Die TOurenstrecke bei simuliert die Fahreigenschaften der Testräder auf einer längeren Tout ohne Stopps und mit leichtem Gefälle und Steigungen.
Es geht vorbei an stillgelegten Industriegebäuden der ehemaligen Tannaer Bekleidungsindustrie – dann hinein in ein Stück „Thüringer Wald“. Mit der Fotostrecke könnt ihr die Tour einmal virtuell abfahren.
Die Stadtsstrecke testet die Räder in verschiedenen Fahrsituationen, über die Bildstrecke lässt sich die Runde einmal virtuell abfahren. Was Ihr nach dem Bild des Fahrrads seht, ist der Start in Tanna, dort geht es zunächst mal darum beschleunigen, auch über die Unterstzüzungsgrenze hinaus (Bilder 2-4). Dann verlässt man Tanna in Richtung Zollgrün, es geht eine lange Strecke bergauf (Bilder 5-15). Von der windigen Hochebene geht es dann steil bergab nach Zollgrün (16-25), wo der Stop-and-Go Teil beginnt (26-33). Insgesamt 14 Haltepunkte geben Information, wie sich Motor und Akku im Stadtverkehr verhalten. Auf dem Rückweg kommt dann direkt am Ortsausgang Zollgrün das steilste bergan Stück, bei dem aus dem Stand losgefahren wird (34-41). Auf diesem Abschnitt kommen aus meiner bisherigen Erfahrung vor allem Vorderradnaben-Motoren an ihre Grenzen.
Über die Hochebene geht es dann zurück nach Tanna (41-58). Auf dem letzten Stück wird dann der Motor ausgeschaltet .
28 E-Räder werden in diesem Extra Energy Test gefahren- meine Hoffnung, einen besseren Überblick über den Markt zu bekommen scheint sich zu erfüllen. Von sportlichen bis gemütlichen, von ziemlich noblem bis unterste Preisklasse, alles ist dabei. Natürlich auch die neuen Motoren allen voran die Mittelmotoren z.B. von Bosch. Aber auch von BionX gibt es was Neues… Fehlen tun allerdings Sonderrahmen, es sind keine Trikes, Lasten- oder Liegeräder im Test.
Die Strecken
Zur Begrüßung schien heute die Sonne! Nach dem Frühstück fuhren das Test-Team und die Testfahrer_innnen gemeinsam die beiden Strecken ab. Die erste etwas kürzere (5km) ist gemütlich und führt durch ein ruhiges bewaldetes Stück mit Schotterpiste. Die längere Strecke (8km) hat lang gezogenen Beschleunigungsabschnitt, Stop-and-Go Simulation (wie in der Stadt) und eine steile Anfahrt am Berg.
Abgeschlossen wird das Ganze durch ein Stück in dem ohne Unterstützung gefahren wird. Diese Strecken, die an einer Reihe von kleinen Seen entlang gehen werden in den nächsten Tagen mit den 28 Testrädern abgefahren.
Messen der Leistung
Während der Fahrt messen verschiedene Sensoren die eigene Leistung und die des Motors (Geschwindigkeit, Trittfrequenz und Druck an der Pedale). Um die Unterschiede zum Fahren ohne Motor besser zu sehen, dient als Vergleich die
Fahrt der Strecken mit einem Rad ohne elektrischen Antrieb (Referenzrad). Diese muss jeder Testfahrer dreimal absolvieren, einmal schnell, normal und langsam.
Die Fahrten
Die erste Fahrt heute habe ich mit einem Bosch-Antrieb gefahren wie gesagt: der gefällt mir sehr gut, zum Beispiel ruckelt der Motor nicht, wenn man im Stillstand auf die Pedale drückt. Die insgesamt 9 Stufen der Unterstützung erscheinen mir allerdings zu viel. Später bin ich noch ein gemütliches Rad mit Mittelmotor gefahren, tiefer Durchstieg gleichmäßige Unterstützung, allerdings recht schwer und mit einem Display, das keine Geschwindigkeitsanzeige hat. Meine Meinung ist ja, dass auch gemütliche Radler die Geschwindigkeit wissen wollen weshalb ich das Sparen an der Stelle nicht verstehe.
