Wie zum Oktoberfest in München, kommen auch zum Test hier in Tanna /Saale-Orla Kreis Menschen von nah und fern. Heute morgen um 9 Uhr bspw. die Räder von Derby direkt aus Cloppenburg. Alle mit Mittelmotoren – allerdings drei unterschiedliche: Impulse, Bosch und Panasonic. Beim Panasonic wird sich zeigen, ob er anders konfiguriert ist, als der von gestern. Die beiden Kolleg_innen waren morgens um 3 aufgestanden, um dann direkt wieder 530km zurück.
Kurze Zeit später kam, allerdings „nur“ aus dem 80km entfernten Waldershof, Jonathan Herget (Produktmanagement bei cube, die das Epo herstellen). Über dieses Rad hatte ich während der Eurobike schon mal geschrieben, damals hatte ich mich über die Zielgruppe für solche Räder gewundert. Nun konnte ich fragen: Vor allem ambitionierte Leute 35+. Der Reiz ist einfach: Mit dem Epo schafft man Berge, die sonst mehr Fitness verlangen würden. Es geht also ganz klar um mehr Power und Spass daran… nun ja… aber: Seit Mai werden die e-Räder ausgeliefert, bisher sind 1600 verkauft worden, klingt für mich nicht schlecht. Größere technische Probleme scheint es nicht zu geben. Der Motor des Epo ist derselbe wie der im Snaky, GOSwissDrive (hier zu einem Interview zum Snaky auf der Tour de Sahara), er funktioniert mit einem Elastomer-Drehmoment-Sensor. Da es sich um einen Direktläufer (d.h. kein Getriebe) in der Hinterradnabe handelt, kann der Motor auch die Geschwindigkeit genau messen. Die Kommunikation mit dem Display funktioniert über Funk (ANT+).
Wie schon beim Snaky und beim Haibike stellte sich mir die Frage, ob ein solches Rad nicht mehr als 25km/h unterstützen sollte, so hört es einfach verdammt schnell auf… es ist allerdings für Hersteller ein erheblich größerer Aufwand eine schnelles e-Rad zum Verkauf zuzulassen. Sicher nicht so schwer wie Epo zu legalisieren, aber Cube wird dafür dennoch vorher einige Informationen einholen und dann entscheiden. Kleinere Hersteller schrecken scheinbar häufig ganz vor dem Zulassungsprozess zurück…
Der Tag des Referenzrads
Gefahren bin ich heute bei diesem perfekten Oktotberfest-Wetter auch, aber leider vor allem das Referenzrad (ohne Motor= anstrengend und irgendwie langweilig). Die Fahrten mit dem Referenzrad (insgesamt 3 Runden = 45km) sind Grundlage dafür, dass man später den Unterstützungsfaktor der e-Räder berechnen kann. Wer sich jetzt fragt, wie der Test und die Messtechnik überhaupt funktioniert – hier wird es anschaulich in erklärt, in Wort und Bild.
Morgen gibt es dann wohl weniger Sonne, aber dafür spannendere Räder!