VELOBerlin 2012

Vor ziemlich genau einem Jahr gab es die VELOBerlin schon einmal, das wissen die meisten. Genau zur letzten VELOBerlin und dem damals am Freitag davor stattfindenden Kongress Metromobile erblickte auch der e-Rad Hafen das Licht der Welt, oder besser die ersten Bildschirme nutzten ihr Licht, um den e-Rad Hafen in die Welt zu bringen. Die ersten Einträge

konnten aus aus dem vielfältigen auf der Messe Dargebotenen schöpfen: Ein toller Kongress voll von spannenden Themen und einem anschließenden Party-Abend mit DJ Ipek und Dr. Motte. Dann der Samstag mit e-Rad Produktnews: Der erste Mittelmotor mit Rücktritt, der Impulse von Derby, dazu meine erste Runde mit dem Bosch-Antrieb. Wunderbar. Seit dem ist ein Jahr vergangen. Ein Jahr mit vielen Blog-Einträgen (118 genau genommen) zwei ExtraEnergy-Tests, der Eurobike und vielen anderen Events, die reiches Wissen in den e-Rad Hafen geliefert haben.

VELOBerlin 2012 – Bloggerstand

Die VELOBerlin ist also für den e-Rad Hafen ein ganz besonderer Termin, man könnte es etwas pathetisch Geburtstag nennen. Daher freut es mich ganz besonders, dass der Hafen dieses Jahr nicht nur auf der Messe sein wird, sondern gemeinsam mit dem fahrradjournal, dem Rad-Spannerei Blog, dem BikeBlogBerlin und Urbanophil einen Bloggerstand aufbauen und bespaßen wird. Wer uns also kennen lernen will, spannende Fragen zu e-Rädern loswerden möchte, die Verkehrspolitik per Twitter revolutionieren will oder einfach nur ein Runde mit uns Kaffeesatz lesen will. Der oder die ist herzlich eingeladen, uns zu besuchen. Der Kaffeesatz, am besten mit Maschine, Tasse, Milchschaum und Apfelkuchen müsste aber mitgebracht werden.

Und sonst so?

Naja, sonst ist Frühling. Und da das nicht für einen Absatz reicht: Es wird ein sehr schönes Programm geben auf der Messe, der Kongress Metromobile wird in Form einer Bühne mit interessanten Vorträgen weiter geführt; hier mehr Infos dazu. e-Rad Hafen Tipp:

Sa 14:00 Uhr: Städtischer Lieferverkehr per (E-)Transportrad (EU-Projekt „CityLog“)
Julius Menge, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin

Wer auf der Berliner Fahrradschau war, der hat schon mitbekommen, welches kreative Potential in e-Cargobikes steckt 🙂

Weiter wird das VCD Projekt „Besser E-Radkaufen“ eine E-Rad Bühne organisieren und mit spannenden Vorträgen von Bosch, über e-Bullits bis hin zu e-Rad Kaufberatung anbieten; hier gibt es das Bühnenprogramm.

Ich freue mich auf die Messe und auf viele Besucherinnen und Besucher an zwei tollen Messetagen!

 

 

 

Schaf bei der Berliner Fahrradschau!

Wie bereits angekündigt wird es auf der Berliner Fahrradschau einen Blogger-Stand geben. Das Programm ist in der Mache, die Ideen sind vielfältig. Ganz sicher wird es spannende Diskussionen rund ums Thema (e)-Rad geben. Wir werden dazu verschiedene Gäste einladen und auch das ein oder andere fahrende Exemplar wird sich am Stand finden… weitere Infos folgen.

Ein ganz anderes Schaf ersteigern

Für die kalte Zeit des Wartens hat sich die Messe eine besondere Aktion überlegt, ein Charity Rad-Schaf wird versteigert – das so genannte „STAHLSCHAF“ ist ein schickes Rad der Marke Elektra (davon, dass die schick aussehen, kann man sich hier überzeugen), sicher vegetarisch (wenn auch nicht vegan). Die Auktion beginnt morgen, Donnerstag 19.1.’12 und geht 10 Tage. Aus der Ankündigung:

Guerilla-Knitting, Yarn-Bombing oder Strick-Graffiti ist eine neue Form von Streetart, bei der Gegenstände in der Öffentlichkeit umstrickt und somit verschönert werden. Verziert werden Geländer, Parkbänke, Bäume und alles was den Kreativen noch unter die Nadel kommt.

[…] wird ein nagelneues Designrad der Marke ELECTRA im Verlauf der Modemesse in den Farben der BERLINER FAHRRAD SCHAU „eingestrickt“. Das fertige STAHLSCHAF wird auf eBay versteigert. Der Erlös kommt der gemeinnützigen Organisation BETTERPLACE.ORG zugute, die damit den Kauf von Fahrrädern für benachteiligte Kinder in Berlin finanziert.