Nach dem ich heute den Referenzrad-Teil komplett gamacht habe, kann ich ganz entspannt auf die nächsten Tage blicken: ich werde nicht mehr ohne Strom strampeln 😉
Die erste dokumentierte Testfahrt des e-Rad Hafens begann bei der fahrradpraxis in Berlin Treptow. Den Besitzer Jürgen Albrecht hatte ich auf der VELOBerlin kennen gelernt. Er war so nett mir das Max Cycles „Monza“ zur Verfügung zu stellen.
Sofort war klar: die Bedingung „ein E-Rad muss auch ein gutes Fahrrad sein“ (aus unseren Kauftipps) ist beim Monza durchaus erfüllt- Titan Gepäckträger, Shimano XTR Schalthebel und -werk, SON Nabendynamo, Karbongabel und IQ Beleuchtung die es mit einem Motorrad aufnehmen kann. Sehr hochpreisiger Leichtbau, der dann mit 2700€ UVP fast schon günstig erscheint.
Entweder fahren mit voller Unterstützung oder ohne
Der BIFS Hinterradantrieb bei diesem Modell unterstützt sehr schön kräftig und gleichmäßig (es war leider noch das 2010er, 2011 ist ein anderer Motor verbaut, den ich leider nicht testen konnte). Zumindest im hohen Unterstützungsmodus fährt sich das Monza hervorragend.
Leider gibt es nur zwei Unterstützungsstufen. Hier liegt meiner Meinung nach das größte Defizit des Monza. Denn der leichte fährt sich schlecht, er unterstützt sehr unregelmäßig und zuckelt den Fahrenden eher unentschlossen nach vorne…
Aber das Rad wiegt nur 17,9 kg und fährt sich leicht und agil auch, wenn der Motor aus ist.
Schlechtes Display
Etwas enttäuschend ist das „Display“ oder die Bedienkonsole, keine Geschwindigkeitsanzeige und auch sonst sehr sparsam an Informationen. Es wundert mich immer wieder, wieso bei E-Rädern nicht viel öfter ein vernünftiger Fahrradcomputer integriert wird- Die meisten möchte gerne wissen, wie schnell man fährt und wann der Motor aufhört zu unterstützen. Wie viel Rest-Akku, Tageskilometer usw. zu Buche stehen.
Gute Fahreigenschaften
Die schicken Fahreigenschaften haben auch etwas mit dem Aufbau des
Antriebssystems zu tun, der Akku in der Mitte (innerhalb des Rahmens, siehe Foto) ist besser für den Schwerpunkt, als einer unterm Gepäckträger, der das Rad sehr Heck lastig machen würde. Einen Kompromiss pro Fahreingeschaften hat MaxCycles auch beim Akku gemacht, er ist relativ klein und leicht; deshalb hat er hat mit 288Wh (12 Ah bei 24 Volt) auch keine so große Kapazität.
Fazit
Das Monza hat ein gutes flottes Trekkingrad der Oberklasse als Grundlage, der E-Anteil am Rad wird diesem hohen Standard meiner Meinung nach aber nicht ganz gerecht. So ist das schöne leichte Rad etwas schade für die E-Komponente, finde ich. Es wäre sehr spannend gewesen das 2011er Modell zufahren- denn ein ausgefeilterer E-Antrieb könnte das Monza erheblich verbessern…
Das Fahren im schnellen Modus hat allerdings auch so schon richtig Laune gemacht. Ich freue mich auf den Extra Energy Test- da werde ich einen Haufen brandneuer Modelle fahren!
Die Rockband „Artland Country Club“ (hier zur Facebook Seite) wurde in meinem Post zur VELOBerlin zwar irgendwie erwähnt, ich wusste aber schon da, dass da mehr drüber geschrieben werden will. Denn was die Band macht, ist einerseits etwas ziemlich experimentelles, andererseits ist das Resultat absolut solide.
Energie autarke Rock-Musik
Die Band bringt neben ihren Instrumenten ihre eigene Strom-Erzeugungs-Anlage mit. In Form von vier Lasten-Fahrrädern des Typs „Mundo“ von Yuba.
Das Mundo ist ein stabiles längliches Lastenrad mit zwei statt drei Rädern, wahlweise mit elektrischem Vorderradantrieb. Es erinnert etwas an das das e-Bullit (Bild hier)oder das Long John.
