Trimobil – zu dritt auf einem Pedelec!

Heute morgen auf dem Weg zur Arbeit (das letzte mal mit meinem lieb gewonnenen S-Flyer) fuhr mir auf einmal ein – sogar für mich – ausgesprochen ungewöhnliches Gefährt über den Weg. Ein dreirädriges Fahrrad mit ebenso vielen Sitzen. Beim Überholen fiel mir auch das Display auf – also auch noch mit Motor.

Da musste ich den Fahrenden trotz Kopfhörer ansprechen, ohne dabei zu bemerken, dass dieser gerade telefonierte. Bei einem kurzen Boxenstopp mit Kaffee und Fahrradwerkzeug bekamm ich dann die Möglichkeit, das Ding auch mal zu fahren.

Drei Motoren

Das Trimobil hat  gleich drei „Antriebe“ – einen Nabenmotor im linken Hinterrad, die Person die vorne sitzt und lenkt, sowie die links hinten sitzende. Beide haben einen separaten Antriebsstrang, hinten wird (wegen des Nabenmotors) mit Kettenschaltung geschaltet, vorne ist eine Nexus 8-Gang verbaut. Gebremst wird hinten links und rechts per Scheibenbremse. Der Motor regelt sich über einen Bewegungssensor (hier mehr zur Sensorik von Pedelecs) und lässt sich in fünf Stufen einstellen – wobei stets die Endgeschwindigkeit festgelegt wird. Fährt man zu zweit kann man allerdings locker über 30km/h fahren – die „beinahe“ Liegeradposition ermöglicht ideale Kraftübertragung, das Abschalten des Motors bei 25km/h in Stufe 5 spürt man kaum. Die Akkuanzeige ist Spannungs-basiert und daher ungenau.

Video

Film oder Familie: Das Trimobil ist im Alltag vielfältig verwendbar

In diesem Fall wird das Rad für Dreharbeiten zu Kesslers Expedition verwendet – denn das Rad ist lautlos und der/die hinten rechts Sitzende kann eine Kamera bedienen (siehe Viedeo), während zwei weitere Strampeln. Aber auch für Familien ist das Gefährt super geeignet wie dieser Erfahrungsbericht einer Kleinfamilie zeigt.

Mehr zu e-Lastenrädern und Co im e-Rad Hafen

 

S-Flyer Tour Deluxe 26“ – der Test

Die letzten gut 700 Radkilometer hatte ich das rasante Vergnügen auf einem schnellen Flyer der S-Serie zu fahren. Ein paar Schlaglichter:

  • fünf Kilometer zum Büro mitten durch die Stadt, Regel konformes Fahren = 12 Minuten
  • Strecke Berlin Potsdam und Berlin Biesenthal einmal knapp 30 einmal gut 40 Kilometer, jeweils mit 30 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit (sieht man auf dem Display im Video)
  • In der Stadt im Schnitt mit gut 25 km/h unterwegs

Natürlich kann man mit einem S-Pedelec auch langsam fahren, das ist ab und an auch unstressiger, denn besonders im dichten Stadtverkehr muss man bei Geschwindigkeiten über 30 schon sehr gut aufpassen – das erste mal in meinem Leben bin ich daher ab und an mit einem Helm gefahren (zum Einstieg einen „Helm light“ – ein Helt-Pro im Jockey Design, der mir zum Testen zur Verfügung gestellt wurde). Besonders auf Alltagswegen über 30 Kilometer Streckenlänge ist das „S“ mit der Unterstützung bis gut 40 Stundenkilometer allerdings eine wirklich sehr sinnvolle Sache: 40 Kilometer in 1,5 Stunden ohne dabei völlig verausgabt zu sein, das ist eine Hausnummer!

Reichweite

Ging es in Richtung 50 Kilomter Strecken musste ich (80 Kilogramnm Gewicht und immer etwas Gepäck) allerdings anfangen, auf die Reichweite des Akkus zu achten. Ab und an nicht im höchsten Modus zu fahren hilft deutlich auch wenn die Stufe „Standard“ beim 350 Watt Panasonic-Motor immer noch sehr viel Power gibt. Dank der neuen Ladeelektronik ist der 36V Panasonic auch nach etwa 2,5 bis 3 Stunden wieder voll (mehr zum 36V System hier). Dafür ist das Ladegearät auch schwerer: 1,3 Kilo – im Vergleich zu 600 Gramm beim 26V System. Der Akku ist mit 3,7 Kilogramm bei 432 Wattstunden Kapazität kein Leichtgewicht (Energiedichte 116Wh/Kilogramm, mehr dazu hier).

