Der Kongress METROMOBILE – firmierte unter dem Motto “Mensch und Mobilität im urbanen Raum”.
Er verstand sich als Verkehrsmittel übergreifend mit dem Fokus auf den Mensch im urbanen Raum. („Mobilität auf dem Lande“ wäre wohl als Titel weniger sexy, obwohl auch das mal eine sinnvolle Thematik wäre)
Beispiele verschiedener Metropolen
Den Anfang machten Metropolen, die in den letzten Jahren etwas von der Autodominanz abgekommen sind. In ihnen gibt es jetzt mehr Luft zum Atmen und mehr Platz für Fuß und Radverkehr.
Fast schon Standards setzend – Kopenhagen. Kopenhagen ist jedoch zum Glück nicht mehr allein. London, Paris, Dublin, Barcelona haben begriffen, daß “die Auto gerechte Stadt” keine Perspektive mehr hat. Überall dort hat sich der Radanteil gesteigert und die Autos sind etwas weniger geworden (nachträgliche Anm.: die in den Kommentaren genannten Quellen ziehen die gesteigerten Radanteile in London allerdings in Zweifel).
Gemeinsame Erfolgsstrategien sind:
- Förderung des Radverkehrs durch bessere Radwege und öffentliche Verleihsysteme
- Autoverkehr vermindern durch Sperrzonen, Citymaut und die Umwandlung von Parkplätzen in nützliche Flächen
Kommunikationsphilosophisch muss sich das Fahrrad als praktisch, billig und schnell positionieren, Autofahren hingegen als gefährlich, anstrengend und langsam. Einer der Redner stellte treffend fest:
Das Auto muss in der Stadt als “Elefant im Porzellanladen” erkannt und an die Leine genommen werden…es gibt Hoffnung.
Die Realität ist allerdings leicht bitter. In Berlin, der vermeintlich werdenden “Fahrradstadt”, werden nur 13% der Wege mit dem Rad gemacht. Was wieder beweisst: Mobilität besteht häufig aus lebenslanger Gewohnheit und ist schwer zu ändern.
On stage
Die Austeller präsentierten eine Vielzahl an E-Rädern und manche Kuriosität. Angefangen von:
-
der
Deutschen Bahn, die ab Sommer in Stuttgart und anderen Städten E-Räder (oder Pedelecs) verleihen will
über das
-
abgefahrene eROCKIT, das mit 12 PS und einem Drehmoment wie eine ausgewachsene Rennmaschine jeden Porsche abhängt.
bis zum
- schrägen österreichischen Ingenieur der giggelnd auf der Bühne über sein außergewöhnliches Spielzeug referierte
Wer seine Überholmanöver auf Monacos Küstenstraßen per Video sehen will, hier.
Gefühlte 10 Vortäge später kam ein Projekt, das sicher Perspektive hat- flinc.
Ich würde es als Mitfahrzentralen-Facebook bezeichnen. Über eine Internetseite die per Smartphone oder PC ansprechbar ist kann jeder jederzeit Fahrten suchen und Anbieten. Man kann also im Auto sitzen und bekommt während der Fahrt mitgeteilt, dass an der nächsten Ecke jemand steht, der mitfahren will. Die Abrechnung erfolgt direkt über flinc. Ein Bewertungssystem der User rundet das ganze ab.
Ein Haken: Die Daten liegen wie bei Facebook zentral auf einem Server und zuständig für die Sicherheit ist: Die Telekom!
Was sonst noch?
Der e-Rad Hafen hat sich bekannt gemacht und ich muss sagen, die Fahrradbranche ist ein angenehmes Metier. Ich freue mich sehr auf die Messe morgen und Sonntag! Nicht auszudenken ich würde über Autos bloggen…
Ein Manko haben die beiden Bereiche Allerdings gemein: Unter den über 10 inhaltlichen Vortragenden war keine Frau! Das geht eigentlich garnicht … und sollte sich baldigst ändern!
Nach langer, passiver Höhrerschaft gab es dann noch schön was auf die Ohren von DJ Ipek und dem neuen Anti AKW Aktivisten Dr. Motte.
Mehr Infos zur Metromobil findet Ihr auch beim Kollegen von BerlinBikeBlog…