uma zooma und Berliner Fahrradschau

Am Sonntag wird das uma zooma zusammen mit zwei weiteren e-Lastenrädern auf der Berliner Fahrradschau zu bewundern sein. Es ist ein 2-rädriges Lastenrad, das sich vor allem für den Transport von Kindern oder für größerer Einkäufe eignet. Oliver, der Kopf hinterm Konzept, hat die erste Version vor zwei Jahren auf den Weg gebracht. Damals über eine weitgehend unbekannten Zulieferkette von China über einige Importeure, kamen die ersten 12 Räder nach Berlin.

Das erste Dutzend

Diese ersten 12 liefen noch unter dem Namen „Pelikan Bikes“. Nach einem angedrohten Rechtrsstreit mit der Schreibwarenmarke wurde der Name allerdings flugs gewechselt – der aktuelle ist ohnehin besser. Nur zwei der ersten Räder waren mit einem (Vorderradnaben)motor ausgestattet. Dafür hatten alle einen Klappmechanismus im zentralen Rahmenrohr zwischen Sitz und Kiste (das Rohr ist im Video einfacher zu erkennen) – nicht etwa weil man es zusammengeklappt in die S-Bahn mitnehmen kann, sondern weil es sich so besser in eine Versandkiste packen ließ. Eines dieser beiden ersten e-Räder habe ich vor einigen Wochen in Berlin gesehen und über die Fahrerin kam der Kontakt zu „uma zooma“ zustande.

Nowadays

Überhaupt war das Importieren aus China für jemanden, der nicht tausende sondern eher Dutzende Räder bestellt in jeder Hinsicht schwierig. Mittlerweile sind die Verbindungen aber etwas besser etabliert und mehr und mehr Arbeitsschritte und Bauteile kommen von weniger weit her. Für diese Saison sind 60 Räder bestellt. Alle 60 sind mit einem BAFANG Frontmotor ausgestattet, der sich bei einer Probefahrt ordentlich machte. Der Akku ist mit 360Wh mittelgroß und reicht für ca. 20-30 km in der Stadt, Kostenpunkt des „uma zooma“ 1750€.

Und so sieht das schicke Gefährt aus:

Das Programm am Wochenende

Programm der BFS
Das Programm der Berliner Fahrradschau

Die Veranstaltung rund um e-Lastenräder ist am Sonntag um 14:00 in der Bloggerlounge; im hinteren Drittel der Hallen (Standnummer B24). Am Samstag bekommen wir zudem Besuch von Elmar Schenkel, der aus seinem Buch Cyclomanie vorlesen wird (hier mehr zum Buch)

Mehr e-Rad Hafen zu Lastenrädern

 

 

Ausstellung: Kopenhagen – eine Stadt fährt Rad

Zur dänischen Übernahme der EU Ratspräsidentschaft wurde heute Abend in die Nordischen Botschaften in Berlin eingeladen. Wo andere vielleicht über „ehrgeizige“ 2 Millionen Elektroautos 2057 geredet hätten, wird der Termin in den den Nordischen Botschaften genutzt, um die Ausstellung »Eine Stadt fährt Rad« zu eröffnen. Statt über blumige Visionen zu schwadronieren, wurde das Erreichte präsentiert. Irgendwie ehrlicher. Auch wenn man das alles schon gesehen hat – es ist immer wieder schön. Kopenhagen und Rad das ist was Feines; im Winter werden zuerst(!) die Radwege geräumt, dazu der omnipräsente, smarte MiIkael Colville-Andersen, Fahrradbrücken mit 13 % return on investment, mit dem Rad zur Arbeit, das Rad als das normalste der Welt, öffentliche Zähl- und Luftpumpstationen für Fahrräder, radelnde Ministerinnen, Rad-Kinder Spielplätze – und so weiter…

Hier ein paar Bilder:

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Die Ausstellung

Mir hat die Ausstellung gut gefallen,  kompakt und auf den Punkt. Wer in der Nähe ist, sollte es sich ansehen. Auch wenn die kopenhagener Straßen immer noch zu oft für Autos genormt sind: Ich finde man spürt, dass eine aufrichtige Überzeugung fürs Fahrrad vorhanden ist. Im Gegensatz zur Gratwanderung zwischen schüchternem kleinklein Probieren und Sonntagsreden-Heuchelei in Städten der deutschen Autokratie.

