Wert hängt stark von der Menge Kohle im Strommix ab). Da der Fahrende insgesamt deutlich weniger Energie verbraucht als beim normalen Fahrrad, fallen allerdings lediglich 6gCO2/km für die Essensproduktion an. Gesamt E-Rad 22gCO2/km (Personenkilometer)

Auto

Für Autos wird eine Lebensdauer von 160.000km angenommen. Bei der Produktion eines  im Schnitt 1200kg schweren Autos fallen etwa 42gCO2/km an. Die Studie geht von einer Auslastung von im Schnitt 1,57 Personen pro Auto aus, bei Pendlern 1,16. Der Streckenmix wird mit 70% Stadt, 20% Landstraße und 5% Autobahn angenommen. Damit kommen ca. 229gCO2/km für die Produktion und das Verbrennen des Kraftstoffes dazu (das variert etwas je nach Kraftstoff). Gesamt Auto: 271gCO2/km (Personenkilometer)

Fazit E-Räder und Fahrräder jeweils etwa zehnmal sparsamer als Autos

Das Ergebnis der Studie legt also nahe, dass die Emissionen pro Personenkilometer um etwa Faktor 13 kleiner sind, wenn statt dem Auto das Fahrrad genommen wird (wer die eigenen Einsparpotentiale mal durchrechnen will, kann mit etwas Anpassung diese Zahlen in den e-Rad Hafen Klimarechner eingeben). Entgegen vieler Einschätzungen ist dieser Wert auch mit dem Elektrofahrrad sehr ähnlich (siehe bspw. meinen Gastbeitrag im Blog der Radspannerei).

Die Emissionen für Bau und Erhalt und Bau der Pkw-Straßeninfrastruktur würde diese Werte wohl noch wesentlich deutlicher pro (e)-Fahrrad ausschlagen lassen.

Wenn die EU und ihre Mitgliederstaaten also etwas fürs Klima tun wollen, dann kann das nur heißen:

Fördert den Radverkehr, wo immer es möglich ist!

Menschen gehören für Kurzstrecken aufs (e)-Fahrrad und das wird nur passieren, wenn die Politik aufhört, nach der Pfeife der Autoindustrie zu tanzen und parallel den Radverkehr vor sich hindümpeln lässt.

Die ECF kommt außerdem zu der Einschätzung, dass 12-26% der bis 2050 in der EU nötigen CO2-Einsparungen im Transportsektor erreicht werden könnten, wenn alle so viel radeln würden wie Däninnen und Dänen bereits heute (mehr dazu auch beim BikeBlogBerlin).

* Infrastruktur und Entsorgung/Recycling wurden nicht betrachtet.

e-Rad Hafen goes Outdoor II

Vor einigen Monaten habe einen Artikel über die Möglichkeit, unabhängig vom Stromnetz, mit einem Laptop, einer flexiblen Solarzelle (CIGS Solarzelle) und Internet fähigen Telefon (Smartphone) überall in der Natur am Rechner zu arbeiten.

faltbare Solarzelle, Powergorilla
Mobile Stromversorgung, Foto: e-Rad Hafen

 

Bloggen von wirklich überall

Ich war seit dem mit der Solarzelle und Teilen der restlichen Ausstattung in den Alpen von Slowenien und der Schweiz, am Berg Ararat in den kurdischen Gebieten der Türkei und in der Nähe der Müritz in Mecklenburg-Vorpommern.

Smartphone, Kamera, GPS Gerät zeigen: Es geht!

Die Solarzelle und den Akku dazu dabei zu haben ist unheimlich praktisch. Man kann alle USB Geräte daran aufladen, die Kapazität des Akkus ist mehr als ausreichend für alle elektrischen Kleingeräte von Kameras bis zu GPS Geräten. Auch kann man Mitreisenden eine Freude machen, wenn deren Geräte den Geist aufgeben. Die Solarzelle sorgt dafür, dass der Akku als Puffer immer ausreichend gefüllt bleibt.

faltbare CIGS Solarzelle, 12Wp
Foto: e-Rad Hafen

Und der Laptop?

