E-Rad powers Rock Band

Die Rockband „Artland Country Club“ (hier zur Facebook Seite) wurde in meinem Post zur VELOBerlin zwar irgendwie erwähnt, ich wusste aber schon da, dass da mehr drüber geschrieben werden will. Denn was die Band macht, ist einerseits etwas ziemlich experimentelles, andererseits ist das Resultat absolut solide.

Energie autarke Rock-Musik

Die Band bringt neben ihren Instrumenten ihre eigene Strom-Erzeugungs-Anlage mit. In Form von vier Lasten-Fahrrädern des Typs „Mundo“ von Yuba.

yuba - Foto: www.eradhafen.de

Das Mundo ist ein stabiles längliches Lastenrad mit zwei statt drei Rädern, wahlweise mit elektrischem Vorderradantrieb. Es erinnert etwas an das das e-Bullit (Bild hier)oder das Long John.

Der Clou an den Yubas, die auf der VELOBerlin und der VELOFrankfurt zu sehen waren ist, dass sie den Motor in seiner Funktion umgekehrt haben – also einen Generator (Stromproduzent) eingebaut haben. Während vier Leute auf den Lastenrädern im Stillstand strampeln, spielt die Band bei mittlerer Konzertlautstärke für 100 Leute ihre Songs.

In concert, Foto: www.eradhafen.de

Kondensatoren statt Akku

Thomas Spellman, der Techniker, der die ganze Steuerung mit seinem Laptop kontrollierte, erklärte mir grob die Funktionsweise der ganzen Anlage: Jedes der

Thomas at work, Foto: www.eradhafen.de

Räder produziert um die 80-150 Watt Leistung, manch Radler_in auch mehr. Die Energie geht dann nicht direkt in die Verstärker der Instrumente, sondern wird in einer Art Puffer gespeichert – damit kann eine konstante Stromversorgung gewährleistet werden- auch wenn mal kurz weniger getreten, oder mehr viel Strom verbraucht wird geht nicht der Sound aus. Verwendet werden als Speicher keine Akkus sondern Kondensatoren. Sie haben gegenüber Akkus den Vorteil viel schneller be- und entladbar zu sein und große Ströme zu vertragen (wer Steinis Post von gestern gelesen hat, der weiß, dass auch bei den Akkus an diesen Dingen gearbeitet wird…)

 

…so sehen die Kondensatoren für die Band aus, Foto: www.eradhafen.de

Kondensator lädt Akku

Abgesehen davon, dass ich den Sound von vier radelnden Leuten ganz schön ordentlich fand, ist das Konzept mit den Kondensatoren eine weitere Möglichkeit, wie Bremsenergie beim E-Radfahren genutzt werden kann. Die (kurze) Stromspitze, die beim Bremsen entsteht, kann der Kondensator mit wenig Verlust aufnehmen und beim Anfahren wieder abgeben, oder in etwas „geglätteter“ Form den Akku damit laden…