Der Clou an den Yubas, die auf der VELOBerlin und der VELOFrankfurt zu sehen waren ist, dass sie den Motor in seiner Funktion umgekehrt haben – also einen Generator (Stromproduzent) eingebaut haben. Während vier Leute auf den Lastenrädern im Stillstand strampeln, spielt die Band bei mittlerer Konzertlautstärke für 100 Leute ihre Songs.
Kondensatoren statt Akku
Thomas Spellman, der Techniker, der die ganze Steuerung mit seinem Laptop kontrollierte, erklärte mir grob die Funktionsweise der ganzen Anlage: Jedes der
Räder produziert um die 80-150 Watt Leistung, manch Radler_in auch mehr. Die Energie geht dann nicht direkt in die Verstärker der Instrumente, sondern wird in einer Art Puffer gespeichert – damit kann eine konstante Stromversorgung gewährleistet werden- auch wenn mal kurz weniger getreten, oder mehr viel Strom verbraucht wird geht nicht der Sound aus. Verwendet werden als Speicher keine Akkus sondern Kondensatoren. Sie haben gegenüber Akkus den Vorteil viel schneller be- und entladbar zu sein und große Ströme zu vertragen (wer Steinis Post von gestern gelesen hat, der weiß, dass auch bei den Akkus an diesen Dingen gearbeitet wird…)
…so sehen die Kondensatoren für die Band aus, Foto: www.eradhafen.de
Kondensator lädt Akku
Abgesehen davon, dass ich den Sound von vier radelnden Leuten ganz schön ordentlich fand, ist das Konzept mit den Kondensatoren eine weitere Möglichkeit, wie Bremsenergie beim E-Radfahren genutzt werden kann. Die (kurze) Stromspitze, die beim Bremsen entsteht, kann der Kondensator mit wenig Verlust aufnehmen und beim Anfahren wieder abgeben, oder in etwas „geglätteter“ Form den Akku damit laden…
Heute gibt es im e-Rad Hafen einen Gastbeitrag von Steini, der ab jetzt regelmäßig unregelmäßig Neues und Erhellendes zu Technik-Themen rund um Antriebe, Akkus und Motor-Controller schreiben wird.
Soll einer sagen, im e-Rad Hafen gäbs nichts für Liebhaber der technischen Finessen und Zukunftsvisionen!
Vor einer Woche fand ganz in der Nähe von Disneyland in Kalifornien das 241. National Meeting and Exposition of the American Chemical Society (ACS) statt. Es ist eines der größten Treffen von Forschern im Bereich Chemie (von Astrologie bis Zoologie). Soweit so gut. Interessant für E-Räder (oder Pedelecs) war die Vorstellung eines neuen Lithium-Ionen Akkus, der sich innerhalb von „Minuten statt Stunden“ laden lässt und zudem etwa doppelt so viele Ladezyklen erlaubt wie vergleichbare Technologien. Obendrein sollen die Akkus noch günstiger und leichter sein!
Der Trick sei eine Dreidimensionale Struktur der Elektroden in Form von Kupfer/Antimon Nano-Dräten an der Anode, statt des üblichen Graphits, erklärt Amy Prieto, Ph.D., die Studienleiterin des Projektes und Gründerin/Geschäftsführerin der Firma Prieto Battery.
Es existiere ein Prototyp in Form, Grösse und Kapazität eines üblichen Handy Akkus, der sich in 12 Minuten (statt 2 Stunden bei Vergleichsmodellen) auf 90% seiner Kapazität laden lässt und dem man obendrein weit höhere Ströme entnehmen kann, als üblichen Lithium-Ionen Akkus.
Bis zur Marktreife des Akkus soll die Energiedichte sowie die Ladeperformance weiter gesteigert werden. Im Fokus stehen laut Hersteller-Webseite auch E-Räder und Elektromobilität im Allgemeinen.
Wir sind gespannt, ob sich dieser Ansatz als tragfähig erweist und bald Akkus dieser Machart im Handel erhältlich sind.
