Rad und Outdoor in Bremen

Bremen ist eine schöne Stadt, habe ich an diesem Wochenende fest gestellt. Es ist angenehm sich mit dem Rad fort zu bewegen, weil viele gute Radwege vorhanden sind. Manchmal sind sie etwas schmal, außerdem in aller Regel baulich von der Fahrbahn getrennt, an Kreuzungen und Einmündungen hat man daher manchmal Sorge übersehen zu werden. Allerdings wird dieses Problem dadurch entschärft, dass man an den meisten Kreuzungen mit dem Rad deutlich vor den Autos steht und dann auch zuerst grün bekommt.

Nun zum Thema, den Bremen ist eine schöne Stadt, die auch eine Messe hat!

Was der e-Rad Hafen besonderes gesehen hat

Sehr innovativ: Batavus hat eine neue fast unsichtbare Position für den Akku gefunden: im Kettenkasten. Beim Marcato E-GO ist diese Akkuvariante eingebaut – mit 324Wh ist der Akku auch nicht besonders klein… Bilder sind in der Galerie unten eingefügt.

Mercato von Batavus, Akku im Kettenkasten
Das Mercato mit Akku im Kettenkasten, Foto: e-Rad Hafen
Akku im Kettenkasten
Beim Mercato von Batavus sitzt der Akku im Kettenkasten, Foto: e-Rad Hafen

18 Kilo Leichtgewicht

Ebenfalls eine Besonderheit von der Firma Lightride ein Elektrorad, das unter 18 Kilogramm schwer ist. Ausgestattet ist das Modell „Active“ mit einem kompakten Ansmann Front-Getriebemotor und einem 324Wh Akku, sowie 9 Gang XT Schaltung. Preislich liegt es in etwa bei 2300 Euro. Ich bin es nur ganz kurz gefahren, der Motor ist sehr leise, läuft allerdings wie viele Frontler mit reinen Bewegungssensor-Steuerungen etwas nach. Das Rad ist auf Gewicht optimiert, daher sind keine Federungen eingebaut, dennoch kommt es ohne teure Carbon-Bauteile aus. Also wer glaubt, man kann kein bezahlbares E-Rad deutlich unter 20 Kilogramm bauen, here it is:

Lightride Active Rad
Leichtgewicht "Active", Foto: Lightride

Sonderschau Rennrad

Ganz ohne Elektro, dafür mit viel Stil war die Sonderaustellung zu Rennrädern. Sie befand sich genau neben dem E-Rad Forum und zeigte unter anderem den ersten gemufften Alu-Rahmen und den ersten serienmäßigen Carbon-Rahmen. Eine Reihe von Bildern hier:

Bilder von der Sonderschau „Rennrad“

Wer erkennt die beiden genannten Rahmen?

 

Motoren*-Geflüster

Ein großer Vorteil der Tage beim ExtraEnergy Test war, dass ich sehr unterschiedliche Motoren ausprobieren konnte. Vorab: es gibt eine Menge Neues und das will ich hier noch mal etwas auswerten.

Vorderrad-Motoren

Von den Vorderrad-Motoren war ich positiv überrascht, meine bisherige Erfahrung war eher negativ. Im Test fuhren dann eine Reihe „Frontler“ mit und ich hatte meinen Spaß dabei. Manche waren sehr kräftig, manche waren dafür gleichmäßiger. Die optimale Mischung traf allerdings keiner.

Die Motoren von Bafang unterstützen sehr stark, Anstiege sind damit kein Problem. Positv ist auch, dass der Motor recht direkt aufs pedalieren reagiert. allerdings läuft der Motor etwas nach (nachlaufen heißt, wenn man aufhört zu treten, schiebt der Motor noch nach). Das Anfahren kommt dann aber etwas ruckartig, genauso wie das Abbrechen der Unterstützung eher plötzlich kommt.

Anders der Ansmann-Antrieb, bei dem man ein sehr gutes Fahrgefühl hat, der Antrieb kommt recht harmonisch in Gang und hörte sehr sanft auf zu unterstützen. Insgesamt waren er in den verbauten Rädern aber eher etwas zu schwach.

Vom neuen TransX Antrieb hatte ich mir etwas mehr erhofft; trotz der Sensorik mit Drehmoment und Trittfrequenzsensor, war das Fahrgefühl auf dem Testrad nicht gut. Ruckweise und ein bisschen unberechenbar, auch Ansprechen und Nachlaufen des Motors dauern etwas zu lang. TransX und auch BAFANG sind recht laut.

Neben diesen bekannteren Motoren hatten wir noch zwei eher preisgünstigere Räder mit Frontantrieb im Test, das eine war ganz schwach, das andere, ein Dicsounter-Rad, fuhr sich erstaunlich angenehm.

