April, April! – 2. Tag beim ExtraEnergy Test

Heute gab es hier im schönen Tanna richtiges Aprilwetter. Von Sonne bis Hagel und stürmischem Gegenwind, alles dabei!

...so zahm war das Wetter leider nicht den ganzen Tag... Foto: www.eradhafen.de

Das Testfahren hab ich mir natürlich trotzdem nicht verhageln lassen, sondern mich stattdessen mal mit einem Vorderradantrieb angefreundet – dem von BAFANG. Für mich der Beweis: Frontantrieb gibt es auch in gut! Er fährt sich angenehm, vor allem beim Anfahren ist er stark und setzt zügig ein. Er hört allerdings auch relativ früh auf zu unterstützen (bei ca. 23km/h).

Mal wieder geht Lob an den Bosch-Antrieb, der peitscht einen den steilen Berg der Teststrecke mit locker 20 km/h hinauf, ohne dass ich da übermäßig was dazu getan hätte. Das macht natürlich Laune, mein Eindruck ist, dass auf diesem Metier kein anderer Motor mithalten kann. Der Bosch könnte gut und gerne mal an einem steileren Berg getestet werden, wie der Kollege im Pedelec Forum vorschlägt… Wieder gut gefallen hat mir auch der BionX Motor. Kraftvoll wie ich ihn vom letzten Jahr am Diamant Saphir mit der integrierten 3-Gang Nabe in Erinnerung hatte. Man fährt eigentlich permanent in der Nähe der Abschaltgeschwindigkeit von gut 25km/h. Am Berg kam ich allerdings trotz voller Unterstützung nicht über 13km/h.

Einblick in die Werkstatt, Foto: www.eradhafen.de

Wo die Elektromotoren am meisten helfen

Was bei den Testfahrten sehr deutlich wird, ist wann ein Elektrofahrrad (Pedelec) gegenüber einem herkömmlichen den größten Unterschied macht. Das ist nicht beim Fahren auf längeren Strecken geradeaus, auch nicht bei leichten Steigungen. Da können Radlerlinnnen und Radler auch ohne Antrieb… Es ist vor Allem beim Anfahren. Da hilft der Motor, in null Komma nichts ist man mit einem E-Rad wieder bei ca. 25 km/h. Das gilt für alle Räder, die ich heute gefahren bin. Egal ob Vorderrad-, Heck- oder Mittelmotor. Wer in der Stadt unterwegs ist und ständig Stop and Go fahren muss, der erreicht mit einem Elektrofahrrad viel schneller wieder eine gute Reisegeschwindigkeit. Durch die schnellere Beschleunigung erhöht sich natürlich auch die Durchschnittsgeschwindigkeit deutlich (das bestätigt die Annahmen im Zeitrechner hier auf der Seite). Ein Elektrorad ist in der Stadt auf Strecken bis ca. 8km in aller Regel zeitlich weder vom Auto noch von ÖPNV zu schlagen.

Anmerkung: Selbstverständlich unterstützt der Motor auch, wenn es steil bergauf geht enorm. Aber das ist ja eh klar 😉

Testfahrer Burkhart beim Preparieren seines Testrads, Foto: www.eradhafen.de

Anmerkung II: Die Markennamen

Vielleicht ist es schon aufgefallen, die Marken und Typen der Testräder werden in meinen Artikeln nicht genannt. Das liegt daran, dass Hersteller manchmal nach dem Test entscheiden, Ihre Ergebnisse nicht zu veröffentlichen. Beispielsweise um zunächst etwas am Rad nachzubessern und es erneut zu testen. Dann taucht das Rad im ExtraEnergy Testbericht nicht auf. Wenn nun aber im illustren e-Rad Hafen schon etwas über die Testfahrt mit dem Rad steht, dann kann man sich an zwei Fingern ausrechnen, dass der Test schlecht gewesen sein muss. Damit ist die Entscheidung des Herstellers, den Test nicht zu veröffentlichen konterkariert. Also etwas Geduld: Das Testheft kommt in ca. drei Monaten raus…

2011 – was gibt es Neues?

Die VELOBerlin ist vorbei und es gibt eine Menge neues für den E-Rad Hafen, das wird sich in verschiedenen Seiten zeigen, aber hier schon mal ein kleiner Einblick- am Ende des Textes sind die alle Fotos in einer Galerie…

Inhalt

Die zwei neuen Mittelmotoren

Dass Bosch einen Motor heraus bringt war seit einer Weile bekannt. Dass aber Derby Cycles ebenfalls einen neuen Mittelmotor auf den Markt bringen würde, war für viele eine Überraschung.

Beide Motoren sind nach erstem Eindruck eine Weiterentwicklung zu bisherigen Mittelmotoren. Der Derby Motor vor allem weil er erstmals eine Rücktrittbremse mit einem Mittelmotor vereint. Diese Kombination war bisher nicht möglich, sie könnte aber durchaus zu einem Verkaufshit werden, denn es gibt eine Menge Radler, die Rücktritt wollen, aber Vorbehalte gegenüber Frontmotoren haben. Der Bosch Motor ist dagegen weiter nur ohne Rücktritt zu haben, dafür hat er einen scheinbar sehr gut optimierten Controller, mit nur 288Wh Kapazität schafft bspw. das Winora Haibike laut Hersteller Reichweiten zwischen 60 und gut über 100km (Standardbedingungen, abhängig vom gewählten Modus). Selbst wenn man annimmt, dass diese Werte optimistisch sind, scheint da doch eine Verbesserung erreicht worden zu sein.

Gemein haben beide Motoren außerdem, dass sie mit drei Sensoren arbeiten- sie messen Drehmoment an der Kurbel, Geschindigkeit und Trittfrequenz. Dadurch schaffen sie eine sehr harmonische Fahrweise.  Ohne ruckeln und zuckeln- ich bin sehr gespannt, wie sich die Motoren in der Praxis machen (Fotos sind am Ende des Artikels).

Das gibt es als E-Rad?

Bisher war ich öfters mal nicht sicher, ob es bestimmte Räder nun nur von Bastlern für Bastler gibt, oder „serienmäßig“. Jetzt weiß ich: das meiste gibt es auch serienmäßig (nix gegen basteln!)- vanraam baut bspw. E-Räder mit denen einen Rollstuhl transportieren kann, oder nebeneinander E-Tandem fahren, von HP Velotechnik gibt es e-Trikes und auch E-Liegeräder sind kein Problem. Für Familien ist auch gesorgt, wie die E-Lastenräder bspw. von Utopia beweisen. Aber seht Euch einfach die Foto Galerie an…

Hier die Fotos

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