Fahrgefühl

Das S-Serie ist ein Brett – es hat einen sehr steifen Rahmen keine Gabefederung und die Sitzposition ist sportlich, das ergibt ein sehr direktes Fahrgefühl und eine gute Krafübertragung beim Pedalieren (auch wenn ich sie nicht vermisst habe, eine Gabelfederung ist auf Wunsch erhältlich). Die 26 Zoll Räder sind für meine Körpergröße (1,90m) etwas klein aber dafür bleibt das Rad wendiger, als bspw. der T5-Flyer den ich bereits getestet habe (optional gibt es das Rad auch mit 28 Zoll Laufrädern). Die Rolleigenschaften sind ziemlich gut, was bei den DT Swiss Tour Komponenten auch zu erwarten war. Ein bisschen Fahrspasses kommt vielleicht auch aus dem Video rüber – dabei auch aufs Display gucken!


Austattung

Die Rohloff-Schaltung erfreut natürlich – sie schaltet absolut präzise und hat ein enormes Übersetzungsspektrum – dennoch bei etwas über 40 km/h kann man in der Ebene kaum mehr beschleunigen. Unter Last funktioniert auch die Rohloff-Nabe nicht gut, es gibt aber einen entscheidenden Vorteil: Das Bedienelement (Drehgriff) lässt sich erst dann bewegen, wenn auch wirklich geschaltet werden kann, ansonsten ist es blockiert. Bei anderen Nabenschaltungen wie bspw. Alfine oder Nexus kann man den Hebel bewegen, das Schalten passiert dann irgendwann später, wenn man es vielleicht schon gar nicht mehr will. Bei dieser S-Variante fand ich auch die Trittfrequenzabhängigkeit des Panasonic-Antriebs nicht so störend, da man ohnehin kaum an die Unterstützungsgrenze heran kommt. Nur bei wirklich rasantem Beschleunigen stört es wir gehabt: Man tritt in einem kleinen Gang an, nach anfänglichem Schub lässt die Unterstützung dann nach, bis man das Treten unterbricht und schaltet.

Praktisches Detail des S-Flyer ist die Schiebehilfe, die besonders bei Treppenaufgängen hilfreich ist, wie ich hier beschrieben habe.

Bremsen und Bremsweg

Besonders gespannt war ich auf die hydraulischen Magura MT 4 Scheibenbremsen, die wie ich erfahren habe eine Neuheit im oberen Presisegment sind… es wird daher kaum wundern wenn ich sage, dass sie – auch bei Nässe – ziemlich kräftig bremsen und sehr präzise zu dosieren sind. Um das Ganze etwas aussagekräftiger zu machen habe ich mal einen kleinen Bremstest gemacht. Auf trockenem, ebenen Untergrund (Gehwegplatten) habe ich bei verschiedenen Geschwindigkeiten (25, 30 und 35km/h) eine Vollbremsung bis zum Stillstand gemacht und den Bremsweg gemessen, den Minimalwert aus jeweils 4-5 Tests habe ich hier notiert:

  • 25 Km/h: 4 Meter (Bremsbeschleunigung 6,0 m/s²)
  • 30 km/h: 5,5 Meter (Bremsbeschleunigung 6,31 m/s²)
  • 35 km/h 6,5 Meter (Bremsbeschleunigung 7,88 m/s²)

Die Werte sind natürlich nur eine Orientierung (und offenbar habe ich bei hoher Geschwindigkeit mehr aus der Bremse rausgeholt), sie könnten aber im Vergleich zu weiteren Rädern interessant werden – schade, dass ich bspw. bei den Rollenbremsen am T5 Flyer nicht gemessen habe.

Beleuchtung, Bereifung, LCD Display, Gepäckträger, Ständer sind in dieser Preisklasse erwartungsgemäß hochwertig. Alle Details der Ausstattung finden sich übrigens auf der Flyer Homepage (hier).