Für alle die einen visuellen Eindruck haben wollen oder den Weg nach Berlin nicht schaffen werden, habe ich einfach eine ganze Reihe kommentierter Fotos von Rädern und Schautafeln gemacht (mit einem Telefon). Anschauen!

Mehr e-Rad Hafen zum Thema Radpolitik

Rund ums Pedelec

Nabelschau e-Rad Hafen 2011

9 Monaten (195 Tagen) nach dem ersten Post ist der Jahresausklang angekommen; 95 Artikel und 34  feste Seiten sind im e-Rad Hafen entstanden. 19.644 Besucher haben den Hafen angesehen (ziemlich genau 100 pro Tag) und dabei ganze 60.000 Seiten angesehen. Im Schnitt hat jede_r Besucher_in also 3 Seiten angesehen. 3800 Besucher_innen waren mindestens 4 Minuten im Hafen.

Was gab es im Hafen?

Es war eine spannende Tour durch die Welt der e-Räder 2011, die ExtraEnergy Tests, Berichte über die großen Messen: Eurobike, die IAA, VELOBerlin, oder Bike Expo. Dazu Diverses zu Verkehrspolitik, Energiefragen und die Diskussion um Verkehrssicherheit.

Diese Seite hat ihr Ziel, über e-Räder zu informieren und dieses hervorragende Verkehrsmittel bekannter, beliebter und verständlicher zu machen durchaus erreicht, auch wenn das erst der Anfang war! Im nächsten Jahr geht es munter weiter und es werden hoffentlich noch mehr Leute die Seite besuchen… und noch mehr kritische Diskussionen über eine zukunftsfähige Verkehrspolitik und Mobilität stattfinden.

Dank!

An der Stelle noch mal vielen Dank an alle, die geholfen haben, den Hafen so reich und dennoch unkomerziell zu gestalten! Danke für alle Anmerkungen, Kommentare und Mails… besonders aber an Heide für das schicke Logo, das mittlerweile auf T-Shirt und Kapuzi zu finden ist, Mirko für die Einführung in Linux, WordPress und Co. und an Steini für Serverspace und technische Infos zu Akkus, Sensoren und anderen Technix.

Ihr seid alle e-Rad Hafen!

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Für eine ganz andere (e)-Fahrradpolitik!

Wie vor ein paar Tagen berichtet, könnte in der EU ein erheblicher Anteil (12-26%) der Klimaziele im Transportbereich erreicht werden, wenn alle so viel (e)-Radfahren würden, wie die Dänen. Das heißt in etwa 1000km pro Jahr. Für Deutschland wäre das eine Verdreifachung (der Bericht steht hier). Was heißt das konkret?

Wie viel (e)-Radverkehr ist möglich?

Wege bis 10km können problemlos mit dem (e)-Rad gemacht werden, das dauert etwa eine halbe Stunde und ist damit meist schneller als alle anderen Verkehrsmittel. 10 km bedeutet, dass etwa 50% der Pendelwege mit dem (e)-Rad gemacht werden könnten (es sind derzeit nur 8%, siehe Bericht hier). Laut der Studie Mobilität in Deutschland 2008 (MiD 2008) ist ein Weg in Deutschland im Schnitt knapp 12km lang. Das Umweltbundesamt hat festgestellt, dass über die Hälfte aller Fahrten mit dem Auto nach weniger als 5km enden. Mann kann also davon ausgehen, dass mindestens die Hälfte der Wege in Deutschland mit dem (e)-Rad gemacht werden könnten. Das Fahrrad hat aber nur 10% Anteil an den Wegen (und 3% an der Kilometerleistung).

Eine Verdreifachung ist daher, was die Zahl der Wege und die Kilometerleistung betrifft, durchaus denkbar. Also warum nur ein paar Prozent Radverkehrsanteils-Steigerung anpeilen? Warum nicht 40% der Wege und sagen wir 12% der Kilometerleistung? Das wäre mal ein ehrgeiziges Ziel und ehrgeizige Ziele sind im Verkehrsbereich anbetracht des Klimawandels absolut angebracht.

