e-Rad Hafen goes Outdoor II

Vor einigen Monaten habe einen Artikel über die Möglichkeit, unabhängig vom Stromnetz, mit einem Laptop, einer flexiblen Solarzelle (CIGS Solarzelle) und Internet fähigen Telefon (Smartphone) überall in der Natur am Rechner zu arbeiten.

faltbare Solarzelle, Powergorilla
Mobile Stromversorgung, Foto: e-Rad Hafen

 

Bloggen von wirklich überall

Ich war seit dem mit der Solarzelle und Teilen der restlichen Ausstattung in den Alpen von Slowenien und der Schweiz, am Berg Ararat in den kurdischen Gebieten der Türkei und in der Nähe der Müritz in Mecklenburg-Vorpommern.

Smartphone, Kamera, GPS Gerät zeigen: Es geht!

Die Solarzelle und den Akku dazu dabei zu haben ist unheimlich praktisch. Man kann alle USB Geräte daran aufladen, die Kapazität des Akkus ist mehr als ausreichend für alle elektrischen Kleingeräte von Kameras bis zu GPS Geräten. Auch kann man Mitreisenden eine Freude machen, wenn deren Geräte den Geist aufgeben. Die Solarzelle sorgt dafür, dass der Akku als Puffer immer ausreichend gefüllt bleibt.

faltbare CIGS Solarzelle, 12Wp
Foto: e-Rad Hafen

Und der Laptop?

Für den Laptop schafft ein voller Solarakku (Powergorilla, 100Wh) in meinem Falle die Verdopplung der Zeit in der man ohne Netz arbeiten kann. Das heißt von  etwa 5h auf 10h. Das ist eine ganze Menge. Es dauert allerdings auch sehr lange, bis ein vollständig entladener Akku mittels Solarpanel mit 12Wp wieder voll ist.

Nebenbei: Es wäre wirklich sinnvoll, eine Ladestrom-Anzeige zu haben. Ohne die Anzeige ist es schwer zu sagen, ob das Solarpanel mehr Strom liefert, wenn es bspw. rechtwinklig zur Sonne liegt dafür aber ein kleiner Teil im Schatten ist, oder ob es besser voll in der Sonne dafür aber ungünstiger geneigt liegen sollte? Was passiert bei leichter Bewölkung? All das kann man leider nur erahnen.

Mein Fazit übers Wald und Wiesen bloggen

Für mich persönlich hat sich unabhängig von der Technik herausgestellt, dass die Arbeit am Blog mit Rechner im Freien/der Natur nicht so gut funktioniert. Ich brauche einen Tisch, schnelles Internet und meine Ruhe. Käfer auf den Tasten, feuchtes Gras, Wind und wechselndes Sonnenlicht all das finde ich wunderbar. Aber nicht zum Arbeiten. Und ehrlich gesagt, je länger ich darüber nach denke, bin ich über die Erkenntnis dass Orte wie Wälder in den Alpen nicht mein Büro sein wollen auch ganz froh. Alles zu seiner Zeit…

Die flexiblem Solarzelle dabei zu haben ist trotzdem praktisch, denn hier und da mal Mails checken und einen Kommentar posten, das geht auch im „WaldundWiesen Büro“. Mit insgesamt etwa 400€ für Akku und Solarpanel ist diese Funktion aber nicht ganz billig…

Solarer-Selbstversuch: e-Rad Hafen goes Outdoor!

Der Käpt’n im e-Rad Hafen (also ich) ist sehr gerne draußen unterwegs. So auch in diesen Sommer. Da ich mich jetzt aber ungern für die nächsten zwei Monate nicht mehr im e-Rad Hafen blicken lassen würde, habe ich überlegt, wie man einen Blog auch autark betreiben kann. Wäre ja schick, in einem Selbstversuch eine Internetseite abseits vom normalen Stromnetz zu betreiben.

Idee und „Problemstellung“

Zuletzt schrieb ich ja schon über Solaranhänger und e-Räder in der Sahara. So ein Anhänger schien mir für meine Idee natürlich etwas groß, aber es könnte ja auch kleiner gehen. Nach einer Weile Recherche bin ich auf roll- und faltbare CIGS Solarzellen gestoßen. Die wiegen fast nichts, lassen sich ganz kompakt zusammenpacken und gehen scheinbar auch nicht so leicht kaputt. Mit Laptop, UMTS-Modem/Telefon,  einer brauchbaren Solarzelle und einem Pufferspeicher für den Solarstrom sollte also bloggen von verschiedensten Orten aus gehen.

Beratung

Die Idee fand ich gut, nun brauchte ich aber noch etwas Beratung, welche Produkte sich für das, was ich mache besonders eignen. Denn ohne praktische Erfahrung ist es schwer einzuschätzen, welche Solarzellengröße bei mitteleuropäischen Licht-Verhältnissen in etwa für ein kleines Notebook ausreicht.

Also fragte ich mal bei einem Solarzellenhändler an, um von meiner Idee zu erzählen. Die beste Beratung bekam ich vom Solarbag-Shop, wo es reihenweise interessante Solarprodukte gibt, mal rein schauen ist alle mal interessant. Mir wurde geraten, keine zu große Zelle zu nutzen, auch der Solarakku müsste gar nicht so groß sein… zusätzlich hat der Solarbag-Shop meine Idee mit Vorzugspreisen unterstützt. Dafür vielen Dank!

So sieht es aus

Seit zwei Tagen ist der e-Rad Hafen nun also um eine Attraktion reicher, nämlich ein mobiles Nano-Kraftwerk bestehend aus:

  • einer faltbaren CIGS Solarzelle von Sunload mit 12Wp Leistung (das heißt bei voller Sonneneinstrahlung leistet die Zelle 12 Watt), die Zelle ist genau so groß, dass man sie auch auf einem Wanderrucksack befestigen und betreiben kann
  • einem Powergorilla-Akkupack, das 100 Wattstunden (Wh) Strom speichern kann (warum Wh die richtige Größe für Akkukapazitäten ist, steht hier)
Das Sunload 12Wp Modul an einer Fensterbank, Foto: e-Rad Hafen
Mein Powergorilla beim Laden :-), Foto: e-Rad Hafen

Mein kleines Notebook hat einen Spitzenverbrauch von 60W, liegt aber im Schnitt deutlich drunter. Mit dem integrierten 75Wh Akku kann ich jedenfalls etwa 6 Stunden arbeiten. Bei vollem Powergorilla sollten also 8 Stunden möglich sein, selbst bei voller Sonnenstrahlung wird es aber auch mindestens so lange dauern, den Powergorilla zu laden. Aber wer will schon 8 Stunden am Tag arbeiten, wenn man draußen ist…

Wie es aussehen wird

In den nächsten zwei Monaten werde ich unterwegs versuchen nur mit dem Strom aus dem Solarpanel zu arbeiten. Meinen Blog werde ich wie gewohnt weiter machen und nebenbei über den Erfolg meines Projekts berichten. Wenn es klappt damit vernünftig zu arbeiten, hoffe ich damit ein bisschen Motivation zu geben über kleine dezentrale Energieversorgungs-Lösungen nach zu denken

Weitere Infos

und mal völlig abseits vom Thema….

Was ist auf dem Bild zu sehen? Und hat das was mit den anderen beiden Fotos oben zu tun?

Was ist das? Foto: e-Rad Hafen