Am Rande: Mit einer Akku-Technologie, die so hohe Ladeströme verkraftet, dass der Akku innerhalb von Minuten wieder voll ist, ließen sich auch bessere Systeme für die Bremsenergie-Rückgewinnung realisieren ohne, wie bisher, unverhältnismäßigen Aufwand, Kosten und Effizienzverluste in Kauf nehmen zu müssen.
Ja warum eigentlich diese Seite und warum mache gerade ich sie? Dazu muss man etwas zurück schauen, eine…
Retrospektive zur Idee und Entstehung des e-Rad Hafens
Ende 2008 begann das Projekt „Starke Verbraucher für ein gutes Klima“ unter dem Motto „für mich. für dich. fürs klima.“, die umfangreiche Internetseite ist immer noch online, hier…
Beteiligt waren der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv), der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD), sowie eine Reihe anderer Organisationen und sämtliche Verbraucherzentralen der Länder.
Ziel des Projekts war es, neue Wege der Ansprache von Verbrauchern zu finden und den Einfluss des individuellen Verhaltens aufs Klima dabei „proaktiv“ in den Mittelpunkt zu stellen.
2010 fand im Rahmen des Projekts eine Radshow unter dem Motto „Dein Rad zählt“ statt. Mein Job war, die Radshow für den VCD mit der Agentur Velokonzept und der Firma MUTZ thematisch und organisatorisch zu entwickeln und an zahlreichen Stationen mit zu arbeiten.
Die Radshow war einer der großen Erfolge des Projekts- sie fand auf zahlreichen großen Festen wie dem NRW Tag, dem Umweltfest in
Berlin oder den Auto freien Tagen in Hamburg und Hannover statt. An insgesamt 40 Aktionstagen von April bis September 2010 wurden über 60.000 Menschen mit dem Thema Fahrrad und Elektrorad erreicht, im Schnitt wurden ca. 70 Probefahrten mit den standhaften E-Rädern der Show gemacht. Die Beraterinnen und Berater unter denen ich war, hatten mit hunderten Beratugsgesprächen alle Hände voll zu tun und vor allem eine Menge zu erzählen… Begeisterung und das Interesse an E-Rädern war beeindruckend. Immer wieder kamen Menschen strahelnd von einer Probefahrt zurück, besonders die, die davor gesagt hatten:
„ich kann noch selbst strampeln“, „so was brauch ich nicht, das nutze ich in 20 Jahren“ oder „ich weiß nicht, bin schon lange nicht mehr Rad gefahren“.
Dazu stellten die Leute immer wieder ganz grundsätzliche, einfache Fragen zu Preis, Technik, rechtlichen Aspekten und so weiter.
Auch der aktuelle Umweltminister Norbert Röttgen fand den Weg an unseren Stand vor dem Bundestag:
Und dann war die Show vorbei
Am Ende der Radshow war zwar das Gefühl: „Mir reichts, ich kann nicht mehr. Immer die selben Fragen am selben Stand“.
ABER eines war mir ziemlich klar:
The Show must go on!
Das Interesse an E-Rädern und damit auch der Beratungsbedarf ist enorm! Das hat die Radshow allen Beteiligten gezeigt. Da das Projekt jedoch Ende 2010 beendet wurde war eben auch klar- die Form musste eine Andere werden… zahlreiche meiner Kollegen aus dem Prokjekt schreiben derzeit an spannenden neuen Projektideen und Konzepten…
Und Ich?
Ich habe nach insgesamt vier Jahren beim VCD festgestellt: So lange mich die Welt des Normaljobs und ich noch getrennte Wege gehen, möchte ich mich weiter mit dem Thema Elektroräder befassen und zwar im Sinne der Radshow, also um den Leuten zu zeigen: E-Räder sind eine spaßige und ungemein praktische Alternative zum Auto.
Aber universeller und niedrigschwelliger als die Radshow, nicht an Aufsehen erregenden Ständen und ohne so viel reden zu müssen 😉
Genau dafür ist die Lücke da! Eine Internetseite, die unabhängig von Herstellern und Branche informiert, die Spass mach, einfache Fragen beantwortet und zu komplexeren Themen berät… die Bilder und Videos zeigt und dabei die Vorteile und Nutzerfreundlichkeit von E-Rädern darstellt… so was gab es (bis letzte Woche) noch nicht. Es mir fehlte nur noch der Name:
www.eradhafen.de
Et voilà, dachte ich: Der „e-Rad Hafen“ muss her, www.eradhafen.de wurde geboren (dazu mehr hier). Warum ich diesen Namen wollte, hat wohl viel mit eigenen Assoziationen mit Häfen zu tun- ein Tor in die Welt, offen mit Dingen von überall her und immer mit Blick aufs Meer.