Bilder

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Fazit

Der S-Flyer in der Tour Deluxe Ausführung ist ein rasantes Geschoss mit Top-Austattung. Längere Strecken – etwa 30- 50 Kilometer – werden mit diesem S-Pedelec auch im Alltag machbar. Das Fahrgefühl ist ausgezeichnet, die Trittfrequnezabhängigkeit des Panasonic-Antriebs und das Schaltproblem „Mittelmotor-Nabenschaltung“ lässt sich bei diesem E-Rad locker verkraften – vor allem wenn man entspannt mit Tempo 30 im Stadtverkehr mit schwimmt.

Mehr e-Rad Hafen

Frühlingserwachen: Der ExtraEnergy Test April 2012

Heute geht er los, der neueste Test bei ExtraEnergy – ich bin gespannt, ein paar interessante Neuerungen habe ich schon gesehen, einen Direktläufer in der Vorderradnabe beispielsweise und ein neuer Yamaha-Mittelmotor.

An den anderen Rädern sind zwar so weit ich das heute sehen könnte keine bahnbrechenden Neuheiten, aber man erkennt schon, dass die Komponenten im Mittel immer hochwertiger werden – Bremsen, Schaltungen und Antriebe sind häufig gleichermaßen ausgezeichnet. Die NuVinci Nabe taucht auch immer häufiger auf.

Die Testfahrerinnen und Testfahrer sind bis auf einen auch schon alle da und erfahren das was auch schon im letzten Jahr galt: Tanna ist kein Pony-Hof. Denn es ist nahe der Null-Grad Grenze und es weht ein zackiger (Gegen)wind auf dem Weg rüber Grünzoll.

Die nächsten Tage werden hier immer mal wieder Fotos und kleine Berichte über den Test folgen. Aber als erstes noch einmal eine kurze Erklärung wie der ExtraEnergy Test funktioniert:

Wie funktioniert der Extra Energy Test?

Ein paar Fotos von heute schon mal hier zum Ansehen – interessant für Leute die es genau wissen wollen: Der geöffnete 540Wh (36V, 15Ah) Akku von Derby, für den Impulse Antrieb. 3 Ah Rundzellen.

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Was war „i“ auf der i-Mobility 2012?

Die „auto motor sport“ Messe i-Mobility (i steht für intelligent) findet immer im April in Stuttgart statt. Betrachtet man die Medien-Berichterstattung der letzten Wochen sowie die Internetseite der Messe, könnte man meinen das Ganze finde unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Kein Facebookauftritt, keine Ticketgewinnspiele, kein Presseservice… aber am Ende waren doch eine Menge Leute da – vielleicht auch wegen der anderen Messen die parallel statt fanden. Mindestens ein Hit verdächtiges Rad gab es auch!

Das Ausstellerverzeichnis war dennoch übersichtlich: Die Automobilhersteller Daimler-Benz, Volkswagen, Renault und Audi, dazu fünf Aussteller aus dem Bereich der Elektrofahrräder: gobax, die Radkutsche, der Verein Extra Energy, die Deutsche Bahn mit Ihren eCall-a-Bike Rädern, die in Stuttgart im Einsatz sind und der ökologische Verkehrsclub VCD, der eine E-Rad Bühne zwischen allerlei futuristisch-protzig wirkenden E-Autos organisiert hatte.

„i“ bei den Autos?

Es gab viel protziges zu sehen, allerdings auch ein-zwei interessante Kleinwagen mit Elektroantrieb. Auf den Fotos unten erkennt man den kleinen Renault „twizy“, der nur etwa 400 Kilogramm wiegt und eine Reichweite von ca. 100 Kilometern hat. Er kostet 7000€, dazu 50€ im Monat Leihgebühr für die Batterie (beim Leihkonzept der Batterie wäre die Kalkulation interessant, denn 50 € rechnen sich mit Sicherheit erst bei 6-8 Jahren Lebensdauer)

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„i“ bei den E-Rädern

Intelligent ist es zunächst einmal sich als Radhersteller, -händler oder dazugehörige Organisation auf eine Messe zu stellen, die vorrangig von Automobilherstellern geprägt wird. Denn um die Autos geht es in Zukunft, Auto fahrende gilt es in die Radsattel zu bekommen. Mit guten Argumenten und Rädern, die Lust aufs Fahren machen. Schon der Auftritt der E-Radbranche auf der IAA im Herbst 2011 war in dieser Hinsicht eine sehr gute Sache.