Die Zeit ist reif für das Ende der Auto-Normativität

Nicht nur der Klimawandel drängt hin zu einer Verkehrswende- weg vom Auto hin zu (e)-Rad, ÖPNV und Fußverkehr. Auch soziale Aspekte sprechen dafür. Immer weniger Haushalte haben ein Auto, viele können und wollen sich keines leisten. Auto fixierte Maßnahmen wie die „Abwrackprämie“ sind anachronistische Klientelpolitik mit dem Blick durch die Windschutzscheibe. Andererseits haben 82% der Haushalte ein (e)-Fahrrad (MiD 2008) und wer keins hat, kann sich in vielen Städten für wenig Geld eins leihen. Aufgrund der Verfügbarkeit und der Kosten sind (e)- Fahrräder also sozial weit weniger exklusiv und ermöglichen ein hohes Maß an Teilhabe.

(e)-Fahrradverkehr braucht Raum und Investitionen

Die Diskussion um Rüpel-Radler, die dieses Jahr pünktlich vor der IAA unter anderem vom Spiegel losgetreten wurde (hier mein Artikel dazu), hat neben viel Schaumschlägerei vor allem zwei Dinge klar gemacht:

  1. Mehr Leute wollen Fahrradfahren
  2. Es geht im Verkehr vor allem um Platz und um Investitionen

Was man tun kann

Laut ADFC-Fahrradmonitor erwarten 64% der Menschen von der Politik mehr Investitionen in Radwege. Das Ziel müsste sein, die Nutzung des Fahrrads spürbar zu erleichtern und Barrieren zur Nutzung abzubauen, wo immer es möglich ist. Dazu gibt es viele Möglichkeiten, von Kaufzuschüssen für Fahrräder bis zu Zweiradparkhäusern an allen Bahnhöfen. Es müsste laufend evaluiert werden, welche Maßnahmen die besten Effekte haben. Ein paar Ideen:

„Jederzeit-Verfügbarkeit“ kostenlose Veleihsysteme

Nach dem Vorbild vieler anderer Großstädte in Europa (bspw. Paris oder Ljubljana) sollte jede Stadt in Deutschland ein Fahrrad-Verleihsystem einführen, bei dem mindestens die erste halbe Stunde kostenlos ist. Ob Tourist oder Anwohner – so hätte jeder und jede immer ein Rad zur Hand.

Radwege Winterfest machen: Räumen und Überdachen

Wer die letzten beiden Jahre im Winter in Berlin geradelt ist, der weiß, wie gefährlich wochenlang vereiste und verschneite Radwege sind. Also: Im Winter konsequent Radwege räumen und überdachen! Denn mit Dach ist nicht nur das Thema Eis und Schnee erledigt, die Überdachung ist vor allem ein Regenschutz. Und mit der Regenanfälligkeit erledigt sich eines der wichtigsten Hemmnisse gegenüber dem Radfahren. (hier ein Bericht dazu wie das Räumen der Radwege in Kopenhagen funktioniert).

Mehr Radschnellwege und Fahrradstraßen

Weiter ist es für Radelnde jedes Mal enorm anstrengend und zeitraubend, nach Kreuzungen wieder auf die vorherige Geschwindigkeit zurück zu kommen. Kreuzungsfreie Radwege sind daher wünschenswert. Jede Stadt sollte Fahrradschnellwege testen, statt auf einen Testballon im Ruhrgebiet zu starren. Aber nicht nur Fahrradschnellwege: Fahrradstraßen, und großzügige Radstreifen am Fahrbahnrand sind weniger teuer und haben ebenfalls den Effekt, Radfahren schneller und sicherer zu machen (in Holland werden derzeit 675km Radschnellwege ausgebaut, pro Kopf wird im Vergleich zur BRD ein Vielfaches in Radverkehr investiert, 25€ pro Kopf im Jahr – hier mehr).