Bisher läuft es gut, die Leute finden und lesen meine Seite immer mehr, das Bloggen und Schreiben ist eine unterhaltsame Angelegenheit und und wo immer ich vom e-Rad Hafen erzähle, sind die Reaktionen positiv!
Gerade gestern habe ich einem Forumsbeitrag bei Pedelec-Forum.de gelesen, wie wichtig es ist einen Helm beim E-Fahrrad fahren zu tragen und dass das unbedingt zu empfehlen sei (hier)… Es stimmt, ein Helm kann schlimme Kopfverletzungen vermeiden und jede schwere Kopfverletzung ist eine zu viel. Deshalb sollte jeder und jede einen Helm tragen, der das gerne möchte und sich damit sicherer fühlt.
Die Hannelore Kohl Stiftung (HKS) setzt sich anknüpfend daran seit Jahren für eine Helmpflicht für Fahrradfahrer ein. Die HKS befasst sich nämlich mit Schäden des Zentralen Nervensystems (ZNS) hervorgerufen durch Unfälle. Auch der ADAC empfiehlt Fahrradhelme immer wieder (bspw. ADAC Publikation Zur Sache: Helmpflicht für Radfahrer).
Den Anteil der Fahrradfahrer (incl. Fußgänger) an den Unfallopfern mit Hirnverletzungen gibt die HKS mit 1% an, 26% entfallen auf Pkw. Das steht im HKS Jahresbericht 2004, Seite 15, Download hier (@Antoine – danke für die Zusendung des Berichts):
Natürlich: Pkw haben in Deutschland eine wesentlich höhere Kilometer-Leistung, als Fußgänger und Fahrrad zusammen. Wie hoch, kann man herausfinden, wenn man sich die Studie Mobilität in Deutschland (MiD) anschaut- für das Jahr 2002 gibt sie an, dass insgesamt 57% der Personenkilometer mit dem Auto zurückgelegt werden, 6% entfallen auf Radfahrerinnen und Fußgänger, also knapp ein Verhältnis von etwa 10:1.
So, und nun etwas Mathematik: Wenn 26 mal mehr schwere Kopfverletzungen im Auto passieren und Pkw zehn mal mehr Kilometerleistung leisten. Was ist dann gefährlicher: Ein Kilometer Autofahren oder ein Kilometer Radfahren bzw. laufen?
Es ist pro gefahrenen Kilometer 2,6 mal wahrscheinlicher im Auto eine schwere Kopfverletzungen zu erleiden!
Selbst wenn man annimmt, dass alle schweren Kopfverletzungen auf die 3% Radfahren entfallen und kein einziger Fußgänger eine solche Verletzung erleidet (was definitiv nicht der Fall ist), dann ist die Wahrscheinlichkeit im Auto immer noch 1,3 mal höher.
Ich frage mich an der Stelle wirklich, warum der ADAC sich nicht um seine Stammklientel, die Autofahrer kümmert und Helme im Auto empfiehlt und warum die HKS wider ihrer eigenen Erkenntnisse so einseitig auf das Risiko von schwere Kopfverletzungen beim Radfahren abhebt…
Update 10/2014: Clevere Städte hat nach gerechnet und die These dieses Beitrags mit neueren Zahlen bestätigt: Hier geht’s zum Beitrag.
Eine weitere Studie, die noch genauer als die HKS zeigt, wie ökonomisch sinnvoll Helme für Autofahrende wären, wird auf Copenhagenize diskutiert.
p.s.: In den neueren Jahresberichten der HKS findet sich die Statistik der Anteile Hirnverletzungen nach Verkehrsmittel nicht mehr, deshalb die alten Zahlen. Die Frage warum die HKS diese Statistik nicht mehr veröffentlicht muss man sich selbst beantworten.