Das STAHLSCHAF wird dem glücklichen Gewinner der Auktion von Schauspieler und Moderator Ole Tillmann auf der BERLINER FAHRRAD SCHAU am 3. & 4. März in der STATION-Berlin überreicht

Also ab zur Auktion www.berlinerfahrradschau.de/stahlschaf!

Grafik: Berliner Fahrradschau

 

Berechnung der Reichweite eines E-Rads (Pedelec)

Wie weit kommt man denn nun mit einem Akku? Diese Frage ist vor dem Kauf eine der wichtigsten, auch wenn die Akkukapazitäten mittlerweile so groß sind, dass sich das Problem der Reichweite für viele von selbst erledigt, Preis, Gewicht und Lebensdauer werden in Zukunft noch wichtiger (mehr dazu im Bericht zur Bike Expo 2011).

Dennoch die Reichweite ist wichtig und schwer zu bestimmen: Faktoren Fahrstil (rechtzeitiges Schalten, vorausschauendes Fahren und Bremsen), Topographie der Strecke (wie viele Steigungen hat die Strecke), das Gewicht des Fahrers und des Rads sowie der gewählte Unterstützungsstufe können durchaus bedeuten, dass der selbe Akku mal 25km und mal 65km hält.

Feldversuch

Wolfram Hartmann, Vorstand von Feine Räder e.V. hat sich der Frage mal empirisch angenähert. Er hat für den, in seinen :akzent E-Rädern verwendeten, 26V Panasonic Mittelmotor mit großem Akku (18Ah, 468Wh – Erklärung von Wh und Ah hier) zahlreiche Testfahrten mit unterschiedlichem Gepäck, Topographie, Unterstützungsfaktor und Stopps gemacht. Dabei hat er am Ende recht präzise Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Reichweiten gefunden. Außerdem hat er einen Vergleich zwischen Bosch und Panasonic Antrieb angestellt. Dabei stellte sich heraus, dass der Bosch-Antrieb trotz geringerer Akku-Kapazitäten (288 Wh) ähnlich gut Reichweiten schafft, wie der Panasonic mit 468 Wh.

Feste Zusammenhänge unter den Reichweiten

In der Stadt (ebenes Gelände) kam er mit hoher Unterstützung bei einem Gesamtgewicht von 129kg und 3-4 Stopps pro Kilometer (Ampeln etc.) 50km weit, diesen Wert hat er dann als 100% festgelegt. Über Land schaffte er bei gleichmäßigem Fahrstil und bergigem Gelände 55km (10% mehr, also 110%). Mit niedriger Unterstützung waren es 90km, also 180%.  In flachem Gelände waren es mit hoher bzw. niedriger Unterstützung 75km (150%) und 125km (250%). Bei 20kg Zusatzgepäck (+15% des Gesamtgewichts), verringerte sich die Reichweite um ca. 15%.

Daraus ergibt sich die folgende Tabelle:

Reichweite mit Panasonic 26V Mittelmotor, Abb. Wolfram Hartmann/ Feine Räder e.V.

FAZIT

Wer also einen Panasonic Motor derselben Art fährt, kann sich an diesen Werten orientieren. Bei anderen Antrieben wäre es spannend zu wissen ob die Zusammenhänge genau so oder ähnlich sind.

Hier geht es zum Download des Dokuments….

Mehr zum Thema Akkus

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e-Rad Hafen zum Thema Radpolitik

(e)-Radtermine und Radtouren durch Berlin – Beliner Fahrradschau

Noch reden alle von der EuroBike wenn es um Fahrrad-Veranstaltungen geht.  Aber es gibt in Deutschland noch eine Reihe anderer Messen und Events rund ums Rad, zum Beispiel die Velo Konzept Veranstaltungen im nächsten Frühjahr. Eine weitere Veranstaltung, die man sich schon jetzt in den Kalender eintragen kann ist die Berliner Fahrradschau. Die Sache steigt zwar erst am 3. und 4. März in Berlin, aber schon jetzt ist eine nette Internetseite online. Es wird auch um e-Räder gehen, so viel ist sicher.