BionX 3-Gang und VCD Forum

Im VCD E-Rad Forum waren die Vorträge allesamt hervorragend besucht und das Interesse der Besucherinnen und Besucher war groß. Doch es gab noch mehr zu sehen: Die E-Räder der Deutschen Bahn mit einem mittelstark konfigurierten BionX Antrieb bspw. Von ihnen soll es ab Sommer an jeder Station in der Stuttgarter Innenstadt zwei geben. Die Räder sind mit einer Dreigang-Nabenschaltung ausgestattet, sie ist im BionX Motor untergebracht. Also gibt es den BionX auch weiterhin mit Dreigang-Nabe, dieses clevere Konzept, das ich von Diamant-Rädern kenne, habe ich in letzter Zeit kaum noch gesehen… Auf den Fotos erkennt man zudem: Die Akkuform ist die, die Rädern der Marke Panther verbaut ist. Gebremst wird vorne mit einer Rollenbremse, hinten wird eine Scheibenbremse verwendet.

Der gobax-Hit zum Schluss

Ein ausgesprochen schickes Cargo Bike stellte der Hesteller gobax vor – die Räder die bereits ohne Motor von der Pizza-Kette „joey’s“ eingesetzt werden – gibt es jetzt mit einer ziemlich nobel ausgestattete e-Variante (auf den Fotos das gift grune Rad mit dem grauen Motor am Kettenblatt). Der acron Mittelmotor der Firma Electragil ist das Prunkstück: Ein Mittelmotor mit Planetengetriebe, der außen auf das Tretlager  zw. die Tretlagerachse aufgesetzt wird, wodurch ein regulärer Rahmen, mit solider Tretlagerachse verwendet werden kann. Der Motor ist sehr flach und unauffällig, beim Fahren unterstützt er mit bis zu 200% (an einem Rädchen in 10%-Schritten einstellbar), die Steuerung ist sehr direkt und der Antrieb kaum hörbar (!!!). Die Geschwindigkeit der Unterstützungsgrenze lässt sich ebenfalls manuell einstellen, bis maximal 38 Stundenkilometer (dieses Feature wird es in Serie eher nicht geben). News 3/2014: Elactragil ist leider konkurs... Leider wird es den Motor also nicht in Serie geben.

Konsequent gut ist auch die Schaltung, eine stufenlose NuVinci, die extra verstärkten Magura HS11 Bremsen passen ins Konzept, ebenso die besonders robuste Kette, die das Problem Kettenverschleiß löst. Auch die Reifen sind etwas besonderes – doppelt verstärkt gegen Pannen sollte das ein sehr wirksamer Schutz sein.

Man kann das Rad mit 200 Kilogramm beladen, auf dem lang gezogenen Gepäckträger hat eine zum Beispiel ein große Alukiste Platz. Und damit das Rad auch sicher für den urbanen Zusteller von Pizzen oder Ähnlichem genug Puste hat, gibt es einen neun Kiloschweren Akku dazu – mit 820 Wattstunden Kapazität. Dieser reichte laut Hersteller in ersten Tests für 140 Kilometer, bei voller Unterstützung.

Die gobax Räder ohne Antrieb laufen bei einigen Fillialen von Joey’s 20.000 Kilometer im Jahr und das soll auch von den e-Modellen verlangt werden. Für so wenig Kompromisse bei der Qualität scheint der Preis von 4000 Euro nicht übertrieben. Schließlich ist dieses Rad als Ersatz für Roller oder Kleinwagen gedacht – und da ist der Anschaffungspreis mit den geringen Energiekosten allemal billiger, als die Alternativen.

Flyer T5 – der Test

Die T-Serie ist mit 28 Zoll Rädern für größere Flyer-Fans gedacht. Besonders geeignet ist es für den Einsatz in der Stadt oder auf entspannten Touren. Die Sitzposition ist eher aufrecht und mit der Sattelstützenfederung und der Suntour Federgabel fährt es sich sehr bequem.