Für den Laptop schafft ein voller Solarakku (Powergorilla, 100Wh) in meinem Falle die Verdopplung der Zeit in der man ohne Netz arbeiten kann. Das heißt von  etwa 5h auf 10h. Das ist eine ganze Menge. Es dauert allerdings auch sehr lange, bis ein vollständig entladener Akku mittels Solarpanel mit 12Wp wieder voll ist.

Nebenbei: Es wäre wirklich sinnvoll, eine Ladestrom-Anzeige zu haben. Ohne die Anzeige ist es schwer zu sagen, ob das Solarpanel mehr Strom liefert, wenn es bspw. rechtwinklig zur Sonne liegt dafür aber ein kleiner Teil im Schatten ist, oder ob es besser voll in der Sonne dafür aber ungünstiger geneigt liegen sollte? Was passiert bei leichter Bewölkung? All das kann man leider nur erahnen.

Mein Fazit übers Wald und Wiesen bloggen

Für mich persönlich hat sich unabhängig von der Technik herausgestellt, dass die Arbeit am Blog mit Rechner im Freien/der Natur nicht so gut funktioniert. Ich brauche einen Tisch, schnelles Internet und meine Ruhe. Käfer auf den Tasten, feuchtes Gras, Wind und wechselndes Sonnenlicht all das finde ich wunderbar. Aber nicht zum Arbeiten. Und ehrlich gesagt, je länger ich darüber nach denke, bin ich über die Erkenntnis dass Orte wie Wälder in den Alpen nicht mein Büro sein wollen auch ganz froh. Alles zu seiner Zeit…

Die flexiblem Solarzelle dabei zu haben ist trotzdem praktisch, denn hier und da mal Mails checken und einen Kommentar posten, das geht auch im „WaldundWiesen Büro“. Mit insgesamt etwa 400€ für Akku und Solarpanel ist diese Funktion aber nicht ganz billig…

ADFC Fahrradmonitor 2011

Zum zweiten Mal nach 2009 hat der ADFC mit dem Sinus Institut eine nach Alter, Geschlecht, Bildung und Wohnortgröße repräsentative Befragung über Verkehrsverhalten und Fahrradnutzung durchgeführt. Per Online Fragebogen wurden 2.000 Menschen zwischen 14 und 69 Jahren befragt. Die Ergebnisse wurden am Donnertag im Haus des Lehrers (Berliner Congress Center) Fachleuten und Journalisten präsentiert.

Vorweg: Eine deutlich positive Entwicklung für die Popularität des Fahrrads hat es seit 2009 ebenso wenig gegeben, wie einen deutlichen Zuwachs in der Nutzung. Das Auto ist weiter des der Liebling der Meisten. Aber zwei Jahre sind eine sehr kurze Phase und die Erhebung wird wohl weiter geführt. Wünschen wir uns zukünftig einen klaren Trend zum (E)-Fahrrad!

E-Räder im Monitor

Es zeigt sich, wie stark das Interesse an Rädern mit elektrischem Hilfsmotor gewachsen ist. Nur 8% der Befragten haben bis jetzt eins gefahren (1% besitzt eins), aber 47% haben Interesse daran (2009 waren es 24%). In der Altersklasse über 60 würden sogar die meisten ein E-Rad einem herkömmlichen Fahrrad vorziehen.

Die Perspektive für E-Räder ist aber nicht nur wegen der alternden Bevölkerung hierzulande gut – Die Hindernisse bei der Fahrradnutzung lesen sich wie eine indirekte Werbebroschüre für Elektrofahrräder! Die wichtigsten drei Gründe auf die Frage “Welche der folgenden Gründe führen dazu, dass Sie nicht mit dem Fahrrad als Verkehrsmittel fahren?“ kann das E-Rad definitiv abschwächen:

  • Wege zu weit (56%)
  • zu langsam (34%)
  • zu anstrengend (21%)

E-Räder können das Fahrrad also ergänzen und nicht hauptsächlich eine Konkurrenz darstellen.

Das Wichtigste außer E-Rädern

Das subjektive Sicherheitsgefühl von Radlern im Verkehr ist gesunken, nur noch 5% der Radler fühlt sich „sehr sicher“, 2009 waren es 19%. Dieses Ergebnis erklärte Manfred Tautscher vom Sinus Institut mit einem gesellschaftlich insgesamt gesunkenen Sicherheitsgefühl… Das kann sein, es scheint mir aber dennoch eine bemerkenswerte Veränderung.

