Bei beinahe perfektem Wetter hat heute der Test angefangen – ein sehr sonniges Wiedersehen mit einigen der Testfahrer_innen vom April und dem Team von Extra Energy (EE).
Das Oktober-Fest
27 Räder werden diesmal im Test dabei sein. Die meisten werden von den Herstellern an EE geschickt, die Gebühren dafür decken in etwa die Kosten für den durchaus aufwendigen Test (mehr dazu im verlinkten Text aus dem Post von gestern). Dieses Jahr sieht es so aus, als würde es noch eine zweite Testrunde im November geben, dann werden wohl noch einmal mindestens 10 Räder getestet. Zusätzlich kauft EE noch eine Reihe billiger Räder im Internet z.B. von ebay oder aus Baumärkten und Discounter. Diese Räder werden also nicht auf Wunsch des Herstellers getestet , sondern um Verbrauchern einen Einblick in die „Welt der Schnäppchen“ zu ermöglichen. Im letzten Test war bspw. ein kleiner Roller dabei, der besser war als er aussah (forca), dazu aber auch zwei echte Reinfälle: ein Mountain-eBike mit Blei-Akku für 400€ und das Rudi Altig e-Rad (hier zum Download des Testhefts), beide hätte ich nicht mal geschenkt genommen.
Stand der Dinge
Wie beim Test im April sind noch lange nicht alle Räder da, aber den Anfang sollte ohnehin das Fahren auf dem motorlosen Referenzrad sein. Drei Runden, also insgesamt 45km müssen damit gefahren werden, einmal gemütlich, normal und einmal schnell. Die Fahrten auf dem Referenzrad dienen als Grundlage für die Berechnung des Unterstützungfaktors.
Panasonic 36 V
Da es aber nur ein Referenzrad und 4 Testfahrer_innen gibt, habe ich heute noch nicht das Vergnügen gehabt. Stattdessen bin ich zwei Räder mit dem neuen 36V Panasonic Motor gefahren, jeweils mit 12Ah, also 432Wh (so funktioniert die Berechnung). Der Motor hat eine verbesserte Sensorik, wie ich schon nach der Eurobike geschrieben habe, dort hatte ich allerdings nur die schnelle Variante gefahren. Heute waren es beides eher die gemütlichen Varianten, tiefer Durchstieg und breiter Sattel. Beide Räder fuhren sich in der Ebene gut am Berg ist die Unterstützung nicht so stark, allerdings ist sie konstant und wirkt zuverlässig wie man es von Panasonic kennt. Der Hauptvorteil des neuen Systems ist, dass die Unterstützung nicht mehr nur von der Trittfrequenz abhängt, sondern mit der Geschwindigkeit gekoppelt ist, daher kann man auch in kleineren Gängen an die Unterstützungsgrenze heran fahren. Das ist ein großer Fortschritt, denn in der alten 26V Variante zwang einen die Steuerung fast dazu in sehr schweren Gängen zu fahren. Das System regt jetzt eher zum Schalten an.
Überrascht hat mich an den beiden Rädern, dass der Mittelmotor nachläuft, es ist zwar nur ein Bruchteil einer Sekunde, aber da beide Räder eine Nabenschaltung haben, hat sich dadurch das Schalten noch einmal verkompliziert. Denn die Nabenschaltung schaltet am Berg erst wenn man nicht mehr tritt UND der Motor aus ist. Das dauert mir einen Tick zu lang. Ich bin gespannt, ob der Nachlauf eine Frage der individuellen Konfiguration jedes Rades ist, oder ob es an allen 36V Panasonic Motoren so ist. Die nächsten Tage werden es zeigen.
Nachtrag: Die Tage haben es in der Tat gezeigt, der Panasonic läuft auch in anderen Konfigurationen nach. Ich würde das schnellstmöglich ändern, aus den genannten Gründen am Berg. Abgesehen davon, dass mir nachlaufende Antriebe generell nicht gefallen. Was die weiteren 36V Panasonicantriebe auch noch gezeigt haben: Es gibt sie mit unterschiedlich viel Power! Die Stärkeren reichen beinahe an den Bosch heran.
Mal was anderes…
Hier noch ein Einblick in einen Bosch-Akku, man erkennt die Akkus bestehen aus vielen kleinen Akkus, die fast aussehen wie für handelsübliche Kleingeräte…