Wartungsarm und komfortabel

Nicht nur bei der nicht verstell- oder arretierbaren Federgabel und der Sattelstützenferdern setzt setzt das Konzept des T5 – Modell Deluxe – auf einfache Bedienung und wartungsarme Teile. Auch die Rollenbremsen, der solide Gepäckträger, die acht-Gang Nexus-Nabenschaltung und der leicht winkelverstellbare Lenkervorbau passen mit dem tiefen Durchstieg ins „Sorglos-Konzept“. Genau wie auch die pannensicheren Reifen. Mit dem bekannten LCD Display, lässt sich zudem Beleuchtung und Motor einfach steuern, auch die gängigen Funktionen wie Tageskilometer und Durchschnittsgeschwindigkeit etc. lassen sich einfach dokumentieren.

Bilder (Video unten)

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Der Antrieb

Wie bei allen Flyer Rädern wird der Panasonic Mittelmotor verbaut. Die 36 Volt Variante des Test-T5 ist gegenüber der 26 Volt klar verbessert (näheres dazu hier). Man kann mit dem T5 bei verschiedenen Trittfrequenzen die Unterstützungsgrenze erreichen. Diese liegt mit knapp 25km/h leicht unter der gesetzlichen Grenze. Bei längeren geradeaus Abschnitten vermisst man daher die letzten ein bis zwei km/h mit Schub. Auch scheint der Motor mit den Unterstüzungsstufen etwas unter anderen Panasonic Rädern zu liegen. Das Rad beschleunigt beständig, aber nicht so kräftig wie andere. Dennoch, der Antrieb ist erfreulich harmonisch und läuft weniger nach, als einigen andere 36V-Panasonic-Räder, die ich gefahren bin.

Reichweite und Laden

Was die Reichweite betrifft, so schaffte jede der Akkuladungen bei maximaler Unterstützung im Stopp-and-Go in der Stadt  etwa 55km (bei 80 – 100 Kilo Gewicht von Fahrendem plus Gepäck). Auf einer längeren Tour waren es deutlich mehr – ca. 80km. Das ist wirklich gut, zumal auch das Ladegerät deutlich verbessert wurde, statt acht Stunden braucht ein großer Akku jetzt nur noch etwa drei Stunden, bis er wieder voll ist. Man kann also auch bei einer längeren Pause gut nach laden. Die verbesserte Ladeelektronik wiegt allerdings etwas: 1,3 Kilo – im Vergleich zu 600 Gramm beim 26V System – ist das Ladegerät schwer. Der Akku ist mit 3,7 Kilogramm bei 432 Wattstunden Kapazität kein Leichtgewicht (Energiedichte 116Wh/Kilogramm, mehr dazu hier).

Gewicht, Bremsen und Schalten

Knapp 29 Kilogramm ist das T5 schwer, die optionale Schiebehilfe kann beim Schieben über Radschienen an Treppen helfen. Die zuverlässigen Rollenbremsen geben einem auch bei gut bepacktem E-Rad ein sicheres Bremsgefühl. Mit der Nabenschaltung am Panasonic Rad hatte ich beim Extra-Energy Test manchmal Ärger, am Berg schaltete die Nabe nicht gut (mehr dazu hier). Das ist bei Mittelmotoren ein kaum zu verhinderndes Problem, allerdings ist es beim T5 abgemildert, da der Motor merklich weniger Nachläuft als andere Panasonic 36V Systeme. Wichtig ist, dass die Nabenschaltung wirklich optimal eingestellt ist, schon eine kaum erkennbare Verstellung des Schaltzugs macht nach meiner Erfahrung einen erheblichen Unterschied beim Schalten unter Last.

Fazit

Die T-Serie ist in der T5 Ausführung bequem und einfach zu handhaben. Die Reichweite ist sehr gut, genau wie die wartungsarmen Komponenten. Der Antrieb ist harmonisch wenn auch nicht allzu kräftig. Ein gelungener Allrounder.

Video

E-Rad Spaß auf einer früh-sommerlichen E-Rad Tour mit akzent Rad und T5 Flyer. Yippie!

Mehr Tests im e-Rad Hafen

Pressekonferenz mit Fahrradmarkt-Daten 2011 und Vorstellung der VELOBerlin 2012

Ich fasse mich kurz, denn die Sonne scheint und ich (und Ihr) solltet draußen sein. Also was gab es Neues auf der gestrigen Pressekonferenz?

