Zeitmaschine

Von wegen mit dem Auto ist man schneller!

Wer nicht gerade einen Privatparkplatz vor der Tür hat, für den gilt in aller Regel das Gegenteil: Auf Strecken bis ungefähr 8 Kilometer ist man mit einem Elektrofahrrad in der Stadt schneller als mit dem Pkw. Und auch mit dem Fahrrad gilt das bis knapp 5km. Das zeigt die weiter Abbildung unten.

Hier die Zahlen (bitte passende Werte eingeben)

Minuten

km/h

min

km/h

Foto: Marcus Gloger

km

Die Rechnung funktioniert so

Um mit dem (E)-Fahrrad los zu fahren, muss man normalerweise nicht zum Parkplatz laufen. Man muss auch keinen suchen, wenn man angekommen ist. Auf dem Weg kann man durch Parks und ruhige Nebenstraßen radeln, statt an der Kreuzung in der Schlange zu stehen.

Bis man mit dem Auto losfährt, ist man mit dem Rad also schon abgefahren und am Ziel schließt man das Rad dann normalerweise direkt vor der Tür an. Das drückt sich in der Abbildung darin aus, dass das E-Rad und Fahrrad auf der Zeitachse „früher anfangen“ als ein Auto:

 

* Die Zahlen

Insgesamt haben wir fürs Laufen zum Auto und die Parkplatzsuche 15min angenommen, fürs (E)-Rad haben wir dagegen nur 6min angesetzt. Auf der Fahrt selbst ist ein Pkw in der Regel schneller unterwegs, wir haben mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 30km/h beim Auto gerechnet (das ist relativ hoch angesetzt, wie diese Forbes-Studie nahe legt), fürs E-Rad sind wir von 19km/h ausgegangen und mit einem klassischen Fahrrad von 15km/h.

Gegenüber Bus und Bahn haben (E)-Räder übrigens ähnliche Vorteile, aber die Berechnung von Durchschnittsgeschwindigkeiten beim öffentlichen Nahverkehr ist schwierig- genauso wie der Weg zur nächsten Haltestelle sehr unterschiedlich sein kann. Man kann stattdessen natürlich selbst testen, wie lange eine Fahrt mit Bus und Bahn dauert. Außerdem: Radfahren und öffentlicher Nahverkehr ergänzen sich in vielen Fällen sehr gut. Sehr praktisch ist es beispielsweise, mit dem Rad zur nächsten Haltestelle zu fahren und es dort nach Möglichkeit an einer Abstellanlage anzuschließen oder mitzunehmen.

 

 

8 comments

  1. Man könnte in der Rechnung noch die Zeit berücksichtigen, die man braucht, um die viel teureren Unterhaltskosten durch Arbeit wieder rein zu holen.
    Dann sieht es aber noch mal deutlich schlechter für das Auto aus!

  2. Ich finde mit dem E-Bike habe wir einen sehr großen Fortschritt gemacht, alleine die Tatsache, dass man damit auch locker jeden Berg beseitigen und bewältigen kann, ist traumhaft 🙂

  3. Hallo liebe Eradhafen- Redaktion,

    ich möchte Sie gerne darauf hinweisen, dass es bereits wissenschaftlich fundierte Studien zu den unterschiedlichen Reisezeit von Pedelec, Fahrrad, Auto etc. gibt. Sie wurden gestern Abend von Herrn Prof. Pez an der Leuphana Universität Lüneburg vorgestellt und wurden innerhalb des letzten Semesters in Lüneburg auf über 2000 km Weg-Strecke erfahren. Wenn Sie die Grafik für den Zeitvergleich auf ihrer Website präsentieren möchten wird Herr Pez Ihnen sicherlich weiterhelfen. Falls Ihnen Lüneburg, als 70.000 Einwohner zählende Mittelgroße Stadt nicht representativ genug ist müssen Sie sich noch ein halbes Jahr gedulden, bis die Ergebnisse der laufenden Untersuchungen in Hamburg veröffentlicht werden.
    Nähere Informationen zur Studie bekommen sie über Herrn Pez: http://www.leuphana.de/peter-pez.html

    Mit freundlichen Grüßen
    Fidel

  4. Bei mir geht die Rechnung auch nicht auf: Ich brauche viel länger um das Rad aus dem Keller zu holen, als ins Auto vor der Tür einzusteigen. Außerdem liegt die PKW-Durchschnittsgeschwindigkeit hier auf dem Land bei ca. 70 km/h. Ich benötige für den Weg zur Arbeit (10 km) mit dem Pedelec ca. doppelt so lang, wie mit dem Auto.

    Trotzdem fahre ich meist mit dem Rad, weil’s einfach schöner und bei Spritpreisen von >1,60 € billiger ist.

    Gruß
    Salmi

  5. Rüstzeit Fahrrad nicht vergessen. Wenn es regnet ist die Autotür schneller aufgeschlossen als die Regenkleidung an-und ausgezogen, das Stecklicht an- und abgesteckt, das Fahrrad angeschlossen usw. Sehr kurze Strecken laufe ich bei Regen lieber da so ein Regenschirm schneller aufgespannt ist als die Regenkleidung angezogen.

  6. Schneller zu sein suggeriert immer einen Gewinn / Sieg. Ja ich gebe zu, ich bin knapp über 50 und fahre jetzt ein Kalkhoff „eR@d“, sorry ich finde diese Schreibweise einfach cool, eben um schneller als mit dem „normalen“ Fahrrad von A nach B zu kommen. Mit Auto wäre ich klar noch schneller, aber eR@deln ist ein toller Kompromiß aus Gründen der Ökologie, Ökonomie, Gesundheit und Lifestyle. Ich bin einfach streßfreier schnell als ohne eR@d !! und ob ich nun ECO, NORMAL oder HIGH sein will, bestimme ich selbst nach den Umständen vor Ort. Ich fahre jeden Tag 15 km zur Arbeit über Land, meist flach mit zwei Brücken und kleinen Steigungen. Mit Auto oder Roller fahre ich schlappe 15 Minuten – mit dem Normalrad gut 50 Min. und mit dem eR@d liege ich bei 30 Minuten (Schnitt 25 km), weil ich ohne Ampeln durchfahren kann. Nach dem Heimweg nochmal in den Ort zum Einkauf mit dem eR@d – heute kein Problem, weil ich nicht so groggy bin. Das war früher anders! Insgesamt verbrenne ich genug CAL und muß mich nicht schämen, auch wenn mancher mein eR@d als Rentnerleeze (ich bin geb. Münsteraner) belächelt. Lacht nur – wer eR@d fährt ist entspannter schnell und trotzdem ausreichend in Bewegung. Eben CAL-Verbrenner vs. SPRIT-Verbrenner und dass ist am Ende dann doch auch ein Gewinn / Sieg.

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