Alltagswege wie Einkauf oder Arbeitsweg werden häufiger mit dem Rad gemacht, das erfordert gute Abstellanlagen. Die Forderung nach solchen Anlagen ist 2011 deutlich mehr genannt worden. Besonders negativ wurden die Anlagen an Haltestellen und Bahnhöfen bewertet. Weiter wird als politische Forderung am meisten der Ausbau von Radwegen gefordert.

Ausblick

Menschen sind in der Regel sehr zufrieden mit ihrem Rad. Es planen auch mehr Leute sich ein neues zu kaufen als 2009. Die Zahlungsbereitschaft ist von 570€ auf 620€ gestiegen. Die Industrie hat also weiter gute Aussichten. Wenn jetzt die Verkehrspolitik ihren Teil tut und Infrastruktur verbessert, statt Rad-Investitionen zu kürzen und Scheindebatten über eine Helmpflicht zu führen, dann könnte sich auch der oben herbei gewünschte deutliche Trend zu mehr Fahrradnutzung einstellen.

Also bitte: Einfach mal 5€ pro Kopf mehr investieren, statt den Menschen 30€ für einen Helm abzuknöpfen –  Die positiven Effekte auf Klima und Luft, Platz und Lärm, Gesundheit und soziale Mobilität werden die Kosten locker über kompensieren. Investitionen in den Radverkehr sind eine vielfache Win-Win Situation.

Weitere Infos

Hier geht es zum Download der Studie

Die Sendung dazu im Deutschlandfunk

Tipps zur Verbesserung der Akku-Reichweite im Winter

In einigen früheren Posts habe ich beschrieben, dass die Akku-Technik in der letzten Zeit große Fortschritte macht. Für viele Nutzer_innen sind selbst die kleineren Akkus eines Modells mehr als ausreichend.

In den letzten Tagen ist mir eine wichtige Einschränkung aufgefallen: Sobald die Temperatren unter 10 Grad sinken, verlieren die Akkus sehr merklich an Kapazität. In meinem Fall waren es ca. 30%, obwohl das Rad im Hauseingang oder einer Tiefgarage steht. Da es nicht einmal unter Null Grad war, schätze ich, dass die Kapzität auch noch stärker sinken kann, wenn es mal richtig kalt wird.

Wer also das ganze Jahr fahren will muss bei der Reichweite des Akkus einen Winter-Puffer einrechnen!

Was kann man dagegen tun?

Etwas Lektüre im Internet bringt vor allem zwei einfache und logische Tipps:

1. Wenn es geht, den Akku in warmen Räumen lagern, also abnehmen und mit in die Wohnung, das Büro oder ähnliches. Dann ist der Akku beim Losfahren nicht so kalt

2. Damit der (warme) Akku beim Fahren nicht so schnell auskühlt ist es hilfreich  ihn vor WInd zu schützen, das geht besonders dann ganz gut wenn er unterm Gepäckträger montiert ist. Weiter kann man den Akku einpacken. Am besten in Neopren oder andere leicht verformbare Dämmstoffe

Damit sollte man schon ein ganzes Stück besser fahren…

Gibt es noch andere Erfahrungen?

Blogger bloggen auf der Berliner Fahrradschau 2012

Schon vor einer Weile habe ich mal ein paar Worte zur Berliner Fahrradschau geschrieben. Danach hat sich eine schöne Möglichkeit ergeben: gemeinsam mit ein paar anderen Bloggern werden wir auf der Schau einen Stand haben und ein buntes Programm rund um unsere Blogs anbieten… es wird ja gerade erst kalt und ist noch eine gefühlte Ewigkeit hin, aber wir basteln schon mal ein bisschen am Programm.

Und was mir schon auf der Eurobike gut gefallen hat: Blogschreibende lernen sich mal kennen… Dabei sind:

Rad-Spannerei: Blog des gleichnamigen Berliner Radladenkollektives
Der Stahlrahmen Blog: Addicted to Steel
BikeBlogBerlin: Fahrradblog aus der Hauptstadt
fahrradjournal
: Feuilleton für Radkultur

Wir freuen uns auf Euren Besuch und darauf dass dann der Frühling auch wieder vor der Türe stehen wird…