You get what you pay for

Natürlich kostet ein überdachter Radweg eine Menge Geld, vielleicht zwei Millionen Euro pro Kilometer. Auch kostenlose Verleihsysteme und Radschnellwege haben ihren Preis (allerdings werden letztere sowohl im Bau als auch im Erhalt deutlich unterhalb der Kosten für Autobahnen oder Bundesstraßen sein).

Für wirklich substantielle Verbesserungen für den Radverkehr wird es aber schnell um Beträge in Milliardenhöhe gehen. Eine Verkehrswende wird eben nicht ohne Umverteilen von viel Geld (und in den Städten auch Raum) funktionieren. Mit 2012 60 Millionen Euro Radbudget im Bundeshaushalt braucht man da gar nicht erst anfangen. Nicht mal ein Euro pro Bundesbürger und Jahr ist einfach „peanuts“ – ein schlechter Scherz!

Woher das Geld nehmen?

Wer die Investitionsrahmenplan des Bundesverkehrsministerium (BMVBS) ließt, stellt fest: In Deutschland werden durchaus Milliarden in Verkehrsinfrastruktur gesteckt, 41 Mrd. sind 2011 bis 2015 geplant (Pressemitteilung des BMVBS 15.12.11). Radverkehr spielt dabei aber kaum eine Rolle. Der aktuelle Bundesverkehrswegeplan für 2001-2015 umfasst 150 Mrd. Euro und enthält nach Informationen der Bürgerinitiative „Straßenbaumoratorium“ den Bau weiterer 1.900 km Autobahnen (Kosten: 15 Mrd. €), die Erweiterung von 2.200 km Autobahnen (13 Mrd. €) sowie den Aus- und Neubau von 5.500 km Bundesstraßen (19 Mrd. €) aus. Laut SPIEGEL werden derartige Ausbauten seit Jahren auf Basis von Prognosen, in denen der Autoverkehr vollkommen uberzogen wächst, durchgesetzt. Die A38 zwischen Göttingen und Halle kostete bspw. 1,3 Mrd. und wird nicht mal halb so viel benutzt, wie prognostiziert. Der in Berlin geplante Ausbau der A100 bedeutet sechs Kilometer Autobahn für 420 Millionen Euro. Dazu werden kaum frequentierte Bundesstraßen weiter ausgebaut (bspw. B178n, 220 Mio.) Auch Evaluierung findet nicht statt: Der SPIEGEL zitiert das BMVBS, es gäbe „keine betriebswirtschaftliche Evaluierung einzelner Neu- bzw. Ausbauabschnitte“.

Update: Eine Studie von 9/2013 der FH Erfurt zeigt beispielhaft für Thüringen, Ostseeautobahn und Region Weser/Ems, wie Kosten bei Autobahnausbauten gegenüber dem Plan stets steigen, während die Nutzung und die wirtschaftlichen Effekte geringer sind, als prognostiziert.

Nebenbei: Man könnte auch 0,6 Mrd. € durch 1 Ct. Erhöhung der Minerölsteuer erhalten (bei 60 Mio. Tonnen Verbrauch an Diesel und Otto Kraftrstoffverbrauch 2015). Damit könnten wie in Holland 25€ pro Kopf und Jahr in Radverkehr investiert werden. Das wäre doch mal was.

Fazit: Eine Frage des politischen Willens!

Das Geld ist also da, man muss es nur für die richtigen Projekte ausgeben. Ein vollständiges Moratorium für den Autobahn und Schnellstraßen Aus- und Neubau würde bspw. sofort Milliarden frei machen, um eine ehrgeizige Förderung des (e)-Radverkehrs einzuleiten (allein in Anbetracht sinkender Bevölkerungszahlen und eines insgesamt sehr dichten Straßennetzes in Deutschland wäre das Moratorium vernünftig). Aber auch schon der Stopp einiger Großprojekte könnte einige Milliarden frei machen. Bund und Länder könnten sich dann, statt im „Straßen betonieren“, darin überbieten, innovative Projekte und Maßnahmen zu entwickeln, wie man (e)-Radfahren erleichtern und fördern kann.