Und noch was: Radtouren durch Berlin

Neben der Internetseite versorgt die Fahrradschau Berliner und alle, die Berlin besuchen und „er-radeln“ wollen mit einer Serie von schön dokumentierten Radtouren… die erste führt durch Kreuzberg, Friedrichshain und den Treptower Park. Mit Bademöglichkeiten, Essen und Ausgeh Locations. Sicher keine physische Überforderung aber sehenswert alle Mal…

Tour Nummer 1

Interessant verspricht auch die *ADFC Kieztour für Neuberliner 2011* am 28.8 (!) zu werden
Die Idee ist es, Berliner Bezirke per Rad zu entdecken:

Gezeigt werden die Abkürzungen und schönsten Umfahrungen verkehrsreicher
Strecken für Radfahrer, damit Neuberliner und Radanfängern ihre Ärzte,
Ämter und Einkaufsmärkte morgen schnell und sicher per Rad anfahren
können. Ferner werden günstige Wege mit dem Rad zu Ausflugszielen gezeigt.

Die familienfreundlichen Radtouren führen zu Orten, die versteckt,
skurril, historisch oder einfach „ein Muss“ sind und jeder kann erneut
erleben, dass Radfahren Spaß macht, die Gesundheit fördert und man dabei
ganz einfach einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz in der Stadt leistet.

Von den Rathäusern der Bezirke aus wird in gemütlichem Tempo ca. 20 km
hauptsächlich auf Nebenrouten geradelt. Die Teilnahme an der Radtour ist
kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

*Startpunkte am 28.08.2011 ab 14:00 Uhr*
– City-West: Rathaus Charlottenburg, Otto-Suhr-Allee 100
– Lichtenberg: Rathaus Lichtenberg, Möllendorfstr.6
– Mitte: Rathaus Tiergarten, Mathilde-Jakob-Platz 1
– Neukölln: Rathaus Neukölln, Karl-Marx Str.83,
– Reinickendorf: U-Bhf Rathaus Reinickendorf,
– Steglitz-Zehlendorf: Rathaus Steglitz, vor Dahlbeck
– Wuhletal: Rathaus Marzahn-Hellersdorf, Alice-Salomon-Platz 3

Links

Fahrradschau www.berlinerfahrradschau.de

Zu den Kieztouren: www.kieztouren.radundtouren.de

 

Licht und Schatten beim Elektrofahrradtest der Stiftung Warentest 2011

Aktuell: Hier der Bericht zum Test im Mai 2013

Mit viel Spannung wurde der Test der „StiWa“ erwartet. Kaum eine Institution genießt hierzulande so großes Vertrauen in puncto Unabhängigkeit und kritischer Grundhaltung wie die Stiftung Warentest. Und gerade weil E-Räder derzeit so boomen, mutmaßt man dass viele Hersteller auch mal etwas auf den Markt bringen, was nicht 100% ausgereift ist. E-Räder/Pedelecs sind derzeit etwas wie der Heilsbringer für die Kassen der Radbranche.

Was wurde getestet?

Nun, vor einer guten Woche war es dann so weit, der streng geheim gehaltene Test wurde veröffentlicht: 12 E-Räder/Pedelecs der Klasse bis 25km/h waren dabei, getestet wurden:

  • Fahreingenschaften (40%),
  • Antriebssystem/Motor(20%),
  • Handhabung (20%), sowie
  • Sicherheit/Haltbarkeit (20%)

Drei Räder erhielten insgesamt die Note „gut“, „befriedigend“ bekamen vier Räder, drei waren „ausreichend“ und zwei wurden mit „mangelhaft“ bewertet (Pegasus E-Tour und Ruhrwerk-E-Bike). Das ist ein ausgesprochen mittelmäßiges Ergebnis.

Große Medienresonanz, Pegasus lernt es scheinbar nicht!

In den Medien wurde der Test lebhaft diskutiert, mit einem eher negativen Grundton: „Kaum Qualität“ schrieb die Berliner „bz“, ein „erschreckendes Ergenbins“ sah der Focus, die FR titelte „E-Bikes mit reichlich Mängeln“. Besonders wichtig für das negative Echo waren die Knackpunkte Rahmenstabilität und Bremsleistung. Beim E-Tour der Marke Pegasus (Vorderradantrieb) brach der Rahmen nach knapp 10.000km in der Nähe der Gabel. Diese Stelle ist bei einem Vorderradmotor besonders belastet, da der Antrieb vorne praktisch „an der Gabel zieht“. Bei Pegasus E-Rädern gab schon im letzten Jahr eine große Rückrufaktion wegen zwei Rahmenbrüchen. Die ZEG (Zweirad-Einkaufsgenossenschaft) ließ 11.000 zurückrufen. Solche Fahrlässigkeiten sind eine Katastrophe! Man kann nur hoffen, dass Pegasus nun genügend Druck bekommt und  entweder aus dem Markt aussteigen oder Rahmen verwenden, die den Anforderungen an ein Fahrrad mit Motor gerecht werden. Es scheint, nämlich dass der Hersteller mit dem beflügelten Namen seine herkömmlichen Fahrradrahmen ungeprüft als E-Radrahmen genommen hat. Ähnliches könnte bei zwei weiteren Rädern der Fall gewesen sein, beim Kalkhoff Pro Connect und beim Prophete Alu Rex Riss der Rahmen am Tretlager. Allerdings erst nach 20.000km, was etwa 4-8 Jahren intensiver Nutzung entspricht.

