Wie im letzten Beitrag diskutiert, geht die Studie der European Cyclist Federation (ECF) davon aus, dass E-Rad fahren genauso wenig CO2 verursacht, wie normales radeln. Die Frage, welches Transportmittel ein E-Rad ersetzt, verliert damit etwas an Bedeutung. Solange nicht alle Wege zusätzlich sind, oder Fußwege ersetzt werden, schaden E-Räder auf keinen Fall. Jeder Weg, der zuvor mit Auto oder ÖV gemacht wurde, ist dagegen ein Gewinn fürs Klima.
— aktueller Nachtrag 5/2016: Wer mit dem Rad zur Arbeit kommt, ist auch deutlich weniger krank, das zeigt die als pdf Verlinkte Studie von ecolibro und Juliane Kemen —
Nach einer holländischen Studie mit 1500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ersetzen E-Räder meist Auto- (39%) oder Fahrradfahrten (45%). Das ist eine ziemlich gute Quote, andere Studien gingen eher von knapp 30% ersetzten Autofahrten aus. Geht es ums Pendeln, ist die Bilanz noch besser hier werden 41% Auto- und 39% Fahrradfahrten ersetzt. Da Holland einen recht hohen Radanteil hat, ist es durchaus plausibel, in anderen Ländern noch mehr ersetzte Autofahrten anzunehmen.
Besonderheiten E-Rad gegenüber dem normalen Fahrrad?
In der gleichen dänischen Studie findet sich, dass Menschen, die ein E-Rad besitzen in der Regel 22% mehr damit fahren als zuvor mit einem normalen Fahrrad. Wird das E-Rad fürs Pendeln, also für Arbeitswege, genutzt sind es sogar 75% mehr. Der Grund dafür ist, dass 51% der Pendler häufiger das Auto stehen lassen, seit sie ein E-Rad haben. Außerdem steigt die durchschnittliche Distanz der Pendelwege um 56% von 6,3 auf 9,6 Kilometer.
Potential von Fahrrad und E-Fahrrad auf dem Arbeitsweg
Das macht deutlich, welches Verlagerungspotential (Elektro)fahrräder aufweisen. In Deutschland sind 45% der Arbeitswege unter 10km (siehe Grafik unten, häufig sind die Distanzen, die gependelt werden häufig auch länger, als 10km. Für diese Strecken kann die Kombination von (e)-Rad und ÖV dem Auto besser Konkurrenz machen -allerdings nur bei problemloser Fahrradmitnahme bzw. guten Abstellanlagen).
Von 34 Millionen Erwerbstätigen fahren dennoch nur 8%, oder etwa 3. Millionen Menschen mit dem Rad, fette 60% sitzen im Auto (siehe zweite Grafik unten, einfach auf „vor“ klicken. Weitere Infos des Statistischen Bundesamts, hier). Es könnten gut und gerne 45% sein, also gut 15 Millionen Arbeitende. In Anbetracht dessen wird deutlich wie wichtig und zugleich unter repräsentiert Projekte wie „Mit dem Rad zur Arbeit“ sind. Arbeitenden, die mit dem Rad zur Arbeit fahren wollen, sollte man eines schenken, statt ihnen Dienstwagen zu vergünstigen. Was für ein Hohn erst, dass der Berliner Senat seinen Abgeordneten nicht einmal Diensträder statt – wagen erlaubt (siehe taz am 24.11.2011)!
Fazit
Auch in diesem Zusammenhang gilt: Radverkehrsforderung sollte derzeit die vornehmste Pflicht jedes (EU)-Staates sein. Warum nicht einmal ein bisschen wie beim EEG vorgehen:
Der Bund setzt feste, strenge Kriterien für Radverkehrsprojekte und finanziert alles, was diesen Kriterien entspricht und einen bundesweiten Leuchtturmcharakter hat. Schluss mit schrumpfenden Fördertöpfen! Mal sehen, wie viel Geld und Projekte im Radbereich umgesetzt werden können.
Hallo Ralf,
das klingt relativ nervig. An sich ist der GoSwiss Drive ein ordentliches Produkt, bin selbst im Frühjahr 6 Monate einen gefahren (S-Pedelec von flitz bike), ein zwei mal musste ich den Varta-Akku reseten und am Display löste sich eine Schraubverbindung, die dann den Ausfall des Antriebs zur Folge hatte, habe ich nur zufällig bemerkt, nachdem ich recht blind nach dem Fehler gesucht hatte.
Bei starken Erschütterungen gibt es wohl mal Probleme mit der Sensorik. Liegeräder sind nun nicht die großen Stückzahlen, vll. ist die Konfiguration in dem Modell nicht ideal. Allerdings hat Hase einen guten Ruf.
Die ganze Story mit den gefahrenen Kilometern ist natürlich irgendwie deplaziert, natürlich sollte man mit so einem Produkt täglich 50 und mehr Kilometer fahren können.
Viele Grüße
e-Rad Hafen