Soll doch mal irgendwer erklären, warum das nicht richtig ist und/oder nicht gehen soll!

e-Rad Hafen goes Outdoor II

Vor einigen Monaten habe einen Artikel über die Möglichkeit, unabhängig vom Stromnetz, mit einem Laptop, einer flexiblen Solarzelle (CIGS Solarzelle) und Internet fähigen Telefon (Smartphone) überall in der Natur am Rechner zu arbeiten.

faltbare Solarzelle, Powergorilla
Mobile Stromversorgung, Foto: e-Rad Hafen

 

Bloggen von wirklich überall

Ich war seit dem mit der Solarzelle und Teilen der restlichen Ausstattung in den Alpen von Slowenien und der Schweiz, am Berg Ararat in den kurdischen Gebieten der Türkei und in der Nähe der Müritz in Mecklenburg-Vorpommern.

Smartphone, Kamera, GPS Gerät zeigen: Es geht!

Die Solarzelle und den Akku dazu dabei zu haben ist unheimlich praktisch. Man kann alle USB Geräte daran aufladen, die Kapazität des Akkus ist mehr als ausreichend für alle elektrischen Kleingeräte von Kameras bis zu GPS Geräten. Auch kann man Mitreisenden eine Freude machen, wenn deren Geräte den Geist aufgeben. Die Solarzelle sorgt dafür, dass der Akku als Puffer immer ausreichend gefüllt bleibt.

faltbare CIGS Solarzelle, 12Wp
Foto: e-Rad Hafen

Und der Laptop?

Für den Laptop schafft ein voller Solarakku (Powergorilla, 100Wh) in meinem Falle die Verdopplung der Zeit in der man ohne Netz arbeiten kann. Das heißt von  etwa 5h auf 10h. Das ist eine ganze Menge. Es dauert allerdings auch sehr lange, bis ein vollständig entladener Akku mittels Solarpanel mit 12Wp wieder voll ist.

Nebenbei: Es wäre wirklich sinnvoll, eine Ladestrom-Anzeige zu haben. Ohne die Anzeige ist es schwer zu sagen, ob das Solarpanel mehr Strom liefert, wenn es bspw. rechtwinklig zur Sonne liegt dafür aber ein kleiner Teil im Schatten ist, oder ob es besser voll in der Sonne dafür aber ungünstiger geneigt liegen sollte? Was passiert bei leichter Bewölkung? All das kann man leider nur erahnen.

Mein Fazit übers Wald und Wiesen bloggen

Für mich persönlich hat sich unabhängig von der Technik herausgestellt, dass die Arbeit am Blog mit Rechner im Freien/der Natur nicht so gut funktioniert. Ich brauche einen Tisch, schnelles Internet und meine Ruhe. Käfer auf den Tasten, feuchtes Gras, Wind und wechselndes Sonnenlicht all das finde ich wunderbar. Aber nicht zum Arbeiten. Und ehrlich gesagt, je länger ich darüber nach denke, bin ich über die Erkenntnis dass Orte wie Wälder in den Alpen nicht mein Büro sein wollen auch ganz froh. Alles zu seiner Zeit…

Die flexiblem Solarzelle dabei zu haben ist trotzdem praktisch, denn hier und da mal Mails checken und einen Kommentar posten, das geht auch im „WaldundWiesen Büro“. Mit insgesamt etwa 400€ für Akku und Solarpanel ist diese Funktion aber nicht ganz billig…

Blogger bloggen auf der Berliner Fahrradschau 2012

Schon vor einer Weile habe ich mal ein paar Worte zur Berliner Fahrradschau geschrieben. Danach hat sich eine schöne Möglichkeit ergeben: gemeinsam mit ein paar anderen Bloggern werden wir auf der Schau einen Stand haben und ein buntes Programm rund um unsere Blogs anbieten… es wird ja gerade erst kalt und ist noch eine gefühlte Ewigkeit hin, aber wir basteln schon mal ein bisschen am Programm.