Generell fand ich, wie gesagt, die Front-Motoren nicht so schlecht. Allerdings sind die Vorderräder schwerer und das hat negative Auswirkungen aufs Lenken. Die Lenkung wird etwas träge, das stört mich persönlich beim Fahren, mag aber sein, dass andere das nicht störend finden.

Mittelmotoren

Die Panasonic Motoren sind sehr solide. Sie unterstützen in der Ebene toll. Wenn es bergauf geht lässt die Unterstützung öfters deutlich nach. Es ist sehr auffällig, dass der Motor dann am meisten unterstützt, wenn man langsam in einem schweren Gang tritt. Wenn es bergauf geht, fand ich das bei einigen Testrädern etwas unangenehm, besonders wenn ich mal schneller in die Pedale trat. Dann wurde die Unterstützung deutlich schwächer. Den anderen Testfahrer_innen ging es ähnlich.

Der Grund ist, dass der Motor beim  Panasonic bei einer bestimmten Trittfrequenz abbricht und generell sehr stark auf das Drehmoment reagiert. Man bekommt also mehr Unterstützung wenn man in schweren Gängen langsam tritt, das geht am Berg nicht immer so gut.

Beim Panasonic Motor gibt es zwischen den Modellen größere Unterschiede, da die E-Rad Hersteller die Konfiguration mit beeinflussen können.

Der Bosch Motor unterstützt dafür gleichmäßiger, relativ unabhängig davon ob man einen schweren Gang mit langsamer Trittfrequenz oder einen leichten Gang mit hoher fährt. Er ist am Berg ausgesprochen kräftig.
Ansonsten ist der Bosch-Motor ähnlich laut wie der von Panasonic, vielleicht sogar lauter, dazu kommt das permanente leichte Ruckeln in der Pedale, was allerdings nicht wirklich störend ist.
Ich schätze den Bosch-Antrieb als insgesamt effizienter ein, die Reichweite bei den Testfahrten erschien mir recht hoch.

Beide Mittelmotoren reagieren sehr direkt aufs Pedal und laufen nicht nach.

Insgesamt bin ich gespannt, ob und wie Panasonic auf die Herausforderung von Bosch reagiert. Gut möglich, dass da noch einer drauf gesetzt wird. Ebenfalls gespannt bin ich auf den Daum Mittelmotor in den Rädern von Derby.

Heckantriebe

Die Hinterradantriebe waren alle von BionX, sehr kräftig, schnell bei 25km/h. Sehr kraftvolles Fahren, allerdings auch mit relativ hohem Energieverbrauch. Auch der BionX reagiert sehr direkt aufs Pedalieren.

Insgesatm ist mein Eindruck, dass die neuen Mittelmotoren von Bosch und Daum viel Dynamik in den Markt bringen werden. Panasonic wird sicher etwas tun. Bei den Vorderradantrieben gibt es eine große Vielfalt einen wirklich sehr guten Motor habe ich bis jetzt aber noch nicht gefunden. Beim Heckantrieb hat BionX die Nase vorn bekommt allerdings mit Sicherheit in Zukunft wieder mehr Konkurrenz… eine Alternative werde ich hier in der nächsten zeit besprechen.

*Bitte beachtet, dass mein Eindruck von den Motoren immer auch mit den Testrädern zusammenhing, also auch mit dem konkreten Controller der Motorsteuerung etc. In diesem Sinne kann es durchaus sein, dass ein bestimmter Motor in einem anderen Pedelec/E-Rad besser oder auch schlechter funktioniert.

Tag der geöffneten Tür – in T..t… TANNA ;-)

Na gut, so langsam sind meine „Akkus“ leer, gute 600km radeln mit Motor, bloggen und keine Ruhetag- die Osterferien rufen.

Aber es gibt ja auch eine Menge zu erzählen hier… Mein Highlight heute war ein Rad mit Ansmann Vorderrad-Nabenmotor. Leise und geschmeidig statt ruckartig und laut. So soll es sein, etwas Verzögerung und nicht die ganz große Power nimmt man da in Kauf.Im strahlenden Sonnenschein habe ich außerdem noch Susanne Brüsch über ihre Tour de Sahara interviewt, darüber bald mehr.

Nebenbei haben die Testfahrer_innnen, die heute fertig geworden sind ein paar nette Spass-Fotos gemacht und es gibt noch eine Reihe visueller Eindrücke aus dem ExtraEnergy Museum, in dem knapp 20 Jahre E-Räder und Roller dicht an dicht mobile Geschichte dokumentieren.  Und schließlich war heute Tag der öffenen Tür hier… alles hier in der Bilderserie:

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Einen geruhsamen Abend!