Zum Markt (mehr unter weitere Infos unten)

  • der E-Rad Markt ist laut Zweirad-Industrie-Verband e.V. (ZIV) 2011 auf 310.000 verkaufte Räder angestiegen, in Europa sind es geschätzte 900.000
  • 85% der verkauften Fahrräder und E-Räder sind STVO konform (!)
  • 2011 gab es ein Umsatzplus von 10%, E-Räder machen bereits etwa 25% des Umsatzes aus, es profitieren vor allem mittlere und große Händler davon
  • Gerade für kleine ist die teure Lagerhaltugn udn der rasche Wertverlust durch technische Innovationen eine Hürde (Verband des Deutschen Zweiradhandels e.V.- VDZ)
  • 69% der Räder werden über den Fachhandel verkauft, 8% über das Internet (steigende Tendenz)
  • Die Lieferzuverlässigkeit der E-Rad Hersteller lässt zu wünschen übrig

Technische Neuerungen und Gesetze

  • Schnelle E-Räder werden in Zukunft auch bis 45km/h schnell fahren, wenn nicht in die Pedale getreten wird
  • Die Zulässigkeit einer Schiebehilfe bis 6km/h an einem als Fahrrad klassifizierten E-Rad ist grundsätzlich bestätigt, eine entsprechende Verordnung des Ministeriums ist in Vorbereitung

Berlin

Christian Gaebler Staatssekretär für Verkehr, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
und Umwelt Berlin stellte kündigte an, dass die Radverkehrsmittel in Berlin bei 5 Millionen jährlich gehalten werden sollen. Von einer Erhöhung sagte er nichts, auch nicht von den Personalproblemem der Berliner Bezirke wenn es um die Planung von Radanlagen geht. Die Radstrategie soll auch auf E-Räder für längere Arbeitswege ausgeweitet werden (Pedelec-Korridor), dazu sollen E-(Lasten)räder im Lieferverkehr propagiert werden.

Zur VELOBerlin

Ulrike Saade von VELOKONZEPT erklärte dass das zweite Jahr der VELOBerlin sehr gut laufe, sieben Hallen zu füllen sei ein großer Erfolg. Es seien 31 E-Radmarken unter den Ausstellern… wie hier bereits angekündigt gibt es eine eigene E-Rad Bühne auf der VELOBelrin: E-Rad Bühne

Und hier ein paar Bilder von der bestens besuchten Pressekonferenz und dem anschließenden Kaffee und Kuchen konsumieren…

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Weitere Infos

Die Präsentation der Marktzahlen des ZIV gibt es hier als pdf.

Neue Frontmotoren bei BionX und der Accell Gruppe

Viele Forntmotoren funktionieren zwar, fahren sich aber eher bescheiden. Entweder sie verfügen nur über einen Trittfrequenzsensor, oder der Kraftsensor ist so Butter weich, dass man das Pedal bei angezogener Bremse mehrere Zentimeter bewegen kann. Zudem fängt der Motor bei manchen an zu unterstützen, obwohl es das an sich nicht sollte

Wie in diesem Video zu sehen:

Viele Frontmotoren verzögern deutlich, das heißt sie fangen erst nach einer halben bis zwei Pedal-Umdrehungen an zu unterstützen und sie laufen merklich nach. Das Alles muss man nicht schlimm finden, es ist einfach eine simple Steuerung des Motors. Daher sind diese Systeme günstiger als die meisten anderen E-Räder. Ein Fahrrad mit einfachem Frontantrieb und schlichten Komponenten gibt es schon für rund 1000 Euro.

Technisch bessere Frontmotoren

Warum aber klappt eine präzise Motor-Unterstützung, die sofort aufhört wenn nicht mehr getreten wird beim Heckmotor aber nicht bei einem Frontler?

Das habe ich mich lange gefragt, bis ich auf der Eurobike 2011 den BionX Frontler in einem E-Rad von Diamant gefahren bin: „die guten Hinterradmotoren von BionX kannte ich ja schon zur genüge. Aber, hoppla an einem Rad war etwas ganz anders: Der Motor war irgendwie nicht an der richtigen Stelle. Nämlich vorne. Das machte mich neugierig: Das Ding sah nicht  nur aus, wie ein BionX Motor, es war einer! Und es fährt sich auch wie einer, gleichmäßig. leise und OHNE NACHLAUF!!! Das geht also doch ;-) Ohne Umschweif: der beste Frontantrieb, den bisher gefahren bin!“(hier geht es zum Artikel dazu, mit Bild!). Also BionX mit Rücktritt ist möglich, man kann den BionX Frontler aber nicht zum Nachrüsten bekommen.