Und was mir schon auf der Eurobike gut gefallen hat: Blogschreibende lernen sich mal kennen… Dabei sind:

Rad-Spannerei: Blog des gleichnamigen Berliner Radladenkollektives
Der Stahlrahmen Blog: Addicted to Steel
BikeBlogBerlin: Fahrradblog aus der Hauptstadt
fahrradjournal
: Feuilleton für Radkultur

Wir freuen uns auf Euren Besuch und darauf dass dann der Frühling auch wieder vor der Türe stehen wird…

Zukunftsmusik 11/2011: Akkus

Li-Ion Akkus machen in den letzten Jahren massive Fortschritte, das Verhältnis von Gewicht zu Kapazität wird immer günstiger. Ausdrücken lässt sich dieses Verhältnis in Wattstunden pro Gramm.  Top-Produkt der diesjährigen Messen war mit 540Wh und 2,8kg Gewicht ein Akku aus dem Hause Derby, hier liegt die Quote von Gewicht zu Kapazität bei etwa 0,2Wh/g.

e-Rad Hafen These: Das Akkuproblem wäre so gut wie erledigt, wenn es Akkus mit einem Verhältnis von 1Wh/g gäbe. Die also bei einem Kilo Gewicht 1000Wh speichern können. Etwa fünfmal so viel, wie gute Akkus heute. Man könnte dann mit einem ein Kilogramm schweren Akku gut 100km fahren. Dazu müsste der Akku im Idealfall noch mindestens 1000 Voll-Zyklen halten.

Worauf es ankommt

Entscheidend ist das Material an der Elektroden (Anode und Kathode), je mehr Ionen sich an das Material anlagern können, desto größer die Kapazität, je schneller das Bewegen der Ionen von einer Elektrode zu anderen möglich ist, desto schneller das Auf- und Entladen des Akkus. Bisher sind die Elektroden in der Regel aus „Graphen“ einem geschichtetem Kohlenstoff. Ein Ion belagert dabei 6 Kohlenstoffatome.

Alternative Silizium

An ein einziges Siliziumatom können sich dagegen 4 Ionen anlagern. Allerdings dehnt sich das Silizitum beim Aufladen mit den Ionen stark aus. Forscher_innen um Harold Kung von der Northwestern University in Evanston im US-Bundesstaat Illinoisvom haben nun eine neue Lösung gefunden, wie sie im Fachmagazin Adancend Energy Materials schreiben.

Sie platzieren Siliziumcluster zwischen die Graphenlagen. So wird das Silizium stabilisiert und die Speicherkapazität der Elektrode steigt. Dazu fügen sie kleine Löcher in die Graphenlagen ein – die Ionen können durch die Löcher schlüpfen und sich dadurch schneller anlagern.

Die Forscher sprechen von zehnfacher Kapazität, gleichzeitig prognostizieren sie deutlich verkürzte Ladezeiten. Vorausgesetzt, die Akkus sind auch noch langlebig, würde das die Konditionen von oben erfüllen. In drei bis fünf Jahren soll die Sache serienreif sein…

Alternative Schwefel

Eine Forscher_innen-Gruppe der Lawrence Berkeley National Laboratory and Tsinghua Universität in China hat die Kombination aus Graphen und Schwefel weiterentwickelt. Auch hier ist es das Graphen, das mit der Ausdehnung des Schwefels beim Laden gut zurecht kommt und eine gute Leitfähigkeit garantiert. Die Rede ist hier von 2,4Wh/g – ebenfalls ein sehr guter Wert. Schwefel ist dazu ein sehr billiges Material. Allerdings scheinen in diesem Fall noch ein paar mehr technische Hürden zu bestehen – bspw. bei der Haltbarkeit der Akkus und aufgrund des hohen elektrischen Widerstands von Schwefel.

Fazit

Preiswert und serienreif klingt das hier nach einem potentiellen Quantensprung- es wäre nicht der erste! Man darf gespannt sein. Und es gibt sicher noch anderen Elemente die sich  für den Bau von Akkus eignen.

Daher schätzt der e-Rad Hafen: Innerhalb der nächsten 5 Jahre wird es Akkus mit den oben beschriebenen Eigenschaften geben. Am besten noch in sehr kältefest!

Übrigens hier ein älterer Artikel zur Entwicklung von „Prieto“ Akkus

 

 

Elektro-Lastenräder im ExtraEnergy Test

AKTUELL: Hier zum großen Lastenradtest 2016 und zum ExtraEnergy Anhänger-Test.