Mehr Schatten

Negativ fiel außerdem die Bremsleistung der mechanischen Bremsen auf – keine erhielt ein „+“ bei der Bremsleistung, dagegen erreichten alle hydraulischen Bremsen mindestens ein „+“ (3x hydraulische Felgenbremse, 1x hydraulische Scheibennremse). Bei E-Rädern mit Felgenbremse gilt: Wenn mechanisch, dann muss es eine hochwertige sein!

E-Rad ist eben nicht Fahrrad!

Die „Knackpunkte Rahmen und Bremsen“ (SZ) sollte sich die Branche unbedingt vornehmen, im Boom kann man sich solche Ausfälle kurzfristig leisten, auf Dauer sind es nicht vertretbare Mängel am Markt! Beide „Problemzonen“ rühren wohl daher, dass das E-Rad seitens der Hersteller noch nicht ausreichend als neue Fahrzeuggruppe erkannt wird, sondern man mit dem gewohnten „Fahrrad-Alltag“ weiter zu machen versucht.

Praxis relevant: Ladezeiten und Montage

Einen wichtigen Praxisaspekt sehe ich in den Akkuladezeiten. Der Bosch-Akku ist nach 2:15 Minuten voll, der Panasonic benötigt bis zu 9(!) Stunden (BionX lag mit 4h etwa in der Mitte). Für eine Tour ist das natürlich ein erheblicher Unterschied. Eine Stunde gemütlich Kaffee trinken bedeutet bei Bosch knapp 50% einer Akku-Füllung beim Panasonic nicht einmal 20%!

Ein weiterer Punkt der bei den Fahrradtests der Stiftung Warentest immer wieder deutlich wird: Räder werden oft nicht korrekt montiert ausgeliefert. Beleuchtungen wackeln, Bremsen haben Spiel, Lenkerklemmungen rutschen etc. pp.  Dieses Problem liegt m.E. eher bei den Fahrrad-Händlern als bei den Herstellern, denn diese sind für die Montage der Räder zuständig, ein guter Fahrradladen ist da einiges wert!

Dennoch: Schwungvoller Fahrspass!

Durchweg „gut“ oder „befriedigend“ waren die Fahreingenschaften der 12 Räder. Ob mit Gepäck oder ohne- Wendigkeit, Anfahren, Motorunterstützung und Komfort wurden auffallend positiv beurteilt. Das ist es auch was den E-Rad Boom am stärksten bedingt! Es macht einfach Spaß,  eins zu fahren.

Fazit

Alles in allem ist der Test nicht so schlecht, wie ihn die Medien gemacht haben. Zwei Ausreißer waren allerdings dabei, das sollte sich bessern. Außerdem kann es nicht schaden, den großen Fahrspass mit ebensolchem Spaß am zuverlässigem Bremsen abzurunden… In diesem Sinne bietet der Test auch die Chance dazu zu lernen und es in Zukunft besser zu machen. Meines Erachtens wird das Test-Ergebnis die E-Rad Euphorie erst mal nicht bremsen.

 

Versicherungen für schnelle E-Räder (S-Pedelecs)

Heute mal ein reiner Service-Eintrag:

Für Elektroräder, bei denen die Unterstützung erst bei max. 45km/ aufhört braucht der oder die Fahrerin eine Versicherung (einfaches Versicherungskennzeichen wie bei einem Mofa), mehr dazu hier.

Eine solche Versicherung gilt immer ab 1. März eines Jahres, sie wird billiger, je weniger noch vom Jahr übrig ist. Viele Versicherungen bieten noch keine E-Rad Policen an, trotzdem gibt es eine ganze Menge Angebote.

Vergleichen lohnt sich!

Die Stiftung Warentest hat sich des Marktes angenommen und  verschiedene Angebote verglichen. Es zeigt sich: Vergleichen lohnt sich! Reine Haftpflichtversicherungen (Deckungssumme bis 100 Mio.) kosten im Test zwischen 34 und 54€, Kasko-Versicherungen mit 150€ Eigenbeteiligungen kosten zwischen 62 und 97€ im Jahr.

Hier geht es zum Testbericht.