Auf der Horizont Bike habe ich dann einen zweiten wirklich guten Frontmotor entdeckt; an einem Koga E-Rad – aus dem Hause Accell. Ein Sanyo-Motor mit Kraftsensor. Er hatte ebenfalls ein sehr direktes Ansprechverhalten, gut proportioniert und ohne jedes Nachlaufen. So muss es sein. Wüsste ich es nicht, hätte ich es für einen guten Heckantrieb gehalten. Mit dem BionX der mit Abstand beste Frontler, den ich bisher gefahren bin.

Fazit

Es gibt sie also doch, die guten Vorderrad-Motoren. Für mich mal wieder der Beweis, keine Antriebsart ist per se schlecht, ebenso ist es mal wieder der Beweis, dass sich im E-Rad Bereich immer noch sehr viel tut und tun wird. Ich bin gespannt.

Infos

e-Rad Hafen zur Sensorik von E-Rädern

BionX: www.bionxinternational.com/de/faszination/bike-technologie/

Mehr e-Rad Hafen

VELOBerlin 2012

Vor ziemlich genau einem Jahr gab es die VELOBerlin schon einmal, das wissen die meisten. Genau zur letzten VELOBerlin und dem damals am Freitag davor stattfindenden Kongress Metromobile erblickte auch der e-Rad Hafen das Licht der Welt, oder besser die ersten Bildschirme nutzten ihr Licht, um den e-Rad Hafen in die Welt zu bringen. Die ersten Einträge

konnten aus aus dem vielfältigen auf der Messe Dargebotenen schöpfen: Ein toller Kongress voll von spannenden Themen und einem anschließenden Party-Abend mit DJ Ipek und Dr. Motte. Dann der Samstag mit e-Rad Produktnews: Der erste Mittelmotor mit Rücktritt, der Impulse von Derby, dazu meine erste Runde mit dem Bosch-Antrieb. Wunderbar. Seit dem ist ein Jahr vergangen. Ein Jahr mit vielen Blog-Einträgen (118 genau genommen) zwei ExtraEnergy-Tests, der Eurobike und vielen anderen Events, die reiches Wissen in den e-Rad Hafen geliefert haben.

VELOBerlin 2012 – Bloggerstand

Die VELOBerlin ist also für den e-Rad Hafen ein ganz besonderer Termin, man könnte es etwas pathetisch Geburtstag nennen. Daher freut es mich ganz besonders, dass der Hafen dieses Jahr nicht nur auf der Messe sein wird, sondern gemeinsam mit dem fahrradjournal, dem Rad-Spannerei Blog, dem BikeBlogBerlin und Urbanophil einen Bloggerstand aufbauen und bespaßen wird. Wer uns also kennen lernen will, spannende Fragen zu e-Rädern loswerden möchte, die Verkehrspolitik per Twitter revolutionieren will oder einfach nur ein Runde mit uns Kaffeesatz lesen will. Der oder die ist herzlich eingeladen, uns zu besuchen. Der Kaffeesatz, am besten mit Maschine, Tasse, Milchschaum und Apfelkuchen müsste aber mitgebracht werden.

Und sonst so?

Naja, sonst ist Frühling. Und da das nicht für einen Absatz reicht: Es wird ein sehr schönes Programm geben auf der Messe, der Kongress Metromobile wird in Form einer Bühne mit interessanten Vorträgen weiter geführt; hier mehr Infos dazu. e-Rad Hafen Tipp:

Sa 14:00 Uhr: Städtischer Lieferverkehr per (E-)Transportrad (EU-Projekt „CityLog“)
Julius Menge, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin

Wer auf der Berliner Fahrradschau war, der hat schon mitbekommen, welches kreative Potential in e-Cargobikes steckt 🙂

Weiter wird das VCD Projekt „Besser E-Radkaufen“ eine E-Rad Bühne organisieren und mit spannenden Vorträgen von Bosch, über e-Bullits bis hin zu e-Rad Kaufberatung anbieten; hier gibt es das Bühnenprogramm.

Ich freue mich auf die Messe und auf viele Besucherinnen und Besucher an zwei tollen Messetagen!