Im April gab es zu meiner Freude bereits das Flyer Cargo zum Testfahren. Das damals einzige Rad im Test mit Nuvinci Schaltung  gewann auf der Eurobike prompt einen Gold Award. Zurecht wie ich finde.

Yuba elmundo

In diesem Herbsttest waren zwei weitere E-Lastenräder dabei. Als erstes das elmundo von yuba. Mit einem kräftigen Vorderrad-Motor ausgestattet, rollt es einen bequem die Berge hinauf. Die einfache Sensorik, die nur die Bewegung registriert und dann mit dem für diese Technik bekannten Verzögern unterstützt, konnte ich gut verschmerzen. Das yuba ist kein Gerät für hoch präzise Abstimmung von Mensch und Motor. Eher schon ein gut aussehendes sehr solides Rad – es lässt sich mit 200kg plus Fahrer beladen! Das ist eine Menge. Die lang gezogene Heckpartie mit den Gepäckträgern stört beim Fahren nicht, man hat das Gefühl auf einen Standard-Fahrrad zu sitzen. Unter den fünf die ich gefahren bin ist es definitiv das Lastenrad, das einem normalen Fahrrad am ähnlichsten ist.

Mit 2300 Euro ist es vergleichsweise günstig. Die Reichweite ist vom Hersteller mit 15-25km wohl sehr vorsichtig angegeben, der Extra-Energy Test wird zeigen ob es deutlich mehr ist..

yuba elmundo, cargo e-bike
Das yuba „elmundo“, Foto: e-Rad Hafen

 

 

 

 

 

 

 

Nr. 2: Das E-Bullit

e-Bullit, Bullit, http://www.urban-e.com/
Das e-Bullit von Urban-e, Foto: Steini
Frontmotor, e-Bullit
Frontmotor des E-Bullit, Foto: e-Rad Hafen

 

 

 

 

 

 

 

Das E-Bullit fährt sich zunächst mal gar nicht wie ein Fahrrad. Das liegt vor allem an der Lenkung  die über zwei Schubstangen funktioniert, die den Lenker mit dem kleinen Vorderrad verbinden. Hat man sich mal daran gewöhnt, fährt es sich ganz einfach.  Optisch hat man hier den Reiz des Ungewöhnlichen ganz sicher auf seiner Seite. Das Bullit ist nicht nur dem Namen nach ein cooles Teil, man fühlt sich darauf auch so ;-).

Einzig beim Rangieren ist der lange Kasten vorne etwas lästig. Im Beladenen Zustand wird dessen tiefer Schwerpunkt aber zum Vorteil. Gut gefallen hat mir, dass man den Antrieb beim Bullit über einen Daumenhebel selbst regulieren kann – sofern man die Pedale bewegt. Man bekommt zwar irgendwann einen Daumenkrampf, aber dafür reagiert der Motor sofort auf jede Veränderung am „Gas-Hebel“. Statt einer schlichten Sensorik die unangenehm verzögert, ist diese Lösung mir persönlich lieber.

Insgesamt ist das E-Bullit mit 200kg beladbar und ziemlich nobel ausgestattet- es kostet aber auch ab 3500€ aufwärts.

Wer noch mehr sehen und hören will: Ein Interview mit Vorführung des e-Bullits, habe ich während des EE-Tests auch noch gemacht – bei youtube kann man es anschauen.

Fazit

Beide Räder sind an der einen oder anderen Stelle noch verbesserungswürdig. Das yuba hat ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, dafür ist das E-Bullit freakiger und hat die besseren Komponenten (Schaltung, Bremsen). Ich finde es vor allem wichtig, dass in dieser Fahrzeugklasse sukzessive brauchbare und ausreichend verfügbare Alternativen erhältlich sind. So gesehen sind beide ein Schritt in die richtige Richtung.

Nebenbemerkung: In Frankfurt bietet eine Immobiliengesellschaft („Konversions-Grundstücksentwicklungsgesellschaft (KEG)“) ihren Mietern Elektrische Lastenräder (e-„Bakfiets“) auf Leihbasis, hier mehr.

Mehr e-Rad Hafen zu Lastenrädern